Bologna - Filmfestival 2010

Bologna - Il Cinema ritrovato

vom 26. Juni bis 3. Juli 2010

Reihe: Restored

La 317e section

Directed by:   Pierre Schoendoerffer, France - 1964
Director: Pierre Schoendoerffer - Assistant Director: Georges Pellegrin - Scenario: Pierre Schoendoerffer - Story: Pierre Schoendoerffer Roman - Director of Photography: Raoul Coutard - Composer: Pierre Jansen - Cast: Bruno Cremer - Pierre Fabre Roudier - Jacques Perrin - Manuel Zarzo Perri -

Acto da Primavera

Directed by:   Manoel de Oliveira, PG - 1962
Director: Manoel de Oliveira - Scenario: Manoel de Oliveira - Director of Photography: Manoel de Oliveira - Editor: Manoel de Oliveira - Cast: Nicolau Nunes da Silva - Ermelinda Pires - Maria Magdalena - Amélia Chaves - Luís de Sousa - Renato Palhares - Germano Carneiro -

The African Queen

(Schicksal am Olanga-Fluss), Directed by:   John Huston, USA - 1951
Production: United Artists - Horizon-Romulus - Producer: Sam Spiegel - John Woolf - Director: John Huston - Script Supervisor: Angela Allen - Scenario: John Huston - James Agee - John Collier (/xx/) - Based on : C.S. Forester Roman - C.S. Forester Novel 'The African Queen' - Director of Photography: Jack Cardiff - Composer: Allan Gray - Editor: Ralph Kemplen - Art Director: Wilfred Shingleton - Cast: Theodore Bikel 1. Offizier - Gerald Onn Unteroffizier - Richard Marner Zweiter Offizier der 'Shona' - Peter Swanwick Erster Offizier der 'Shona' - Humphrey Bogart Charlie Allnut - Robert Morley Reverend Samuel Sayer - Peter Bull Deutscher Kommandant der 'Königin Luise' - Katharine Hepburn Rose Sayer - Walter Gotell 2. Offizier -
Synopsis in German: August 1914, im afrikanischen Busch: Die ältlichen englischen Geschwister Samuel Sayer (Robert Morley) und Rose Sayer (Katherine Hepburn) leiten einen Missionsgottesdienst mit ihren schwarzen Zöglingen. Da stört eine Barkasse am nahen Flussufer die fromme Sonntags-Idylle. Ingenieur Charlie Allnutt (Humphrey Bogart), ein trinkfreudiger kanadischer Vagabund, verwahrlost wie seine betagte Barkasse "African Queen", ist mit Post und Neuigkeiten eingetroffen: Ein Krieg zwischen Deutschland und England ist ausgebrochen. Bald nach Charlies Abreise überfallen deutsche Truppen das Dorf in der englischen Kolonie. Samuel Sayer stirbt. Der zurückkehrende Allnutt überredet die allein zurückgebliebene Schwester des Missionars, mit ihm zu fliehen. Steif und missvergnügt beobachtet die tugendstrenge Rose das Benehmen des fluchenden Allnutt auf der langen, gefährlichen Fahrt flussabwärts. Gemeinsam ertragene Strapazen wie tropische Gewitter und Stromschnellen bringen sie einander näher. Aber Rose erschüttert das Selbstvertrauen Allnutts gründlich, weil sie seinen gesamten Gin-Vorrat eines Nachts über Bord kippt. Sie verdrießt ihn obendrein mit ihrem britisch-patriotischen Plan, den deutschen Patrouillen-Dampfer "Luisa" auf dem nächsten See nicht etwa heimlich zu umgehen, sondern zu zerstören. Staunend beobachtet Allnutt bei der Fahrt über gefährliche Stromschnellen, unter den Schüssen einer deutschen Sperrfestung, dass die sonst so steife Rose die Gefahr förmlich genießt. Sie sinken sich nach überstandenem Abenteuer wie Verliebte in die Arme. Nichts kann die beiden nun davon abhalten, ihren Plan auszuführen und den deutschen Dampfer zu versenken. (BR Presse)
Reviews in German: "Einer der schönsten Abenteurerfilm der 50er Jahre" (Frankfurter Rundschau) "Fabelhafte Filmfahrt" (tele)
Remarks and general Information: Der Film kam erst 1958, sieben Jahre nach seiner Premiere, in einer geschnittenen Fassung in die deutschen Kinos. Man war der Meinung, gewisse Szenen dürfte man dem deutschen Nachkriegspublikum nicht zumuten. Erst 1967 wurden die fehlenden Szenen wieder eingefügt... Hintergrundinformationen: Die Produktionsgeschichte des meisterhaften Abenteuerfilms ist ebenso spannend wie die Filmstory, es gab Unfrieden, Unfälle, Krankheiten. Doch das Ergebnis von Streiterei und Hingabe, von Talent und Begeisterungsfähigkeit bescherte John Huston den größten finanziellen Erfolg seiner Karriere und zwei Oscarnominierungen, Humphrey Bogart einen Oscar, Katharine Hepburn ebenfalls eine Nominierung und eine weitere Bestätigung als großartige Komödiantin, Charakterschauspielerin und Überlebenskünstlerin - und den Zuschauern ein einzigartiges Kinoerlebnis. "African Queen", entstanden nach einem satirischen Roman von C. S. Forester, der von Regisseur John Huston und James Agee unter Mitwirkung von Peter Viertel zum Drehbuch umgeschrieben wurde, ist ein Meilenstein der Kinogeschichte: Seine Hauptdarsteller Katharine Hepburn (1907 - 2003) und Humphrey Bogart (1899 - 1957) sind ebenso Legende wie ihr Regisseur Huston (1906 - 1987), die Kritik war ebenso begeistert wie das Publikum, die Produktionsgeschichte und die Dreharbeiten sind ebenso abenteuerlich wie die Handlung. Die Ereignisse um den Film haben Katharine Hepburn zu einem Erlebnisbericht animiert, Peter Viertel zu dem Schlüsselroman "Weißer Jäger, schwarzes Herz", der wiederum Clint Eastwood zu einem großen Film inspiriert hat. Dabei wäre "Africa Queen" beinahe schon 1938 realisiert worden. Damals hatten die Warner Brothers die Rechte und wollten ihn mit Bette Davis und David Niven verfilmen. Doch die Scheu von Bette Davis, sich im Freien fotografieren zu lassen, brachten das Projekt zum Platzen. Die Verfilmungsrechte wurden an die 20th Century Fox verkauft. Huston übernahm das Projekt mit der Bedingung, in Afrika drehen und die Rolle des Charlie Allnut seinem Freund Bogart geben zu dürfen. (BR Presse) «(...) Einer der erfolgreichsten Filme des großen Humphrey Bogart, der für diese Rolle den Oscar gewann. Sein Freund John Huston hatte die Aufnahmen bei diesem Abenteuerfilm zu einer ungewöhnlichen Strapaze gemacht: Die Arbeit im Dschungel am Kongo war so anstrengend, dass Katharine Hepburn erkrankte; die Barkasse „African Queen" sank früher als im Drehbuch vorgesehen und musste in dreitägiger Arbeit wieder gehoben werden. (...)» (ARD Presse)

Beröringen

(The Touch), Directed by:   Ingmar Bergman, Sweden, USA - 1970
Director: Ingmar Bergman - Scenario: Ingmar Bergman - Director of Photography: Sven Nykvist - Composer: Carl Michael Bellman - William Byrd - Peter Covent - Jan Johansson - Cast: Bibi Andersson Karin Vergerus - Elliott Gould David Kovac - Staffan Hallerstam Anders Vergerus - Barbro Hiort af Ornäs Karins Mutter - Ake Lindström Dr. Holm - Maria Nolgard Agnes Vergerus - Sheila Reid Sara - Max von Sydow Andreas Vergerus -

Boudu sauvé des eaux

Directed by:   Jean Renoir, France - 1932
Director: Jean Renoir - Scenario: Jean Renoir - Story: René Fauchois - Director of Photography: Marcel Lucien - Cast: Jacques Becker Poète sur le banc - Max Dalban Godin - Jean Dasté étudiant - Jean Gehret Vigour - Charles Granval Lestinguois - Marcelle Haina Mme Lestinguois - Severina Lerczinska Anne-Marie - Michel Simon Boudu -

Confucius

Directed by:   Mu Fei, China - 1940
Director: Mu Fei -

Fridericus Rex - Teil 1, Sturm und Drang

Directed by:   Arsen von Cserépy, Germany - 1921
Production: Cserépy-Film Co. GmbH., Berlin - Production Manager: Hans Neumann - Director: Arsen von Cserépy - Assistant Director: Wilhelm Prager - Director of Photography: Ernst Lüttgens - Reimar Kuntze - Guido Seeber - Composer: Marc Roland - Art Director: Artur Günther - Ernö Metzner - Willy Hesch - Hans Flemming - Hans Dreier - Costume Design: Carl R. Reiner - Cast: Heinz Sarnow - Lotte Werckmeister - Charlotte Schultz - Paul Rehkopf - Rolf Prasch - Wilhelm Prager - Albert Steinrück Friedrich Wilhelm I. - Marie von Bülow - Eduard von Winterstein Leopold, Graf von Anhalt-Dessau - Karl Platen - Lili Alexandra - Albert Patry - Robert Müller - Erna Morena Elisabeth Christine, Prinzessin von Braunschweig-Bevern, dann Prinzessin vo - Joseph Klein - Adolf Klein - Friedrich Wilhelm Kaiser - Antonie Jaeckel - Leonhard Haskel - Franz Gross - Otto Gebühr Prinz Friedrich - Lilli Flohr - Bruno Decarli - Gertrud de Lalsky Sophie Dorothee, Königin von Preussen - Theodor Burgarth - Eugen Burg - Hans Behrendt -
Synopsis in German: Die ersten beiden "Fridericus Rex"-Teile "Sturm und Drang" und "Vater und Sohn" schildern die Jugend des musisch begabten Kronprinzen Friedrich – der später Friedrich II. (der Große) werden soll – und seinen Konflikt mit dem Vater Friedrich Wilhelm I, der als strenger Soldatenkönig seinen Sohn für die kommenden Aufgaben disziplinieren will. (www.filmportal.de)
Reviews in German: «(...) Gelegentlich meiner amerikanischen Studienreise im Januar d. J. versuchte ich festzustellen, was die amerikanische Filmwelt von Deutschland erwartet. Die ersten Antworten waren die gewöhnlichen: große Ausstattungsfilme – Massenfilme mit großen Bauten – Kostümfilme – kurz "teure Filme", die ihr auf Grund eurer billigen Valuta leichter herstellen könnt wie wir. Als ich dann der Sache auf den Grund ging und mit erfahrenen, alten amerikanischen Filmmännern dieses Thema bis ins letzte erörterte, stellte sich als Quintessenz heraus, daß es "eigentlich ganz nett" wäre, wenn einmal ein Film deutscher Provenienz zur Abwechslung nicht englische, französische oder sonst ausländische Geschichte behandelte, sondern sich sein Thema aus der immerhin nicht ganz uninteressanten Vergangenheit Deutschlands suchen würde. Nach vielem Hin- und Herdiskutieren und vielen verschiedenartigen Vorschlägen von mir einigten wir uns auf Friedrich dem Großen. Man sagte mir, daß diese weltgeschichtliche Persönlichkeit dem Tageslärm und der Parteipolitik längst entrückt wäre, und daß Friedrichs Schicksal so romanhaft wäre, daß es eigentlich der geborene Filmstoff sei und daß ferner Friedrich durch seine tatkräftige Unterstützung Amerikas in den Freiheitskriegen drüben eine überaus populäre Persönlichkeit sei. – Als ich mit Freude dann Walter von Molos prachtvolles Buch "Fridericus Rex" zu lesen gab, schlug die Begeisterung hohe Flammen. Ich kam dann nach Deutschland zurück und nahm mit meinem Freunde Arzen von Cserépy intensiv die Vorarbeiten zur Herstellung einer "Fridericus Rex"-Trilogie auf. In Deutschland war die Stimmung zunächst geteilter. "Was werden die Sozialdemokraten sagen?" – "Was werden die Rechtsparteien sagen, wenn ihr den Film naturalistisch macht?" – Kurz und gut, die Amerikaner standen der Herstellung des "Fridericus Rex"-Filmes zunächst bedeutend sympathischer gegenüber als unsere Landsleute. Wir ließen uns jedoch hiervon nicht abschrecken und begannen die Arbeit an unseren "Fridericus Rex"-Filmen. – Bis zur Revolution war es unmöglich, eine Episode aus der Vergangenheit der Hohenzollern wahrheitsgetreu darzustellen. Jedes Theaterstück, in welchem der große König oder sonst ein Hohenzoller auftrat, wurde, wenn es keine absolute Verhimmelung der betreffenden Person darstellte, von der Zensur sofort unterdrückt und wenn man gar, wie wir es tun, das Schicksal des "Alten Fritz" naturalistisch im Film gezeigt hätte – seine harte Jugend unter der Fuchtel des strengen Soldatenkönigs – die Katte-Episode – sein späteres Leben – sein Spielerschicksal mit dem ewigen Auf und Nieder in seinen Kriegen – auf der anderen Seite auch seine Genialität – sein Draufgängertum und seine Menschlichkeit, die sich verflucht wenig hinter der Titular "König" versteckte, sondern nur aus der Kraft ihrer Persönlichkeit das Recht zur Führung eines Volkes herleitete, in den Mittelpunkt des Films gestellt hätten, so hätten wir wahrscheinlich lange Jahre hindurch – wegen Majestätsbeleidigung – Zeit gehabt, hinter den schwedischen Gardinen neue Filmstoffe auszudenken. (...) Die "Fridericus Rex"-Filme werden das Schicksal eines genialen Menschen zeigen, der seiner Zeit in vieler Beziehung voraus war und unter dessen Führung ein kleines Volk – allerdings unter ungeheuerlichen Opfern – sich zur Großmacht emporrang. Wenn ich Ihnen nun schließlich noch verrate, daß der dritte Teil der "Fridericus Rex"-Trilogie – dessen Hauptinhalt die "Schlacht von Leuthen" ist – ein glühendes Fanal gegen den Völker und Länder verheerenden Krieg bedeuten wird, so habe ich, glaube ich, alles gesagt, was zur Klarstellung unseres Standpunktes dienen kann. Wir behaupten; in unserer Propaganda nicht, daß wir den größten Film der Welt machen, wir behaupten auch nicht, daß wir den besten Film machen, aber eines können wir behaupten – der Inhalt unseres Films wird in jeder Beziehung wahrheitsgetreu sein und bei jedem Zuschauer, ganz gleich welcher Nation er angehört, das lebhafteste Interesse und die lebhafteste Anteilnahme an dem Schicksal dieses abenteuerlichen Königs auslösen. » (Hans Neumann, Lichtbild-Bühne, Nr. 43, 22.10.1921) zitiert nach www.filmportal.de
Remarks and general Information: In Frankreich wurden Teil 1 und 2 der vierteiligen Version zusammengefasst und 'entschärft', das heisst, im Film wurden vor allem die Kämpfe des Kronprinzen gegen seinen militaristischen Vater in den Vordergrund gestellt. Der Film endet mit der Krönung des Kronprinzen zum König Friedrich und auf einem Titel, der das Zeitalter Friedrichs des Grossen ankündete. In Belgien wurde an diesen Schluss noch eine Parade der Belgischen Armee am Ende des Ersten Weltkrieges mit dem König Albert I. der Belgier gezeigt. (lhg 2010)

Il Gattopardo

Directed by:   Luchino Visconti, Italy - 1963
Production: Titanus - Producer: Goffredo Lombardo - Associate Producer: Pietro Notarianni - Production Manager: Giorgio Adriani - Enzo Provenzale - Director: Luchino Visconti - Assistant Director: Rinaldo Ricci - Albino Cocco - Roger Fritz - Scenario: Luchino Visconti - Pasquale Festa Campanile - Suso Cecchi d'Amico - Enrico Medioli - Massimo Franciosa - Based on : Giuseppe Tomasi di Lampedusa Roman - Director of Photography: Giuseppe Rotunno - Composer: Nino Rota - Editor: Mario Serandrei - Production Design: Mario Garbuglia - Costume Design: Piero Tosi - Cast: Serge Reggiani Don Ciccio Tumeo - Ottavia Piccolo Caterina - Dante Posani - Winni Riva - Maurizio Merli - Stelvio Rosi - Marcella Rovena - Howard N. Rubien Don Diego - Valerio Ruggieri - Giuseppe Stagnitti - Paolo Stoppa Don Calogero Sedara - Anna Maria Surdo - Carlo Valenzano Paolo - Romolo Valli Padre Pirrone - Halina Zalewska - Burt Lancaster Don Fabrizio, Principe di Salina - Ida Galli Carolina - Carmelo Artale - Anna Maria Bottini La governante, Mlle. Dombreuil - Lola Braccini Donna Margerita - Rosolino Bua - Claudia Cardinale Angelica Sedara - Olimpia Cavalli Marianina - Pierre Clémenti Francesco Paolo - Rina de Liguoro Principessa di Presicce - Alain Delon Tancredi - Vittorio Duse - Leslie French Chevalley - Brock Fuller Piccolo Principe - Carlo Palmucci - Ivo Garrani Colonello Pallavicino - Giuliano Gemma Generale Garibaldino - Mario Girotti Conte Caviraghi - Franco Gulà - Tina Lattanzi - Carlo Lolli - Marino Masé Il tutore - Vanni Materassi - Giovanni Melisenda Don Onofrio Rotolo - Rina Morelli Principessa Maria Stella - Lucilla Morlacchi Concetta -
Synopsis in German: Sizilien, Anfang der sechziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts. Der konservative Adlige Don Fabrizio, Fürst von Salina, stellt sich auf die Seite des Volkshelden Garibaldi, des Vorkämpfers für ein geeintes Italien. Auf einem Empfang verliebt sich sein Neffe Tancredi in Angelica, die Tochter des Bürgermeisters. Don Fabrizio, der erkannt hat, dass die Vermischung der begüterten Bourgeoisie mit der zum Abstieg verurteilten Aristokratie nur noch eine Frage der Zeit ist, hat gegen die Heirat keine Einwände.

Bald darauf entscheidet sich Sizilien für ein Vereinigtes Königreich Italien unter König Viktor Emanuel von Sardinien. Auch der Fürst stimmt für die Monarchie. Einen Senatorensitz, der ihm angeboten wird, lehnt er jedoch ab. Anlässlich eines grossen Balles in Palermo wird Angelica von Tancredi und dem Fürsten in die aristokratische Gesellschaft eingeführt. Die Zeit der unumschränkten Herrschaft einzelner Geschlechter über Menschen und Ländereien ist endgültig vorbei.... (BR Presse)
Reviews in German: "Wie in allen seinen grossen historischen Filmen reizte es Visconti, den Prozess des Verfalls nicht nur von aussen, sondern auch von innen darzustellen." (Frankfurter Rundschau)

«Epischer, bewegender Abgesang auf vergangene Zeiten ...» (tele 24/2011)
Remarks and general Information: " Der 1963 mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnete Spielfilm wurde 1993 vom ZDF erstmals in seiner vollständigen, farbrestaurierten CinemaScope-Fassung präsentiert. Das auf Giuseppe di Lampedusas grossem Nationalepos basierende Werk erzählt vom Untergang der aristokratischen Gesellschaft, der Entstehung einer bourgeoisen Klasse und wartet mit Glanzrollen für Burt Lancaster, Alain Delon und Claudia Cardinale auf." (ZDF Presse)

«Hintergrundinformationen:
Mit dem "bewegenden historischen und gesellschaftlichen Panoramabild von faszinierender Schönheit und analytischer Schärfe" (LIF) nach dem Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa schuf Luchino Visconti ein Meisterwerk. Visconti gewann 1963 die "Goldene Palme" in Cannes und den David-di-Donatello-Preis als beste Produktion, hinzu kamen "Silberne Bänder" des Verbandes der italienischen Filmjournalisten für den Kameramann Giuseppe Rotunno und für das beste Kostümdesign (Piero Torsi).

Ein Grossteil der 28 Millionen Mark Herstellungskosten entstanden wegen Viscontis Forderung nach einem strikten Realismus. Allein für die 20-minütige Ballsequenz am Schluss des Films benötigte der Regisseur 57 Drehnächte, einen Palais mit 218 Räumen, dessen Zentralraum von 2 000 Wachskerzen illuminiert wurde, 1 000 technische Mitarbeiter und 600 Komparsen - darunter sieben Grafen und 28 Barone und Baronessen. Die opulente Ausstattung wurde von Kameramann Giuseppe Rotunno in exzellenten Farbaufnahmen festgehalten.» (BR Presse)

Isole nella laguna

Directed by:   Enrico Gras, Italy - 1948
Production: Universalia Film - Director: Luciano Emmer - Enrico Gras - Voice: Gino Cervi -

Két lány az utcán

(Two Girls on the Street), Directed by:   André de Toth, Hungary - 1939
Director: André de Toth AKA Tóth Endre - Scenario: André de Toth AKA Tóth Endre -

Maciste contro la morte

Directed by:   Carlo Campogalliani, Italy - 1920
Production: Itala Film - Director: Carlo Campogalliani - Scenario: Carlo Campogalliani - Based on : Carlo Campogalliani - Director of Photography: Fortunato Spinolo - Cast: Bartolomeo Pagano Maciste - Letizia Quaranta Principessa Maria Luisa - Carlo Campogalliani Tito - Vittorio Rossi-Pianelli Principe - Pierre Lepetit Ciccolatino - Gabriel Moreau - Ria Bruna Henriette - Felice Minotti - Oreste Bilancia -

Martin Scorsese presents Val Lewton: The Man in the Shadows

Directed by:   Kent Jones, USA - 2007
Production: Turner Classic Movies - Producer: Martin Scorsese - Director: Kent Jones - Cast: Val Lewton Val Lewton - Kiyoshi Kurosawa - Robert Wise - Jacques Tourneur - Roger Corman - Martin Scorsese -
Reviews in German: Interessante Documentation über den B-Picture Produzent Val Lewton, der unter anderem Jacques Tourneurs Kultfilm "Cat People" im Jahre 1942 für die RKO produziert hatte.

Metropolis

Directed by:   Fritz Lang, Germany - 1926
Production: Universum-Film AG (UFA), Berlin - Producer: Erich Pommer - Director: Fritz Lang - Assistant Director: Slatan Dudow Volontär - Scenario: Fritz Lang - Thea von Harbou - Story: Thea von Harbou novel - Director of Photography: Helmar Lerski Shufftan-Prozess - Karl Freund - Günther Rittau - Eugen Schüfftan - Camera Operator: Robert Baberske /xx/ - Composer: Frank Strobel Rekonstruktion 2010 - Giorgio Moroder Neue Version 1984 color - Gottfried Huppertz Originalpartitur - Art Director: Karl Vollbrecht - Otto Hunte - Erich Kettelhut - Costume Design: Aenne Willkomm - Make-Up: Otto Genath - Weiteres Team: Horst von Harbou Standfotos - Cast: Erwin Vater Arbeiter - Rolf von Groth Sohn in den Ewigen Gärten - Olaf Storm Jan - Helen von Münchhofen Frau in den Ewigen Gärten - Helene Weigel Arbeiterin - Arthur Reinhardt Arbeiter - Hans Leo Reich Marinus - Fritz Rasp Grot - Hilde Woitscheff Frau in den Ewigen Gärten - Margarete Lanner Dame im Auto - Lisa Gray Arbeiterin - Fritz Alberti der Schöpferische Mann - Grete Berger Arbeiterin - Erwin Biswanger Georgy, Nr. 1181 - Olly Böheim Arbeiterin - Max Diete Arbeiter - Ellen Frey Arbeiterin - Gustav Fröhlich Freder Fredersen - Beatrice Garga Frau in den Ewigen Gärten - Heinrich George Contrem - Theodor Loos Josaphat - Heinrich Grotto Zeremonienmeister - Brigitte Helm Maria - Anny Hintze Frau in den Ewigen Gärten - Georg John Arbeiter am Moloch - Rudolf Klein-Rogge Rotwang - Walter Kühle Arbeiter - Alfred Abel Johann Fredersen - Rose Liechtenstein Arbeiterin -
Synopsis in German: Johann Fredersen ist der Schöpfer der gigantischen Zukunftsstadt Metropolis. Unerbittlich herrscht er über ein Heer von Arbeitssklaven, die in unterirdischen Fabriken an den Maschinen für das süße Nichtstun der Privilegierten in der Oberstadt schuften. In das Paradies der Reichen verirrt sich eines Tages das Mädchen Maria. Fasziniert von ihrer Schönheit, folgt ihr Fredersens Sohn Freder in die Unterstadt. Er lernt das Elend der Arbeiter kennen und wendet sich gegen den Vater. Fredersen zwingt den Erfinder Rotwang, einen Roboter mit der Gestalt Marias, die von den Arbeitern respektiert, ja verehrt wird, zu schaffen. Dieser Roboter hetzt die Arbeiter auf, sie zerstören ihre Maschinen und bringen sich selbst in höchste Gefahr. Im letzten Moment können Freder und die richtige Maria die Katastrophe aufhalten... (3Sat Presse) "Metropolis": In einer Klassengesellschaft leben die Arbeiter versklavt in unterirdischen Fabriken, die Reichen genießen ein luxuriöses Dasein in der Oberstadt. So auch Freder, der Sohn von Joh Fredersen, dem mächtigsten Mann von Metropolis. Eines Tages begegnet er Maria, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit Hoffnung schenkt, und folgt ihr in die Unterwelt. Als er die Lebensverhältnisse der Arbeiter sieht, ist er erschüttert und will einer von ihnen werden. Um das zu verhindern und Maria auszuschalten, beauftragt sein Vater den Erfinder Rotwang, eine Doppelgängerin von Maria zu erschaffen, die zu Kampf und Zerstörung aufruft. Rotwang erfüllt diesen Wunsch, doch nicht um Fredersen zu helfen, sondern um ihn und seine Stadt zu vernichten. Der Grund: Rotwang hasst Fredersen, da er an ihn seine Geliebte Hel verloren hat, die dann bei Freders Geburt gestorben ist. Rotwang wollte schon Hel als Menschmaschine wiedererschaffen; nun verleiht er ihr die Gestalt Marias. Fredersens Plan geht zunächst auf. Von Marias Doppelgängerin aufgestachelt, revoltieren die Arbeiter und verwüsten die Unterstadt. Als sie erkennen, dass sie dabei eine Überschwemmung ausgelöst haben und ihre Kinder in Gefahr sind, wollen sie sich an Maria rächen. Die unheilbringende Doppelgängerin wird gefasst und verbrannt, während die wahre Maria mit Freder die Kinder der Arbeiter vor den Wassermassen rettet. Beim Showdown zwischen Freder und Rotwang wird der Erfinder getötet und die Arbeiter erkennen den fatalen Betrug. Die Bewohner von Metropolis sind geeint und der Weg ist frei für eine Welt ohne Klassenunterschiede. (Arte Presse Rekonstruktion 2010)
Reviews in German: "METROPOLIS ist nicht ein Film. METROPOLIS sind zwei Filme, Bauch an Bauch aneinanderklebend, aber mit verschiedenen geistigen Beweggründen von extremer Widersprüchlichkeit. Wer das Kino als zurückhaltenden Geschichtenerzähler sieht, wird bei METROPOLIS eine schwere Enttäuschung erleben. Was uns hier erzählt wird, ist trivial, schwülstig, schwerfällig und von überkommenem Romantizismus. Wenn wir aber der Story den Aspekt der plastischen Photogenie vorziehen, wird METROPOLIS alle unsere Erwartungen übertreffen und uns als das herrlichste Bilderbuch begeistern, das man sich nur ausmachen kann. Was für eine begeisternde Symphonie der Bewegung! Das gesamte Kristallwerk der ganzen Welt, romantisch in Reflexe zerlegt, versammelt sich in diesem modernen Kanon des Kinos." (Luis Bunuel) "In einer visionären Zukunftsstadt wird mit gigantischen Mitteln der Kampf zwischen Arm und Reich ausgetragen. Berühmter Stummfilmklassiker mit Nachvertonung" (Falter, Studio München) "In seinem Hang zum Ornamentalen ging Fritz Lang so weit, dass er die Massen selbst da noch in dekorative Muster zwängte, wo sie sich vor der Überschwemmung der Unterstadt verzweifelt zu retten versuchten. Gerade diese Szenen, filmisch geglückt und technisch meisterhaft, wie sie waren, drängten sich dem menschlichen Gefühl als empörend misslungen auf. METROPOLIS beeindruckte das deutsche Publikum. In Amerika schätzte man die technisch hervorragenden Leistungen des Films, in England verhielt man sich kühl; die Franzosen fühlten sich beunruhigt von einem Film, der ihnen als eine Kreuzung von KRUPP und WAGNER und alles in allem als ein warnendes Anzeichen deutscher Vitalität erschien." (Siegfried Kracauer, Von Caligari bis Hitler) "Ich habe neulich den törichsten Film gesehen. Ich glaube nicht, dass es möglich sein könnte, einen noch dümmeren zu machen. Er heisst METROPOLIS, kommt von den grossen UFA-Ateliers in Deutschland, und dem Publikum wird bekanntgegeben, dass seine Herstellung ein enormes Geld gekostet hat. Er verabreicht in ungewöhnlicher Konzentration nahezu jede überhaupt mögliche Dummheit, Klischee, Plattheit und Kuddelmuddel über technischen Fortschritt überhaupt, serviert mit einer Sauce von Sentimentalität, die in ihrer Art einzigartig ist... Das Schlimmste ist, dass dieser phantasielose, verworrene, sentimentale und dummtäuschende Film einige wirklich schöne Möglichkeiten verschwendet. Mein Glaube an den Unternehmungsgeist der Deutschen hat einen Schock erlitten. Ich bin ausserordentlich enttäuscht über den schlauen Schlendrian, der sich hier zeigt. Ich dachte, dass Deutschland selbst in seiner schlechtesten Form sich wenigstens Mühe geben könnte. Ich dachte, man hätte sich dort entschlossen, industriell modern zu sein." (H.G. Wells, Frankfurter Zeitung vom 3. Mai 1927) "Wir haben in METROPOLIS ein Werk, das sowohl in der Kühnheit des Manuskriptes als auch in der technischen Durchführung kaum mit irgendeinem deutschen Erzeugnis verglichen werden kann." (Der Kinematograph Nr. 1039, 16. Januar 1927) "In METROPOLIS entwarf Lang das Schreckensbild einer Zukunftswelt, in der Massen von Sklaven einer Herrenkaste dienen, die für sie an Stelle des Schicksals getreten ist." (Enno Patalas in Abendzeitung, München, vom 4. Mai 1965) «Das expressionistische Meisterwerk setzte mit phantasievoll futuristischer Architektur, Effekten und Montagetechnik Standards für das SF-Genre. Die Revolution der versklavten Arbeiter unter Führung eines weiblichen Roboters mündet in einem schiefen Happy End, aber das tut dem von Fritz Lang mit gewohnt monumentaler Pose präsentierten Epos keinen Abbruch. Unvergessen: Der Roboter nimmt in einem Energiefeld aus wandernden Strahlungsringen die Gestalt des Mädchens Maria an. » (Cinema, 2000) "Nicht nur visuell ein revolutionärer Klassiker..." (tele 10/2009)
Remarks and general Information: Thea von Harbou im Vorwort zu Metropolis Dieses Buch ist kein Gegenwartsbild. Dieses Buch ist kein Zukunftsbild. Dieses Buch spielt nirgendwo. Dieses Buch dient keiner Tendenz, keiner Klasse, keiner Partei. Dieses Buch ist ein Geschehen, das sich um eine Erkenntnis rankt: Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein. Thea vo Harbou, METROPOLIS, Berlin 1926
Die Drehzeit des Films betrug 31 Wochen in der Zeit vom 22. März 1925 bis 30. Oktober 1926, Produktionskosten 1'300'000 Mark (Luc Moullet: Fritz Lang) 1984 wurde eine colorierte Version hergestellt, für welche der südtiroler Komponist Giorgio Moroder die Musik schrieb.
"METROPOLIS, Fritz Langs inzwischen 75 Jahre alte Zukunftsvision unserer Welt im Jahre 2000 war seit seiner Entstehung ein Film der Widersprüche, der Extreme: extrem die Produktionszeit, die 17 Monate, von Mai 1925 bis Oktober 1926 dauerte; extrem der Verbrauch an Filmmaterial, unglaubliche 620 Tausend Meter sollen es gewesen sein; extrem auch der beispiellose Aufwand an Ausstattung und Tricktechnik. Ebenso beispiellos wie der Etat: mehr als umgerechnet 50 Millionen Mark hatte die Ufa in ihr bis dahin teuerstes Projekt gesteckt. Und dann wollten den Film nach seiner Berliner Premiere im Januar 1927 gerade mal 15.000 Besucher sehen. Um das totale Fiasko abzuwenden, wurde damals getan, was in solchen Fällen auch heute noch üblich ist: METROPOLIS wurde für weitere Einsätze in Deutschland umgeschnitten und gekürzt. Man orientierte sich dabei weitgehend an einer gekürzten Fassung des Films, die für den US-Markt auf ,normale' Kinolänge zurechtgestutzt worden war. Von den 4189 Metern des Films (das entspricht bei einer Vorführgeschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde etwa 153 Minuten) blieben nach der Kürzung nur noch ca. 3200 Meter übrig. Das herausgeschnittene Material, so müssen wir heute befürchten, wurde vernichtet. METROPOLIS wurde aber nicht nur gekürzt, sondern auch umgeschnitten. Der amerikanische Theaterautor Channing Pollock, der im Auftrag des US-Verleihs Paramount die gekürzte Fassung hergestellt hatte, sagte, die Urfassung des Films sei schierer Symbolismus gewesen und niemand hätte verstanden, von was der Film eigentlich handeln würde. Pollock verpasste dem Film also sein Verständnis von Handlung, ohne Rücksicht auf inhaltliche Zusammenhänge oder das dramaturgische Gesamtkonzept. Offenbar wurden Fritz Lang und Thea von Harbou nie zu dieser radikalen Umgestaltung befragt, geschweige denn mit einbezogen. Man sieht: Urheberrecht wurde damals beim Film noch nicht so groß geschrieben. Von dem Werk, das Fritz Lang und Thea von Harbou im Winter 1926 abgeliefert hatten, war ein halbes Jahr später nicht mehr als ein Torso übrig. Der Regisseur schäumte. In einem Interview, das Lang im Herbst 1927 einer englischen Zeitung gab, sagte er: "Ich werde nie mehr nach Amerika fahren. Die Amerikaner haben meinen Film ruiniert." METROPOLIS gilt heute als der bekannteste Torso des deutschen Films. Dieser Torso landete aber nicht etwa auf dem Friedhof der Filmgeschichte (wie es die lange Liste vergleichbarer Flops nahe legen würde), sondern dieser Torso erwies sich als extrem lebensfähig. In den 60er Jahren wurde METROPOLIS weltweit wiederentdeckt (in der erwähnten Paramount-Fassung), in den 80er Jahren dann stieg er zum Kultfilm auf - und beflügelt seither die Fantasie von Filmemachern: Die Stadtvisionen von Ridley Scotts BLADE RUNNER wären ohne METROPOLIS nicht denkbar; der Film beflügelt die Fantasie von Architekten, Designern oder Musikern, Musikvideos von Madonna oder Freddy Mercury zitieren aus METROPOLIS oder die Techno-Versionen Jeff Mills. Der Film beschäftigt wegen seiner Unvollständigkeit schon lange die Restauratoren. In den späten 60er Jahren hatte es beim staatlichen Filmarchiv der DDR einen Rekonstruktionsversuch von METROPOLIS gegeben, der aus verschiedenen Überlieferungen des Films zusammengesetzt wurde. Mitte der 80er Jahre hat dann unter Leitung von Enno Patalas das Münchner Filmmuseum eine Fassung hergestellt, die sich an den Vorgaben des Drehbuchs, an der Partitur der Originalmusik von Gottfried Huppertz und an den Zensurkarten orientieren konnte - die alle drei erhalten geblieben sind. Der Film konnte zwar nicht mehr in seine ursprüngliche Länge, doch zumindest in seine ursprüngliche Schnittfolge zurückversetzt werden. Diese Münchner Fassung war Grundlage der neuen von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Auftrag gegebenen Restaurierung, die in diesem Jahr abgeschlossen wurde, und die der Premierenfassung am nächsten kommen dürfte. Die Restaurierung von METROPOLIS ist nur ein - wenn auch sehr prominentes - Beispiel für die Arbeit der Murnau-Stiftung. Seit 35 Jahren engagiert sich die Stiftung für den Erhalt und die Pflege des deutschen Filmerbes, dessen überwiegenden Teil sie besitzt. Zum Rechtebestand zählen neben METROPOLIS die frühen Filme Fritz Langs, darunter DER MÜDE TOD, DIE NIBELUNGEN oder SPIONE, Ernst Lubitschs SUMURUN, MADAME DUBARRY oder ANNA BOLEYN oder die Arbeiten Friedrich Wilhelm Murnaus, dem Regisseur von NOSFERATU, FAUST oder DER LETZTE MANN. Zahlreiche Stummfilme wurden in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Bundesarchivs-Filmarchivs durch Umkopierungen von leicht brennbarem Nitro-Material auf Azetat oder Polyester gesichert und restauriert. Hinzu kommen etwa 1000 Tonfilme aus den Jahren 1930 bis 1960. Die meisten Produktionen der Firmen Ufa, Terra, Tobis oder Bavaria, darunter DER BLAUE ENGEL, DIE DREI VON DER TANKSTELLE oder MÜNCHHAUSEN. Auch sie benötigen ein Bild ohne Laufschrammen, einen besseren Ton oder frische Farben, um auch Zuschauern von heute den Zugang zu diesen besonderen Zeugnissen der Vergangenheit - man könnte auch sagen: zum Gedächtnis des 20. Jahrhunderts - zu erleichtern. Dies ist Denk-mal-pflege im wahrsten Sinne: wenn wir unsere filmischen Zeugnisse nicht pflegen, verlieren wir unser historisches und kulturelles Gedächtnis. Eine besondere Rolle bei der Restaurierung alter Filme spielen die digitalen Techniken. Sie ermöglichen Retuschen, Reparaturen, Stabilisierungen am beschädigten Bild, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Diese Verfahren sind sowohl in finanzieller wie in zeitlicher Hinsicht noch sehr aufwändig. Aber diese Verfahren sind eigentlich nicht mehr wegzudenken. Da sich bekanntlich die Leistungsfähigkeit der Rechner etwa alle 18 Monate verdoppelt, ist leicht auszurechnen, wann eine digitale Restaurierung nur noch einen hohen fünfstelligen, statt hohen sechsstelligen Betrag und statt ein Jahr nur noch ein paar Monate Arbeit kosten wird. An einigen Beispielen aus METROPOLIS lässt sich zeigen, mit welcher Art und welchem Ausmaß an Schäden wir bei der Restaurierung von METROPOLIS zu tun hatten und wie sie behoben wurden: Zittriger Bildstand, Laufschrammen, Klebestellen, Beschädigte Perforation, Einzeichnungen, Zerstörte Bildteile, Retuschen von Untertiteln. Das Verfahren der digitalen Restaurierung: Der Originalfilm wird eingescannt, im Computer Bild für Bild bearbeitet, anschließend auf Zelluloidfilm ausbelichtet und ist so wieder vorzeigbar. " (FRIEDEMANN BEYER, Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, stellte den Film METROPOLIS als deutschen Beitrag zum Memory of the World-Programm anlässlich der Tagung "Kulturelles Gedächtnis - das UNESCO-Programm Memory of the World" am 6. Dezember 2001 im Haus der Geschichte in Bonn vor. - UNESCO Heute)
"Fritz Langs großartiger, einflussreicher Stummfilmklassiker "Metropolis" wurde 2001 als einziger Film ins UNESCO-Register "Memory of the World" aufgenommen. Damit repräsentiert "Metropolis" neben Beethovens 9. Sinfonie, Goethes "Faust" und der Gutenberg-Bibel das schutzwürdige geistesgeschichtliche Erbe Deutschlands. Bei seiner Uraufführung im Januar 1927 hatte "Metropolis", der einflussreiche Filmklassiker von Fritz Lang, eine Länge von etwa 150 Minuten. Für die amerikanische Verleihfassung wurde der Film um fast ein Viertel gekürzt. Auf der Grundlage einer Rekonstruktion von Enno Patalas wurde auf Initiative der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung erstmals eine Fassung hergestellt, in der die Schnittfolge des Films soweit wie möglich wieder hergestellt wurde und eine photographische Qualität erreicht wurde, die dem Bildeindruck der Premierenkopie sehr nahe kommen dürfte. Die neue Fassung wurde auf den Berliner Filmfestspielen 2001 mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Frank Strobel uraufgeführt. Der Auftrag für eine neue "Metropolis"-Musik ging an Bernd Schultheis, der sein Konzept so beschreibt: "Die Musik soll die Gleichzeitigkeit der Ober- und Unterwelt/-schicht von 'Metropolis' vermitteln, den Fluss und den Puls des Films betonen und an Stellen, wo dieser aufgrund fehlender Szenen gefährdet ist, unterstützen." Bernd Schultheis, geboren 1964, gehört international zur ersten Wahl junger Filmkomponisten. Seine Stummfilm-Musiken, international aufgeführt und für ARTE und 3sat aufgezeichnet, vereinen die komplexe Klangsprache Neuer Musik und filmdramaturgische Funktionalität." (3Sat Presse)
"METROPOLIS ist das prototypische offene Kunstwerk der Filmgeschichte: editorisch für immer unabschließbar, hermeneutisch unendlich ergiebig, ideologisch ausgesprochen anfechtbar. Thomas Elsaessers Zwischenbilanz: „Vielleicht übersteht Langs Film die widersprüchlichen Behandlungen, denen er über die Jahrzehnte ausgesetzt war, so gut, weil er die robuste Gestalt eines Märchens hat. Solche Geschichten überstehen raue Behandlungen unversehrt, dank ihrer Redundanzen und archetypischen Konfigurationen. Die Ufa konkurrierte nicht nur in Größe und Spezialeffekten mit dem US-Film, sondern wollte auch eine Romanze für das Zeitalter der Maschinen präsentieren - eine epische Geschichte, wie sie zuvor nur die Amerikaner zu erzählen wußten. Auch wenn METROPOLIS die Hoffnungen der Ufa nicht erfüllte, reproduzierte der Film doch sehr akkurat die doppelte Plot-Struktur der klassischen Hollywood-Narration, in der Märchen und Romanze mit einer Abenteuerhandlung und einer Suche verwoben werden. (...) Neben der Romanze zwischen Freder und Maria gibt es das romantisch-gotische Märchen des Zauberlehrlings: Ein Erfinder erschafft ein künstliches menschliches Wesen, das Zerstörung über alle Beteiligten bringt. Dagegengestellt ist die Intrige um den ,Schmalen' - Auge und Ohr des Herrschers über Metropolis - und der schließlich vereitelte Plan, die Helfer des Helden zu neutralisieren. Die zweite Intrige ist Rotwangs Rache, der versucht, den Sohn des Mannes zu zerstören, der ihm seine Liebe raubte. (...) Neben den Elementen aus Volkserzählungen war weder der Symbolismus von der Jungfrau Maria noch die Aufteilung in Jungfrau und Hure vorherigen Kommentatoren entgangen, doch in der zynischen Berliner Atmosphäre von 1927 wurde die Figur der Maria mit unverhüllter Häme begrüßt. (...) In seinem einflußreichen Essay The Vamp and the Machine nimmt Andreas Huyssen zwei traditionelle Motive der Weimarer Republik auf: den ängstlichen Mann und den technophoben Kulturpessimismus der Intellektuellen. Seine Hauptthese lautet, dass dem Film eine sinnreiche und originelle Lösung dieser beiden Komplexe gelingt, indem eine Geschichte konstruiert wird, in der die kulturell verhältnismäßig junge Furcht vor ,unkontrollierbarer Technologie' auf die archaischere Furcht vor ,unkontrollierbarer weiblicher Sexualität' projiziert wird. Der Stil korrespondiert mit dieser Bewegung auf der ideologischen Ebene: Das expressionistische Pathos in der Sprache der Figuren wird schließlich von der kühlen Maschinenästhetik der Neuen Sachlichkeit begrenzt." (Thomas Elsaesser, Metropolis, 77-81, gekürzt)
Die DVD-Edition von Euroka-Video besticht durch die optische Qualität der sorgfältigen Restaurierung des Films und zeigt den Film in einer wohl einmaligen Brillianz. Höchst interessant sind auch die Beiträge über den 'Fall Metropolis' sowie die Dokumentation über den Restaurierungsprozess. (lhg) 2008 wurden in Argentinien verschollene Fragmente aus der Originalfassen gefunden. Sie sollen restauriert und in einer neuen Version integriert werden.
«Entdeckt wurde diese weltweit einzigartige "Metropolis"-Fassung von Fernando Martín Peña und der Direktorin des Museo del Cine, Paula Félix-Didier, in Argentinien. Im Museo del Cine in Buenos Aires lagerte ein 16-mm-Negativ des Films, das 30 Minuten Filmmaterial enthielt, das in keiner anderen überlieferten Kopie zu sehen war. Dank dieser Szenen vermittelt die aktuelle Restaurierung einen authentischen Eindruck von der ursprünglichen Fassung des Films, auch wenn noch immer etwa 300 Meter fehlen. Die Verstümmelung des Monumentalfilms begann kurz nach seiner Premiere am 10. Januar 1927 im Berliner Ufa-Palast am Zoo. Die Uraufführungsfassung von 4189 Metern lief vier Monate ohne Erfolg, weshalb die Ufa den Film zurückzog und um circa 30 Minuten auf 3241 Meter kürzen ließ. Dabei orientierte sie sich an der amerikanischen Verleihfassung von 1926. Der von Paramount beauftragte Theaterautor Channing Pollock hatte den Film damals um etwa ein Viertel auf die gängige Kinolänge von 3100 Meter gekürzt und alle "kommunistischen Tendenzen" eliminiert. Kurz nach der Premiere und noch vor den Kürzungen erwarb der argentinische Filmverleiher Adolfo Wilson eine Kopie, die er ab 1928 in argentinischen Kinos einsetzte. Nach der kommerziellen Auswertung gelangte diese Kopie in den privaten Besitz des Filmkritikers Manuel Peña Rodriguez, dessen Sammlung später an das Museo del Cine Pablo C. Ducrós Hicken gegeben wurde. In den 70er-Jahren wurde von der inzwischen stark beanspruchten Nitrokopie eine Sicherheitskopie als 16-mm-Negativ gezogen. Das leicht entflammbare Nitromaterial, dessen Beschädigungen im Duplikat nun verewigt sind, wurde anschließend vermutlich vernichtet. Eine der großen Herausforderungen der Filmrestaurierung ist der problematische Zustand des in Argentinien wiederentdeckten 16-mm-Materials, das von einer stark abgenutzten 35-mm-Verleihkopie gezogen wurde. Trotz modernster Restaurierungstechnik wird der Unterschied der wiederentdeckten Teile zur Qualität der Fassung von 2001 immer sichtbar sein. Das 16-mm-Material wurde bei ARRI in München gescannt und unter Einsatz einer individuell entwickelten Software bei alphaω im Einzelbildverfahren retouchiert. Eine weitere Herauforderung lag in der Wiederherstellung der ursprünglichen Montage des Films. Dafür spielt die überlieferte Originalmusik von Gottfried Huppertz eine entscheidende Rolle. Archiviert sind im Filmmuseum Berlin seine handschriftliche Partitur für großes und kleines Orchester sowie ein handschriftliches Particell und der gedruckte Klavierauszug, der 1028 Synchronmarken enthält. Mit Hilfe dieser originalen Musikmaterialien wurde sowohl die Platzierung des wiederentdeckten Materials verifiziert, als auch eine Korrektur der Schnittfassung der bisher kursierenden "Metropolis"-Kopie vorgenommen, die zuletzt 2001 überarbeitet worden war. Für die Rekonstruktion der Musikfassung zeichnet Frank Strobel verantwortlich, der als Dirigent und Musikhistoriker zusammen mit Anke Wilkening (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) und Martin Koerber (Deutsche Kinemathek) die aktuelle Restaurierung betreut hat. Parallel liefen die Vorbereitungen zur Wiederaufführung und Musikeinspielung, koordiniert von der Filmredaktion ZDF/ARTE in Zusammenarbeit mit dem RSB, Deutschlandradio und der Europäischen Filmphilharmonie. Dabei entstand ein komplett neuer Notensatz auf der Grundlage der überlieferten handschriftlichen Musikmaterialien, der von der Filmphilharmonie sowohl als Urtextausgabe wie auch als kritisch-editorische Aufführungsausgabe veröffentlicht wird. Restauriert wurde "Metropolis" von der in Wiesbaden ansässigen Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Kooperation mit ZDF und ARTE, gemeinsam mit der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen (Berlin) und in Zusammenarbeit mit dem Museo del Cine Pablo C.» (Nina Goslar, Presse ZDF / Arte, Februar 2010)

Night and the City

Directed by:   Jules Dassin, Great Britain - 1950
Production: 20th Century-Fox Film Corporation - Producer: Samuel G. Engel - Director: Jules Dassin - Scenario: Jo Eisinger - Based on : Gerald Kersh novel - Director of Photography: Mutz Greenbaum - Composer: Franz Waxman - Benjamin Frankel - Editor: Nick DeMaggio - Sidney Stone - Art Director: C.P. Norman - Cast: Googie Withers Helen Nosseross - Ken Richmond Nikolaus - Ada Reeve Molly - Charles Farrell Mickey Beer - Make Mazurki The Strangler - Stanislaus Zbyszko Gregorius - Herbert Lom Kristo - Francis L. Sullivan Philipp Nosseross - Hugh Marlowe Adam Dunn - Richard Widmark Harry Fabian - Gene Tierney Mary Bristol -

Night and the City

Directed by:   Jules Dassin, Great Britain - 1950
Production: 20th Century-Fox Film Corporation - Producer: Samuel G. Engel - Director: Jules Dassin - Scenario: Jo Eisinger - Based on : Gerald Kersh novel - Director of Photography: Mutz Greenbaum - Composer: Franz Waxman - Benjamin Frankel - Editor: Nick DeMaggio - Sidney Stone - Art Director: C.P. Norman - Cast: Googie Withers Helen Nosseross - Ken Richmond Nikolaus - Ada Reeve Molly - Charles Farrell Mickey Beer - Make Mazurki The Strangler - Stanislaus Zbyszko Gregorius - Herbert Lom Kristo - Francis L. Sullivan Philipp Nosseross - Hugh Marlowe Adam Dunn - Richard Widmark Harry Fabian - Gene Tierney Mary Bristol -

Il ruscello di Ripasottile

Directed by:   Roberto Rossellini, Italy - 1941
Production: Excelsior Film, Roma - Director: Roberto Rossellini - Scenario: Elisabetta Riganti - Based on : Roberto Rossellini - Director of Photography: Rodolfo Lombardi - Composer: C Filippini - Editor: Roberto Rossellini -

La statua di carne

Directed by:   Mario Almirante, Italy - 1921
Director: Mario Almirante - Scenario: Luciano Doria - Based on : Teobaldo Ciconi play - Director of Photography: Ubaldo Arata - Cast: Italia Almirante Manzini Maria/Mary; Noemi/ Naomi Keller - Lido Manetti conte Paolo di Santa Fiora/Count Paul Santarosa - Alberto Collo Roberto/Robert Forino - Oreste Bilancia Davide/David - Alfonso Cassini - Bianca Renieri - Fert, Torino -

Il testamento di Maciste

Directed by:   Carlo Campogalliani, Italy - 1920
Director: Carlo Campogalliani - Director of Photography: Fortunato Spinolo - Cast: Carlo Campogalliani Tito - Felice Minotti - Gabriel Moreau - Bartolomeo Pagano Maciste - Letizia Quaranta Principessa Maria Laetizia -

Il viaggio di Maciste

Directed by:   Carlo Campogalliani, Italy - 1920
Production: Itala Film - Director: Carlo Campogalliani - Scenario: Carlo Campogalliani - Director of Photography: Fortunato Spinolo - Cast: Carlo Campogalliani Tito Fabrizi - Gabriel Moreau - Bartolomeo Pagano Maciste - Letizia Quaranta Principessa Maria Laetizia - Vittorio Rossi-Pianelli Il Principe Luitpoldo - Pierre Lepetit Cioccolattino - P Berton Il precettore Dupuis - Ria Bruna La Contessa Henriette - Felice Minotti Il Complice del Primo Ministro -

Wara Wara

Directed by:   José Maria Velasco Maidana, BOL - 1930
Production: Urania Film (Bolivien) - Director: José Maria Velasco Maidana - Scenario: José Maria Velasco Maidana - Antonio Diaz Villamil - Director of Photography: Mario Camacho - José Jimenez - José Maria Velasco Maidana - Cast: Juanita Taillansir - Martha de Velasco - Arturo Borda - Emmo Reyes - José Velasco - Guillermo Viscarra - Damaso Delgado - Raul Montalvo - Juan Capriles - Humberto Viscarra -

Youth runs wild

Directed by:   Mark Robson, USA - 1943
Production: RKO Radio Pictures - Producer: Val Lewton - Director: Mark Robson - Scenario: John Fante - Ardel Wray Dialogues - Story: John Fante - Herbert Kline - Director of Photography: John J. Mescall - Composer: Paul Sawtell - Editor: John Lockert - Art Director: Albert S. D'Agostino - Cast: Dorothy Malone Girl in Booth (/xx/) - Claire Carleton Taxifahrerin - Ida Shoemaker Spielerin - Jack Carrington Bart - Gloria Donovan Nancy Taylor - Elizabeth Russell Mrs. Taylor - Rod Rogers Rocky - Dickie Moore George Dunlop - Johnny Walsh Herb Vigero - Lawrence Tierney Larry Duncan - Mary Servoss Cora Hauser - Ben Bard Mr. Taylor - Vanessa Brown Sarah Taylor - Glen Vernon Frank Hauser - Jean Brooks Mary Hauser Coates - Kent Smith Danny Coates - Bonita Granville 'Toddy' Jones -