Locarno - Filmfestival 2006

59. Film Festival von Locarno

vom 2. bis 12. August 2006

Reihe: Retrospektive

Akihage

Regia:   Akira Kurosawa, Giappone - 1965
Direttore: Akira Kurosawa - Scenaggiatore: Masato Ide - Ryuzo Kikushima - Akira Kurosawa - Hideo Oguni - Basato: Shugoro Yamamoto Novel - Direttore della Fotografia: Takao Saito - Asaichi Nakai - Musica: Masaru Sato - Ausstattung: Yoshiro Muraki - Interpreti: Yoko Naito Masae - Reiko Dan Osuki - Terumi Niki Otoyo - Toshiro Mifune Dr. Nilde - Miyuki Kuwano Onaka - Yuzo Kayama Dr. Yasumoto - Yoshio Tsuchiya Mori - Kyoko Kagawa - Tsutomu Yamasaki Sahachi -

Angèle

Regia:   Marcel Pagnol, Francia - 1935
Direttore: Marcel Pagnol - Scenaggiatore: Marcel Pagnol - Basato: Jean Giono novel - Interpreti: Orane Demazis Angèle Barbaroux - Fernandel Saturnin - Blanche Poupon Florence - Henri Poupon Clarius Barbaroux - Annie Toinon Philomène Barbaroux - Marcelle Vial -

Angst essen Seele auf

Regia:   Rainer Werner Fassbinder, Germania - 1973
Direttore: Rainer Werner Fassbinder - Scenaggiatore: Rainer Werner Fassbinder - Direttore della Fotografia: JĂĽrgen JĂĽrges - Interpreti: El Hedi ben Salem Ali - Marquard Bohm Gruber - Lilo Eder Frau MĂĽchmeyer - Rainer Werner Fassbinder Eugen - Peter Gauhe Bruno - Irm Hermann Krista - Elma Karlowa - Gusti Kreissl Paula - Doris Mattes Frau Angermeyer - Brigitte Mira Emmi - Walter Sedlmayr Herr Angermeyer - Margit Symo Hedwig - Barbara Valentin Barbara -
Sinossi (in Tedesco): Emmi Kurowski hat ein hartes Leben hinter sich - und ihre Zukunft sieht auch nicht gerade rosig aus. Sie ist seit Jahren verwitwet, ihre drei Kinder sind längst aus dem Haus und weil sie "nichts Richtiges" gelernt hat, muss sie sich ihren Unterhalt als Putzhilfe verdienen. Obwohl sie allen Grund hätte, verbittert zu sein, hat sich Emmi ihre Lebensfreude und ein offenes, liebenswertes Gemüt bewahrt. Als sie eines Abends in einer arabischen Kneipe Unterschlupf vor dem Regen sucht, geschieht etwas, mit dem sie schon lange nicht mehr gerechnet hat: Sie trifft den Mann ihres Lebens. Ali ist Marokkaner, Gastarbeiter und gut 30 Jahre jünger als Emmi. Trotz ihrer Unterschiede in Herkunft und Alter verbindet beide eine spontane Vertrautheit. Noch in derselben Nacht werden sie ein Liebespaar, wenig später heiraten sie. Doch die Romanze stösst überall auf Unverständnis und Ablehnung. Emmis Arbeitskolleginnen schneiden sie, die Hausgemeinschaft verurteilt ihr Verhalten als "Skandal" und Emmis Kinder brechen sogar den Kontakt zu ihr ab. Um der wachsenden psychischen Belastung und der Flut von Vorurteilen und boshafter Schikane zu entgehen, tritt das Paar einen Kurzurlaub an - und erlebt bei seiner Rückkehr eine wundersame Überraschung. Alles scheint verändert, Verwandte und Bekannte beginnen sich plötzlich mit dem jungen Fremden zu arrangieren, gehen sogar auf die beiden zu. Mit dem nachlassenden Druck von aussen schwindet jedoch der Zusammenhalt zwischen Emmi und Ali. Dieser beginnt sogar, seine frühere Geliebte wieder zu treffen. Erneut droht die Beziehung des ungleichen Paars zu zerbrechen... (ARD Presse)
Riviste (in Tedesco): "Lehrstück über die Unterdrückungsmechanismen unserer Gesellschaft" (Kölner
Stadtanzeiger)
Osservazione generali: "Hintergrundinformationen:
"Angst essen Seele auf" ist Rainer Werner Fassbinders Hommage an Douglas Sirk: eine eigenwillige Interpretation des klassischen Hollywood-Melodrams "Was der Himmel erlaubt", das der aus Deutschland stammende Sirk 1955 in den USA inszeniert hatte. Der Konflikt des Originals - eine gut situierte ältere Frau verliebt sich in einen jüngeren, sozial unpassenden Mann - erscheint hier noch verschärft, denn Fassbinder verwandelt diesen Stoff in eine parabelhafte Abrechnung mit einer rassistischen, vom Erbe des Faschismus gezeichneten Gesellschaft. Die intelligente, stilisierte Inszenierung und ausgezeichneten Schauspielerleistungen lassen den Film auch mehr als 30 Jahre nach seiner Entstehung unvermindert wirken. (ARD Presse)

Ariel

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 1988
Produttore: Aki Kaurismäki - Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Direttore della Fotografia: Timo Salminen - Fonico: Jouko Lumme - Interpreti: Matti Pellonpää Mikkonen -
Sinossi (in Tedesco): Nach der Stilllegung eines Bergwerks in Lappland steht Taisto wie viele seiner Kumpel auf der Straße. In einem angeschlagenen weißen Chevrolet, der ihm unvermutet in die Hände gefallen ist, macht er sich auf den Weg nach Helsinki. Dort hält seine Pechsträhne an: Zwei Gauner rauben ihm das gesamte Bargeld. Taisto beginnt, zwischen Obdachlosenasyl und Gelegenheitsjobs dahinzuvegetieren. Sein einziger Lichtblick sind die Arbeiterin Irmeli und ihr kleiner Sohn Riku, bei denen er sich geborgen fühlt. Als Taisto nach einer Schlägerei auch noch hinter Gittern landet, scheint sein Schicksal besiegelt. Doch Taisto gibt nicht auf. Er bricht aus dem Gefängnis aus, und der Überseedampfer "Ariel" wartet bereits... (3Sat Presse)
Osservazione generali: "Der Erinnerung an die finnische Realität" hat der Finne Aki Kaurismäki ("Der Mann ohne Vergangenheit"), seit den 80er Jahren einer der besten und ungewöhnlichsten Regisseure des europäischen Kinos, seine lakonische Abstiegs- und Aussteigergeschichte "Ariel" gewidmet. Kaurismäkis kurze, schnelle Filmerzählungen sind weit entfernt von platter Sozialkritik und pädagogischem Aufklärungsbemühen. Voll Ironie und trockenem Humor beschreibt der finnische Filmemacher in "Ariel" die Bemühungen seines naiven Helden, seinen Weg zu machen: eine sarkastische Ballade über die Unmöglichkeit, in einer Geld- und Leistungsgesellschaft ohne Lohn und Brot ehrbar zu bleiben." (3Sat Presse)

Au hasard Balthazar

Regia:   Robert Bresson, Francia, Svezia - 1966
Casa produtrice: Athos - Svenska Filminstitutet - Svensk Filmindustri AB - Argos Films - Parc Film - Direttore: Robert Bresson - Scenaggiatore: Robert Bresson - Direttore della Fotografia: Ghislain Cloquet - Musica: Jean Wiener - Interpreti: Pierre Klossowski - Anne Wiazemsky - Mylène Weyergans - Francois Sullerot - Jacques Sorbets - Jean Remigard - Francois Lafarge - Nathalie Jouaut - J.C. Guilbert - Walter Green - M.-C. Fremont - Philippe Asselin -
Riviste (in Tedesco): "Ein Meisterwerk! Ein Film, den ich auch gerne gemacht hätte." (Jean-Luc Godard)

Bab el-Hadid

Regia:   Youssef Chahine, Egitto - 1958
Direttore: Youssef Chahine - Scenaggiatore: Abd El-Hay Adib - Direttore della Fotografia: Alvise Orfanelli - Musica: Fouad az-Zahiri - Interpreti: Abdul al-Nagdi - Hassan El Baroudy - Youssef Chahine - Farid Chawki - Abdel Aziz Khalil - Hind Rostom -

Vittoria amara

(Bitter victory), Regia:   Nicholas Ray, Stati Uniti, Francia - 1957
Casa produtrice: Columbia Pictures Corporation - Produttore: Paul Graetz - Produttore esecutivo: Robert Laffont - Janine Graetz - Direttore: Nicholas Ray - Assistente al Direttore: Edouard Luntz - Christian Ferry - Script Supervisor: Lucie Lichtig - Scenaggiatore: Nicholas Ray - Vladimir Pozner (/xx/) - Paul Gallico - Raymond Queneau franz. version - Gavin Lambert - René Hardy - Basato: René Hardy (novel) - Direttore della Fotografia: Michel Kelber - Musica: Maurice Le Roux - Montaggio: Léonide Azar (AKA Leonide Azar) - Architetto-scenografo: Jean d'Eaubonne - Stand Photos: Jacques Boutinot - Interpreti: Alfred Burke Lt. Colonel Callander - Sean Kelly Lieutenant Barton - Richard Burton Captain Leith - Anthony Bushell General Paterson - Raoul Delfosse Lieutenant Kassel - Joé Davray Private Spicer (AKA Joe Davray) - Christian Melsen Private Abbot - Harry Landis Private Browning - Nigel Green Private Wilkins - Andrew Crawford Private Roberts - Fred Matter Oberst Lutze - Ronan O'Casey Sergeant Dunnigan - Ramón de Larrocha Lieutenant Sanders (AKA Ramon De Larrocha) - Sumner Williams Private Anderson - Ruth Roman Jane Brand - Curd Jürgens Major Brand - Raymond Pellegrin Mokrane - Christopher Lee Sergeant Barney -
Osservazione generali: Bitter Victory spielt in Lybien während des 2. weltkriegs und schildert die Rivalität zwischen dem charismatischen Captain Leith (Richard Burton) und seinem Vorgesetzten Major Brand (Curd Jürgens). Die beiden Männer werden auf eine Mission geschickt, um Geheimdokumente zurückzuholen. Doch vor ihrer Abreise entdeckt Brand, dass seine Frau eine Liaison mit seinem Untergebenen unterhält. - Nicholas Ray zeigt, wie auf Grund des Konflikts seine Protagonisten zu kleinlichem Argwohn und hohler Rhetorik Zuflucht nehmen. Ein Meisterwerk über die Absurdität des Krieges. (Locarno Festival Katalog 2006) Längenangabe laut Katalog Locarno 2006: 102 Minuten Länge der französischen Version: 97 min Englische Version: 90 min USA Version: 82 min

Giglio infranto

(Broken Blossoms), Regia:   D.W. Griffith, Stati Uniti - 1919
Casa produtrice: David W. Griffith Productions - Direttore: D.W. Griffith - Scenaggiatore: D.W. Griffith - Basato: Thomas Burke - Direttore della Fotografia: Hendrik Sartov - G.W. Bitzer - Karl Brown - Musica: Ferdinand Gottschalk - Montaggio: James Smith (/xx/) - Architetto-scenografo: Wilfred Buckland - Interpreti: Lillian Gish Lucy Burrows - Donald Crisp Battling Burrows - Arthur Howard Battlings Manager - Edward Peil Evil Eye - George Beranger - Norman Selly - Richard Barthelmess Cheng Huan, der Chinese -
Sinossi (in Tedesco): «Im Londoner Limehouse-Viertel verliebt sich ein chinesischer Kaufmann in die Tochter eines tyrannischen, proletarischen Berufsboxers. Ihre Romanze endet für alle Beteiligten tödlich.» (Lexikon des int. Films)
Riviste (in Tedesco): «(...) Broken Blossoms wurde schwarzweiss gedreht und nachträglich eingefärbt. doch die Farbgebung will nicht den Realismus verstärken. Griffith verwendet lediglich zwei Farbtöne: ein verwaschenes Braun, das an vergiblte, alte Photographien erinnert, und ein Violett. Zur Kennzeichnung zweier paralleler Handlungsstränge setzt Griffith die beiden Farbtöne ein, etwa dann, wenn er die Szenen der Misshandlung der Tochter durch den Vater brau einfärbt, während diejeningen, die den zu Hilfe eilenden Chinesen zeigen, violett gehalten sind. Eine solche Einfärbung war damals durchaus nichts Ungewöhnliches, sie drückt den Willen aus, neue Möglichkeiten der Gestaltungsmittel zu entwickeln und einzusetzen.
Jean Mitry weist darauf hin, dass Broken Blossoms nichts Neues enthalte, zumindest nichts, was nicht schon vorher verwendet worden wäre. Dem kann man zustimmen. Der Regisseur verwendet bereits Ausprobiertes, Broken Blossoms ist kein innovatorischer Film. Aber die Art und Weise, wie Griffith seine filmischen Mittel einsetzt, wie er die Schauspieler führt, das genaue Gefühl für Rhythmus und Dramaturgie, all dies verrät die Handschrift eines Meisters.» (Thomas Christen, VSETH/VSU 1980/81)

«Griffith macht aus diesem grobschlächtigen Melodram eine bis ins letzte kontrollierte, sehr leidenschaftliche und doch feinfühlige Tragödie.» (Buchers Enzyklopädie des Films, 1977)

«Dieser Film, in dem sich alles Beschriebene dem Ausdruck unterordnet, ist (...) das unbestreitbare Meisterwerk Griffiths. Unter der Oberfläche eines Melodramas, das sich zu einem Poem, einer zauberhaften Kantilene wandelt, besitzt er die unerschütterliche Strenge einer antiken Tragödie.» (Jean Mitry: Griffith, 1965)

Osservazione generali: «Der Stummfilm Broken Blossoms erzählt die Liebesromanze zwischen einem chinesischen Opiumsüchtigen und einer jungen Frau, die von ihrem Vater geschlagen wird. Trotz ihrer Gefühle zerschellen die Träume des Paares an der tristen Realität des Rassismus. Griffith besticht durch das persönliche Thema und dessen differenzierte Umsetzung. Broken Blossoms war einer der ersten Filme, die sich mit gemischtrassigen Beziehungen sowie sexueller Ausbeutung auseinander setzten. Der Film wurde mit Lillian Gish in nur drei Wochen mit einem bescheidenen Budget gedreht und war sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein Erfolg» (Locarno Katalog 2006)

La Corazzata Potemkin

(Bronenosjez Patjomkin), Regia:   Sergej Mikhailovich Eisenstein, Unione Sovietica - 1925
Casa produtrice: Goskino (Moskau) - Direttore: Sergej Mikhailovich Eisenstein - Assistente al Direttore: Grigorij Aleksandrov - Aleksandr Pavlovich Antonov - Maksim Shtraukh - Mikhail Gomorov - A Levshin - Scenaggiatore: Nina Agadzhanova - Sergej Mikhailovich Eisenstein - Direttore della Fotografia: Eduard Tisse - Montaggio: Sergej Mikhailovich Eisenstein - Architetto-scenografo: Vasilij Rakhals - Interpreti: A Levshin Kleiner Offizier - Vladimir Uralskij - Mikhail Gomorov Matuchenko - Ivan Bobrov Rekrut - Vladimir Barskij Golikov - Aleksandr Pavlovich Antonov Vakulinchuk - Grigorij Aleksandrov Guiliarovsky -
Sinossi (in Tedesco): Das zaristische Russland steht mit dem Rücken zur Wand, umso brutaler sind die Methoden, mit denen die Obrigkeit ihre Macht verteidigt. In der Marine herrschen unsägliche Zustände, die Offiziere regieren mit Grausamkeit, die Matrosen leben unter menschenunwürdigen Bedingungen. Am Morgen des 14. Juni 1905 kommt es auf dem im Hafen von Odessa liegenden Panzerkreuzer "Potemkin" zu einem schweren Protest der Matrosen - der äussere Anlass: eine faulige, von Maden wimmelnde Ration Fleisch. Als Kommandant Golikow ein Exempel statuieren und einige der Matrosen exekutieren lassen will, bricht offener Aufruhr los. Der Führer der Rebellen, der Matrose Wakulintschuk, wird von Leutnant Giljarowskij erschossen. Auf blutige Weise üben die Matrosen Rache. Sie töten die Offiziere und werfen ihre Leichen über Bord. Am nächsten Tag wird der ermordete Wakulintschuk von den Aufständischen in einem feierlichen Zug an Land gebracht und öffentlich aufgebahrt. An seinem Sarg nehmen die Bürger Odessas offen für die Rebellen Partei. Zaristische Soldaten greifen mit brutaler Gewalt ein, schiessen wahllos in die Menge, treten Wehrlose nieder. Da eröffnet die Mannschaft der "Potemkin" das Feuer. Ihr Schicksal scheint besiegelt zu sein, als am nächsten Tag das Admiralgeschwader vor Odessa auftaucht.... (ARTE Presse)
Riviste (in Tedesco): "Sergej Eisensteins berühmter Film, hergestellt zum 20. Jahrestag der Meuterei auf dem zaristischen Kriegsschiff vor dem Hafen von Odessa am 14.6.1905, ist nach den klassischen Prinzipien der Tragödie in fünf Akte gegliedert. Eine bis dahin unbekannte Rhythmik und Dynamik des Schnitts macht den Revolutionsfilm zu einem besonders eindringlichen Werk." (Stefan Lux: Lexikon des Internationalen Films; Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1995)

"Mit einem unerhörten Sinn für Zeichen und Wirkungen ist der Augenblick gewählt, in dem sich die Revolution von ihrem realen Beginn bis zu ihrem traumhaften Ende zusammenballt. Ein Augenblick vor dem Sieg der Revolution, aus der Zeit des unterirdischen Wühlens und gut­anarchischen Begehrens, in der die Wahrheit noch einschlagen kann wie ein Blitz. Matrosenmeuterei im Jahr 1905 auf dem Panzerkreuzer »Potemkin« vor Odessa. Der Grund ist ein kleiner und ein ganz grosser: verdorbenes Fleisch. Das Volk zu Odessa fraternisiert mit dem Matrosenvolk auf dem Kreuzer – wirklich, es ist das Volk, das aufgerührt ist, das sich rührt. Auf der Gegenseite die blinde Gewalt der Kosacken, das Admiralitätsgeschwader. Die Lage ist so einfach, jedes Kind erfasst, dass Recht gegen Unrecht steht, dass Geknechtete sich gegen ihre Bedränger wehren. Wie aber endet der Kampf, der nur im Märchen glücklich endet?

Dieser Film spannt nicht wie die westlichen durch Sensationen, hinter denen die Langeweile sich dehnt. Die Sache spannt in ihm, denn sie ist wahr.

Auf die Sache ist die Kunst verwandt. Ein Geschehen, das sinnvoll anfängt und sinnvoll schliesst, erhält in dem Film die unwiderrufliche, endgültige Gestalt. Eine formal­ästhetische Betrachtung möchte angesichts dieses Werks leicht von »Tendenzkunst« reden. Aber die Propagandadienste, die der Film, zum Glück, leistet, sind nicht ausserkünstlerischer Art, sondern eine Gewähr für die Echtheit der Sache, ohne die das Künstlerische nur ein Schein wäre.

Der Regisseur heisst Eisenstein. Herr Eisenstein hat mit den Mitteln des Films zum ersten Male vielleicht eine Wirklichkeit dargestellt. Er bleibt an der Oberfläche, die dem Kurbelapparat zugekehrt ist; er illustriert keine Texte, er beschränkt sich vielmehr darauf, die optischen Eindrücke aneinander zu reihen. Aber wer assoziert hier? Die von Empörung, Schrecken und Hoffnung erfüllte Phantasie, die um ein Ziel kreist und inhaltliche Gewissheiten hat. Sie erblickt die automatischen Bewegungen der Kosackenbeine und fliegt über die Gesichter der Menge, um an einem Kinderwagen haften zu bleiben. Ihr verschmilzt das Volk von Odessa und die grosse Hafentreppe zur unlöslichen Einheit, endlos dünkt ihr der Menschenzug auf der Mole. Diese von der Sache ergriffene Phantasie wälzt die Matrosenleiber durcheinander, sieht Menschenschatten durch eiserne Gitterroste, spannt die endlosen Geschützrohre über das Meer. Mit rebellischer Hast fährt sie von dem Lorgnon, die Verkörperung grösster Macht, zu dem riesigen Panzerturm, die Teile der Dinge gelten ihr so viel wie die Meuterer, denn Meuterei steckt auch in ihnen." (Siegfried Kracauer, in: Frankfurter Zeitung, 16.5.1926) / zitiert nach bonner kinemathek

«Für die heutige Generation ist Sergej M. Eisensteins Pioniertat 80 Jahre nach ihrem Erscheinen nur schwer zu würdigen, weil viele seiner Erfindungen – vor allem die Schnitt- und Montagetechnik – seitdem zum Standard der Filmsprache gehören. In polemischer Überhöhung konfrontiert der Film das russische Volk mit seinen zaristischen Unterdrückern – er entstand 1925, sieben Jahre nach der Revolution, und zum 20. Jahrestag der Meuterei auf dem gleichnamigen Kriegsschiff.
Unvergessen:
Die Sequenz auf der Treppe von Odessa – Soldaten schiessen in die Menge, während ein Kinderwagen die Stufen hinunterrumpelt. Die Szene wurde unter anderem in Brian De Palmas "The Untouchables – Die Unbestechlichen" zitiert.» (Cinema, 2000)
Osservazione generali: «Sergej Eisensteins Film wurde zum 20. Jahrestag der Meuterei von Odessa hergestellt: Russland im Jahr 1905. Der russisch-japanische Krieg wirft seine Schatten auch auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. Die Disziplin in Armee und Marine wird mit härtesten Massnahmen aufrechterhalten. Doch unter den Matrosen des Panzerkreuzers "Fürst Potemkin" herrscht wegen verdorbener Verpflegung starke Unzufriedenheit und Missstimmung, die plötzlich in einen Aufstand umschlägt. Vergeblich versuchen die Offiziere, die Disziplin wiederherzustellen. Am Ende siegt die Kameradschaft, und die rote Fahne der Revolution flattert im Wind.

Wie kaum ein anderer Film polarisierte Eisensteins Meisterwerk die Weimarer Republik. Unter reger Anteilnahme der Öffentlichkeit wurde PANZERKREUZER POTEMKIN von den deutschen Zensurbehörden mehrmals geprüft, gekürzt, zugelassen und verboten. Einerseits protestierten zahlreiche prominente Intellektuelle lautstark gegen die Verbote, andererseits sträubten sich gegen verschiedene Landesregierungen die Zulassungen. Demonstrationen und Protestaktionen wechselten sich ab. Erst nach dem grossen Erfolg in Deutschland begann der "Siegeszug des Panzerkreuzers" durch die Welt. Auf der Brüsseler Weltausstellung von 1958 wurde PANZERKREUZER POTEMKIN schliesslich von internationalen Kritikern zum "besten Film aller Zeiten" gekürt.

Potemkins Geschichte ist aber auch die Geschichte seiner verschiedenen Fassungen. Das Eisenstein'sche Stummfilm-Original gilt als verschollen. Die deutsche Zensurbehörde verfügte Schnittauflagen, welche dann in dem Originalnegativ des Films vorgenommen wurden. Zum Teil wurden die Änderungen dann von der Prometheus Film-Verleih und Vertrieb G.m.b.H. selbst vorgenommen, damit der Film eine Chance hatte, zugelassen zu werden. Die deutsche Fassung, neu montiert von Piel Jutzi und um die geniale Musik von Edmund Meisel erweitert, gelang schliesslich in verschiedenen Ländern zur Aufführung. Es folgen weitere "Bearbeitungen" bzw. Tonfassungen und unterschiedliche Rekonstruktionsversuche. " (Deutsches Film-Institut)

"Mit PANZERKREUZER POTEMKIN gelang es Sergej Eisenstein in wenigen Begebenheiten - dem Aufstand auf dem Kreuzer, der Demonstration der Bevölkerung und dem Massaker auf der Treppe - nicht nur die Aufstandsbewegung von 1905, sondern das Drama der Revolution und ihres Zusammenpralls mit den etablierten Mächten auf seinen klassischen Ausdruck zu bringen.Szenenfoto Panzerkreuzer Potjemkin PANZERKREUZER POTEMKIN ist in Form einer Chronik gestaltet, die die Ereignisse unmittelbar, unter Wahrung der Einheit von Zeit und Raum, widerspiegelt. Zugleich besitzt diese Chronik aber auch die genau berechnete Form einer fünfaktigen Tragödie: "Menschen und Maden", "Tragödie auf dem Schiff", "Ein Toter ruft auf", "Die Treppe von Odessa", "Begegnung mit dem Geschwader". Eine bis dahin unbekannte Rhythmik und Dynamik des Schnitts macht diesen Revolutionsfilm zu einem besonders eindringlichen Werk, das die Herrschenden und Beherrschten polemisch kontrastiert und den Zuschauer über den Weg der Emotionen zu politischen Erkenntnissen führen will. Filmhistorisch erlangte PANZERKREUZER POTEMKIN durch Sergej Eisensteins Montagekunst Berühmtheit: In kühner und gelungener Manier setzt die Schnittfolge steinerne Löwen scheinbar in Bewegung." (freiburger-medienforum.de)

«1905 - Eine Revolte erschüttert den Panzerkreuzer Potemkin: Die Matrosen weigern sich, verdorbenes Fleisch zu essen. Unter der Führung von Wakulintschuk meutert die Besatzung und erschiesst die Offiziere. Das ist der Beginn einer Revolution des Volks gegen die Unterdrücker im Hafen von Odessa. Dieser Aufstand gibt Anlass zu einer der berühmtesten Filmszenen: dem Massaker der Bewohner von Odessa durch die Kosaken auf den Stufen der Hafentreppe. Panzerkreuzer Potemkin ist ein Kultfilm der Kinogeschichte nicht nur durch seine Umsetzung von Theorien der russischen Formalisten, sondern auch durch seine neuartige Montagetechnik.» (Locarno Katalog 2006)

«Eisensteins Meisterwerk, 1958 anlässlich der Brüsseler Weltausstellung von einer internationalen Kritikerjury an die Spitze der "zwölf besten Filme aller Zeiten" gesetzt, entstand 1925 zum 20. Jahrestag des Matrosenaufstands. Mit ihm schlug die Geburtsstunde der sowjetischen Filmkunst. Sergej Eisensteins Film "Panzerkreuzer Potemkin" setzte in seiner stilistischen Innovation für das Kino neue Massstäbe ist ein Stück Filmgeschichte. Nur wenigen Regiekollegen ist es gelungen, eine so dynamische, bildgewaltige und visionäre filmische Form zu finden. Der Name Eisenstein ist untrennbar verbunden mit dem Begriff "revolutionäres Kino". Sergej Michailowitsch Eisenstein, geboren am 22. Januar 1898 in Riga/Lettland, starb im Alter von nur 50 Jahren am 11. Februar 1948 in Moskau an den Folgen eines Herzinfarkts.» (ARTE Presse)

«Eisensteins Panzerkreuzer teilt das Schicksal vieler Klassiker der Filmgeschichte, in den unterschiedlichsten Versionen verbreitet zu sein. Zu einer dieser grauenvollen Verstümmelungen gehört auch die 1975 von Sergej Jutkevich überwachte "Restaurierung" des Films, für dessen musikalische Untermalung schonungslos die Symphonien von Shostakovich geplündert wurden. Man tat dabei weder dem Film noch dem Komponisten einen Gefallen, denn Eisenstein pflegte die Musik sparsam und ganz akzentuiert einzusetzen, im Sinne auch seiner Montage, nicht aber als ein blosser musikalischer Teppich, der die Bilder zuschmiert.» (lhg 2006)


Calamari Union

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 1985
Casa produtrice: Villealfa Filmproductions Oy - Direttore: Aki Kaurismäki -

L' Operatore

(The Cameraman), Regia:   Edward Sedgwick, Stati Uniti - 1928
Casa produtrice: Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) - Produttore: Buster Keaton - Direttore: Edward Sedgwick - Scenaggiatore: Clyde Bruckman - Lew Lipton - Richard L. Schayer - Direttore della Fotografia: Elgin Lessley - Reggie Lanning - Montaggio: Hugh Wynn - Interpreti: Marceline Day - Jimmy Durante - Harry Gribbon - Harry Griffith Cop - Buster Keaton - Harold Goodwin - Sidney Bracey -
Sinossi (in Tedesco): Luke Shannon (Buster Keaton) verdient sein Geld recht mühsam als Strassenfotograf. Dabei begegnet er eines Tages der hübschen Sally Richards (Marceline Day) und ist sofort entflammt für sie. Sally arbeitet als Sekretärin bei einer Wochenschau-Firma. Ihretwegen möchte Luke dort auch anfangen, seine ersten Aufnahmen sind jedoch so verheerend, dass man ihn an die Luft setzt.
Der verliebte junge Mann gibt jedoch nicht auf, zumal er bei Sally offensichtlich Chancen hat - allerdings gibt es auch einen überheblichen Rivalen (Harold Goodwin). Ein Sonntag mit Sally endet ziemlich kläglich, ausserdem zieht Luke sich auch noch den Argwohn eines Polizisten (Harry Gribbon) zu.
Am Montag hockt der unverdrossene Luke wieder bei Sally im Büro, und sie gibt ihm den Tipp, sich noch einmal als Kameramann bei einem Fest im Chinesen-Viertel zu versuchen. Dort halst er sich zunächst einen Affen auf und gerät dann in einen Bandenkrieg. Luke filmt wie ein Wilder, nur scheint er vergessen zu haben, einen Film einzulegen!
Erst nach einer Regatta, bei der er seiner Angebeteten das Leben rettet, wird er dann glänzend rehabilitiert... (ARD Presse)
Riviste (in Tedesco): "Buster Keaton versucht sich als (nicht gerade begabter) Wochenschaukameramann, um so das Herz seiner angebetenen Schönen zu erobern. Immer noch ein Feuerwerk von tollen Regieeinfällen mit melancholischem Touch, temporeich und bildhaft intelligent." (lhg 2004)

«„Wie Chaplin und Lloyd habe auch ich noch nie mit einem auf dem Papier festgehaltenen Drehbuch gearbeitet“, sagte ich, „und ich werde es auch jetzt nicht tun. Ich verlange einzig und allein, dass wir das Drehbuch wegwerfen und Sedgwick und ich entscheiden dürfen, was hier gedreht werden soll.“

Thalberg war einverstanden. Es blieb ihm keine andere Wahl; er war 10000 Kilometer entfernt, und jeder Tag kostete viel Zeit und Geld.

Da wir nun uneingeschränkte Vollmacht hatten, warfen wir das Drehbuch weg, das zu erstellen acht Monate verschlungen hatte. In unserer Fassung wurde der fähige Hearst-Kameramann der Bösewicht und mein Rivale um die Gunst des Mädchens. Aber die hauptsächliche Arbeit bestand darin, die Handlung von Anfang bis Ende zu vereinfachen. Unsere Geschichte ermöglichte es uns auch, alle Szenen, ausser zweien, die in New York spielten, in Hollywood zu drehen.« (Buster Keaton, unter Mitarbeit von Charles Samuels: Schallendes Gelächter: Eine Autobiografie, München 1986 )

Osservazione generali: "Um eine junge Frau für sich zu gewinnen, versucht ein wenig begabter Fotograf, Kameramann für die Kinowochenschau zu werden. Nach erfolglosen Versuchen und unglücklichen Missverständnissen finden seine Selbstlosigkeit und sein Mut schliesslich Anerkennung, und er kann die Schöne für sich gewinnen. Wenn die Welt des Journalismus hier auch nur als Hintergrund für die wunderbaren Gags Buster Keatons dient, so thematisiert The Cameraman doch das Gedeihen dieser neuen Industrie und ehrt die kühnen Bilderjäger."

"Buster Keaton (1895 - 1966), "der Mann, der niemals lachte", war schon zu Lebzeiten eine Legende unter den grossen amerikanischen Stummfilm-Komikern, berühmt für sein "steinernes Gesicht" und seine scheinbar leblosen Augen. Der spanische Dichter Federico Garcia Lorca hat sie in einem Einakter über Buster Keaton so zu charakterisieren versucht: "Seine Augen, unendlich und traurig wie die eines neugeborenen Tieres, träumen von Lilien, Engeln und Seidengürteln." Und Siegfried Kracauer schrieb über den Anti-Helden par excellence:
"Buster Keaton ist die Allegorie der Geistesabwesenheit. Wo sein Geist sich eigentlich aufhält, kann niemand ergründen." Als Sohn fahrender Vaudeville-Komödianten lernte Buster Keaton das Show-Business schon als kleines Kind kennen, seine grossen Erfolge fielen in die Jahre 1920 bis 1929. Mit dem Ende des Stummfilms verschwand er weitgehend von der Leinwand, aber die Wiederentdeckung stummer Meisterwerke wie "Der General" machte ihn Anfang der 60er Jahren zu einer Kultfigur der nachgewachsenen Generation." (ARD Presse)

Casco d'oro

(Casque d'Or), Regia:   Jacques Becker, Francia - 1951
Direttore: Jacques Becker - Scenaggiatore: Jacques Becker - Jacques Companéez - Direttore della Fotografia: Robert Le Fèbvre - Musica: Georges van Parys - Interpreti: Paul Barge Inspecteur Juliani - Raymond Bussières Raymond - Claude Dauphin Leca - Dominique Davray Julie - Gaston Modot Danard - Serge Reggiani Manda - William Sabatier Roland - Simone Signoret Marie - Pâquerette La grand-mère d´Anatole - Jacques Duby (/xx/) - Christiane Minazzoli Madeleine -
Riviste (in Tedesco): "Ein GlĂĽcksfall der Filmgeschichte" (Le Monde)

The fatal glass of beer

Regia:   Clyde Bruckman, Stati Uniti - 1933
Casa produtrice: Mack Sennett Comedies - Produttore: Mack Sennett - Direttore: Clyde Bruckman - Interpreti: W.C. Fields Mr. Snavely - Rosemary Theby Mrs. Snavely - George Chandler Chester Snavely the Wastrel Son - Richard Cramer Officer Posthlewhistle (AKA Rychard Cramer) -

Hamlet Liikemaailmassa

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 1987
Casa produtrice: Villealfa Filmproductions Oy - Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Direttore della Fotografia: Timo Salminen - Musica: Veikko Aaltonen - Jouko Lumme - Montaggio: Raija Talvio - Architetto-scenografo: Pertti Hilkamo - Costumi: Tuula Hilkamo - Interpreti: Esko Nikkari Polonius - Kati Outinen Ophelia - Pirkka-Pekka Petelius Hamlet - Esko Salminen Klaus - Elina Salo Gertrud - Kari Väänänen -

Las Hurdes

Regia:   Luis Bunuel, Spagna - 1933
Produttore: RamĂłn AcĂ­n - Direttore: Luis Bunuel - Scenaggiatore: Luis Bunuel - Basato: Maurice Legendre - Direttore della Fotografia: Eli Lotar - Montaggio: Luis Bunuel -

I hired a contract killer

Regia:   Aki Kaurismäki, FI, Svezia - 1990
Direttore: Aki Kaurismäki - Interpreti: Margie Clarke Margaret - Kenneth Colley Killer - Jean-Pierre Léaud Henri Boulanger -

Iron Horsemen

Regia:   Gilles Charmant, FI, Francia, Italia - 1993
Direttore: Gilles Charmant - Scenaggiatore: Gilles Charmant - Direttore della Fotografia: Timo Salminen - Montaggio: Veikko Aaltonen - Interpreti: Dominic Gould - Laura Favali - Kari Väänänen - Matti Pellonpää - Jim Jarmusch - Aki Kaurismäki -

Juha

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 1999
Direttore: Aki Kaurismäki - Basato: Juhani Aho - Interpreti: Ona Kamu - Sakkari Kuosmanen Juha - Outi Mäenpää - Esko Nikkari - Kati Outinen Marja -

Kauas pilvet karkaavat

Regia:   Aki Kaurismäki, FI, Francia, Germania - 1996
Direttore: Aki Kaurismäki - Interpreti: Kati Outinen Ilona - Kari Väänänen Lauri - Elina Salo Frau Sjöhölm - Sakari Kuosmanen Melartin, der Portier - Markku Peltola Lajunen, der Koch - Matti Onnismaa - Matti Pellonpää - Mato Valtonen -

Laitakaupungin Valot

Regia:   Aki Kaurismäki, FI, Germania, Francia - 2006
Casa produtrice: Sputnik Oy - Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Direttore della Fotografia: Timo Salminen - Interpreti: Janne Hyytiäinen Koistinen - Maria Järvenhelmi Mirja - Ilkka Koivula Lindholm - Maria Heiskanen Aila - Matti Onnismaa - Sulevi Peltola -
Sinossi (in Tedesco): Ein finnisches Chanson öffnet dem Zuschauer die Tür zu der einsamen Welt von Koistinen, einem Sicherheitsmann, der in einem Einkaufzentrum am Stadtrand von Helsinki arbeitet. Koistinen ist Opfer der Anonymität einer Großstadt: Seine Freizeit verbringt er alleine zu Hause mit Wäsche waschen und Fernsehen. Seine Kollegen schikanieren ihn, und während alle nach der Arbeit noch ein Bier trinken gehen, muss Koistinen draußen bleiben, genauso wie der angekettete Hund, den er jeden Abend vor einer Bar sieht. Auch bei den Frauen hat er kein Glück - denkt er jedenfalls und übersieht dabei die hilflosen Annäherungsversuche der Imbissbudenverkäuferin Aila. Als er eines Tages von einer geheimnisvollen Blondine namens Mirja angesprochen wird, kann er sein Glück nicht fassen und fragt sie sofort halb im Spaß, halb im Ernst, ob sie jetzt heiraten sollen. Eine Verabredung zum Kino folgt und spätestens nach einem Gutenacht-Kuss auf die Wange ist für ihn klar: Mirja ist die Liebe seines Lebens - komme, was wolle. Dass es sich bei dieser Femme fatale jedoch um eine wahre Gangsterbraut handelt, die mit ihren Verführungskünsten noch ganz andere Dinge im Schilde führt, merkt Koistinen erst, als er bereits alles verloren hat ... (arte Presse)
Osservazione generali: «Aki Kaurismäki vollendet mit diesem Film seine «Loser-Trilogie». Die Stimmung - unverkennlich Kaurismäki - ist dieselbe wie in «Drifting Clouds» oder «The Man Without a Past», wenn auch ein bisschen weniger humorvoll. Schauplatz ist immer noch die finnische Hauptstadt - ein modernes und gleichzeitig zeitloses Helsinki, das aus trostlosen Stadtrandsiedlungen und öden Kneipen zu bestehen scheint, die so vielleicht nur in den Filmen des genialen Finnen existieren.» (Locarno 2006) «Schauspiel, Ausstattung und Dialog sind in "Lichter der Vorstadt" auf das Notwendigste reduziert und schaffen eine Atmosphäre der Einsamkeit, Trostlosigkeit und Kälte. Gemeinsam mit den Licht- und Farbspielen, vorwiegend in Rot, Gelb und Blau gehalten, kreiert Kaurismäki mit dem letzten Teil seiner Verlierer-Trilogie (Teil 1: "Wolken ziehen vorüber", 1996. Teil 2: "Der Mann ohne Vergangenheit", 2002) ein Gefühl der Melancholie. Diese Traurigkeit wird durch finnische Chansons, Tango und Musik von Puccini noch verstärkt. Dass für Aki Kaurismäki das Kino nur eine Variante der Fotografie ist, spürt man auch in "Lichter der Vorstadt" deutlich. Wie ein Gemälde nach dem anderen, ganz à la Edward Hopper, inszeniert er Bild für Bild und zeigt bewegte fotografische Tableaus. "Lichter der Vorstadt" wirkt nicht allein durch die schauspielerischen Leistungen der Darsteller, sondern in erster Linie durch seine präzise Ästhetik. "Der Spiegel" bezeichnet "Lichter der Vorstadt" als "Finnischen Film noir mit viel Herz und Mitgefühl" und "Die Zeit" schreibt: "Kaurismäki inszeniert einen in sich geschlossenen Kosmos, in dem jede Einstellung die Handschrift des Regisseurs trägt". In Cannes war "Lichter der Vorstadt" 2006 für die Goldene Palme nominiert, musste sich jedoch von Ken Loachs "The Wind that Shakes the Barley" geschlagen geben. Für großes Aufsehen sorgte Kaurismäki dann, als er es ablehnte, "Lichter der Vorstadt" in das Rennen um den Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" zu schicken. Sein Grund: die von ihm verachtete Irak-Politik der Vereinigten Staaten. Aki Kaurismäki erhielt jedoch andere wichtige Auszeichnungen, wie den finnischen Filmpreis "Jussi" in der Kategorie bester Film, beste Regie und bestes Szenenbild.» (arte Presse)

The last holiday

Regia:   Henry Cass, Granbretagna - 1950
Direttore: Henry Cass - Scenaggiatore: John B. Priestley - Direttore della Fotografia: Ray Elton - Musica: Francis Chagrin - Interpreti: Grégoire Aslan Gambini - Beatrice Campbell Sheila Rockingham - Helen Cherry Miss Mellows - Jean Colin Daisy Clarence - Muriel George Lady Oswington - Alec Guinness George Bird - Wilfrid Hyde-White Chalfont - Sidney James Joe Clarence - Bernard Lee Inspektor Wilton - Kay Walsh Mrs. Poole - Brian Worth Derek Rockingham -

Leningrad Cowboys go America

Regia:   Aki Kaurismäki, FI, Svezia - 1989
Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Interpreti: Jim Jarmusch Autohändler - Sakke Järvenpää - Heiki Keskinen Leningradcowboy - Pimme Korhonen - Sakkari Kuosmanen - Puka Oinonen - Matti Pellonpää Vladimir - Silu Seppälä - Mauri Sumén - Nicky Tesco Vetter - Mato Valtonen - Kari Väänänen Igor -
Riviste (in Tedesco): "Voller Witz und Spontaneität" (Berliner Morgenpost)

Leningrad Cowboys meet Moses

Regia:   Aki Kaurismäki, FI, Germania, Francia - 1994
Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Direttore della Fotografia: Timo Salminen - Interpreti: Leningrad Cowboys - Matti Pellonpää - Kari Väänänen -

Scala al paradiso

(A Matter of Life and Death), Regia:   Emeric Pressburger, Granbretagna - 1945
Direttore: Michael Powell - Emeric Pressburger - Architetto-scenografo: Alfred Junge -

Mies vailla Mernneisyyttä

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 2002
Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Direttore della Fotografia: Timo Salminen - Montaggio: Timo Linnasalo - Interpreti: Markku Peltola - Kati Outinen - Juhani Niemelä -

Night on Earth

Regia:   Jim Jarmusch, Stati Uniti - 1991
Direttore: Jim Jarmusch - Scenaggiatore: Jim Jarmusch - Direttore della Fotografia: Fred Elmes - Musica: Tom Watts - Interpreti: Roberto Benigni Fahrer in Rom - Paolo Bonacelli Priester - Béatrice Dalle Blinde Passagierin - Isaach De Bankolé Taxifahrer in Paris - Armin Mueller-Stahl Herr Grokensberger - Matti Pellonpää Taxifahrer in Helsinki - Rosie Perez Angela - Gena Rowlands Victoria Sneling - Winona Ryder Corky -

Rikos ja rangaistus

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 1983
Casa produtrice: Villealfa Filmproductions Oy - Direttore: Aki Kaurismäki -

The Set-up

Regia:   Robert Wise, Stati Uniti - 1949
Direttore: Robert Wise - Scenaggiatore: Art Cohn - Interpreti: Alan Baxter Little Boy - Robert Ryan Stoker - George Tobias Tiny - Audrey Totter Julie - Hal Baylor -

Stranger than Paradise

Regia:   Jim Jarmusch, Stati Uniti - 1984
Direttore: Jim Jarmusch - Scenaggiatore: Jim Jarmusch - Direttore della Fotografia: Tom DiCillo - Interpreti: Eszter Balint Eva - Richard Edson Eddie - John Lurie Willie - Danny Rosen - Cecilia Stark Tante Lotte -
Sinossi (in Tedesco): Eine Geschichte aus Amerika aus dem Blickpunkt eines "Fremden", über drei junge Leute auf der erfolglosen Suche nach dem Leben. Jarmusch hat seinen Film in drei Kapitel eingeteilt: Die Neue Welt Willie, ein Ungar, lebt schon seit zehn Jahren in New York. Eva Molnar, seine sechzehnjährige Cousine, ist gerade in Amerika angekommen, um ein neues Leben zu beginnen. Bevor sie nach Cleveland weiter fährt, muss sie zehn Tage bei ihm übernachten. Ein Jahr später Willie und sein Freund Eddie werden beim Falschspiel ertappt. Da ihnen der Boden in New York zu heiß wird, wollen sie Eva besuchen. Eva lebt bei der strengen, eigensinnigen Tante Lotte. Diese und das Winterwetter gehen Willie und Eddie so auf die Nerven, dass sie die Flucht ergreifen. Paradise Bei der Abfahrt entreißen sie Eva der schimpfenden Tante und fahren zusammen ins "Paradies", nach Florida. Dort aber geht so ziemlich alles schief: Willie und Eddie verlieren ihr ganzes Geld beim Hunderennen. Eva will wieder nach Europa zurück. Willie und Eddie wollen Eva am Flughafen abfangen und zurück holen... (ZDF Presse)
Riviste (in Tedesco): «Erzählt in einer faszinierenden Bildsprache, ausgezeichnet mit den Hauptpreisen der Filmfestivals in Cannes und Locarno» (Gong)
Osservazione generali: " Jarmusch vermittelt in seinen Filmen das Lebensgefühl von Randexistenzen, die sich fremd fühlen in dem Land, in dem sie leben. Es sind Reisende ohne Ziel, die auf ihrem Weg am Leben vorbei gehen. "Stranger than Paradise" wurde mehrfach ausgezeichnet: 1984 in Cannes mit der Goldenen Kamera der Quinzaine des Realisateurs und in Locarno mit dem Gol-denen Leoparden sowie dem Großen Preis der Stadt Locarno. Die National Society of Film Critics wählte "Stranger than Paradise" 1984 zum besten Film des Jahres." (ZDF Presse)

Sunrise

Regia:   Friedrich Wilhelm Murnau, Stati Uniti - 1927
Casa produtrice: Fox Film Corporation - Direttore: Friedrich Wilhelm Murnau - Scenaggiatore: Carl Mayer - Basato: Hermann Sudermann Die Reise nach Tilsit - Direttore della Fotografia: Karl Struss - Charles Rosher - Musica: Hugo Riesenfeld - Architetto-scenografo: Edgar G. Ulmer Assistent - Rochus Gliese - Alfred Metscher Assistent - Interpreti: Jane Winton Manicure - Herman Bing - Ralph Sipperly Coiffeur - Bodil Rosing die Magd - George O'Brien Der Mann - Ansass - Barry Norton - J. Farrell MacDonald Photograph - Margaret Livingston Vamp - Arthur Housman Ein Herr - Janet Gaynor Die Frau - Indra - Sally Eilers - Gina Corrado - Eddie Boland Ein liebenswĂĽrdiger Mann -
Sinossi (in Tedesco): Eine elegante Dame aus der Stadt verdreht einem verheirateten Mann aus dem Dorf den Kopf. Sie überredet ihn, seine Frau bei einer Bootsfahrt zu ertränken und es als Unfall darzustellen. In letzter Minute scheut der Mann vor dieser Tat zurück. Seine Frau aber wird misstrauisch und flüchtet sich in eine Trambahn. Ihr Mann folgt ihr. So gelangen beide in die Stadt. Gemeinsam entdecken sie in der schillernden Welt der Grossstadt ihre Liebe wieder. Auf der Heimfahrt über den See geraten sie in einen Sturm, bei dem ihr Boot kentert. Der Mann kann sich retten, doch seine Frau scheint ertrunken zu sein. In dem Glauben, ihr Geliebter habe den Mord ausgeführt, sucht die Städterin den Mann auf. Der steht kurz davor, sie zu erwürgen und lediglich die Meldung, dass seine Ehefrau noch lebt, hindert ihn daran. (arte Presse)
Riviste (in Tedesco): "Eine einfache Geschichte ist 'Sunrise', aber die Inszenierung ist so unnachgiebig und bedeutsam, so bedächtig und kompliziert wie in 'Der letzte Mann' oder 'Faust', mit Bildern so dicht, dass sie den Blick des Zuschauers immer wieder abgleiten lassen." (Fritz Göttler. In: Peter W. Jansen und Wolfram Schütte (Hrsg.): Friedrich Wilhelm Murnau. Reihe Film 43, Carl Hanser Verlag, München/Wien 1990, S. 197)

"Alle jene Eigenschaften, die Murnau in seinen deutschen Filmen entwickelt hat, sein subtiles Gefühl für Einstellungen, Kamerabewegungen, Ausleuchtungen, Valeurs von Tönungen, für Bildrhythmus und Bildkomposition, seine wacher Sinn für Atmosphäre und seelische Reaktionen, kommen in diesem ersten amerikanischen Film zum Ausdruck. Und wenn mitunter die allzu reichen Mittel, die ihm Fox zur Verfügung stellte, ihn zu gewissen, ihm im Grunde fremden Abwegen und Übertreibungen verführt haben und die Gags mehr Raum einnehmen, als der tragische Vorwurf zulässt, so vergisst man diese Unzulänglichkeiten über dem vollendeten Ganzen." (Lotte H. Eisner: Murnau.
Ffm. 1979, S. 271)

"Die Atmosphäre der halb vom Nebel, halb vom Mond erfüllten Nächte, der Trubel der Stadt, das ist hohe Filmkunst. Visionen, sonst kitschig und widerlich, werden bei Murnau wirklich zum Albdruck. Nur fährt er Stillosigkeiten, System Hollywood, leider willig nach. Wir sind kaum einem Mord entronnen und sollen nun über einen Friseur lachen ?" (Deutsche Republik, 25. Dezember 1927)


Osservazione generali: Drehbuch nach der Erzählung "Die Reise nach Tilsit" von Hermann Sudermann

Restaurierung 2002: Twentieth Century Fox mit Archiv-Materialien

"Sonnenaufgang - Lied von zwei Menschen" ist der erste Film von Friedrich Wilhelm Murnau in Amerika. Das nachgebaute Dorf erinnert an Dörfer aus Murnaus Heimat. Dank einer grandiosen Kameraführung gelingt es, die Atmosphäre der offenen Landschaft und der lichtdurchfluteten Grossstadt in feinen Abstufungen von Hell und Dunkel einzufangen. Wie bereits in Murnaus früheren Filmen zeigt sich auch hier sein genauer Blick für Details. Der für die Kulisse zuständige Rochus Gliese berichtet, dass ein riesiger Baum aufgestellt und mit Tausenden künstlichen Blättern behängt werden musste, um der Natur ein wenig nachzuhelfen. Kameramann Charles Rosher versuchte eine Woche lang unter freiem Himmel den perfekten Sonnenaufgang zu filmen, um Murnau zufrieden zu stellen. Schliesslich entschied dieser sich für Aufnahmen im Atelier. Von den amerikanischen Kritikern wurde "Sonnenaufgang - Lied von zwei Menschen" begeistert aufgenommen. Finanziell war der Film jedoch ein Misserfolg. Die Einnahmen deckten nicht einmal die Produktionskosten. Die deutschen Kritiker lobten die Stimmungswerte des Films, äusserten jedoch, er enthalte zu viel von der Melodramatik Hollywoods." (arte Presse)

Tokyo Monogatari

Regia:   YasujirĂ´ Ozu, Giappone - 1953
Casa produtrice: Shochiku - Direttore: YasujirĂ´ Ozu - Scenaggiatore: YasujirĂ´ Ozu - KĂ´go Noda - Direttore della Fotografia: Atsuta Yuuharu - Musica: Saito Kojun - Montaggio: Hamamura Yoshiyasu - Interpreti: TĂ´ru Abe Tetsudou-shokuin - Chiyeko Higashiyama Tomi Hirayama - Toyo Takahashi Rinka no saikun (AKA Toyoko Takahashi) - Teruko Nagaoka Yone Hattori - Hisao Toake Osamu Hattori - ShirĂ´ Osaka Keizo Hirayama - Nobuo Nakamura Kurazo Kaneko - EijirĂ´ TĂ´no Sanpei Numata - Kyoko Kagawa KyĂ´ko Hirayama - Haruko Sugimura Shige Kaneko - Setsuko Hara Noriko Hirayama - Mistsuhiro Mori - Zen Murase - Kuniko Miyake Fumiko Hirayama - his wife - SĂ´ Yamamura Koichi Hirayama - ChishĂ» RyĂ» Shukishi Hirayama -
Sinossi (in Tedesco): 'Die Reise nach Tokio', erzählt eine einfache Geschichte. Ein älteres Ehepaar aus der Provinz erfüllt sich seinen Lebenswunsch: Es fährt nach Tokio, um die erwachsenen Kinder zu besuchen, die es im sozialen Status einen Schritt weiter gebracht haben als die kleinbürgerlichen Eltern. Der Sohn ist Zahnarzt, die Tochter hat einen Friseurladen; dann gibt es noch die verwitwete Schwiegertochter. Die Eltern möchten das Glück mit den Kindern teilen, wollen nur unauffällig sehen und sich mitfreuen. Aber es ist Fremdheit in den städtischen Räumen und um die verheirateten Kinder, die ihre eigenen Probleme haben. Was sie den Eltern bieten, ist Verlegenheit, nicht Einblicke in die eigene Welt des Glücks, sondern Ablenkung durch Kabuki-Theater, durch das, was den Eltern zuzukommen scheint. Die Welt der eigenen Generation hält man den Eltern in Wahrheit verschlossen. Nur die verwitwete Schwiegertochter, weil selbst allein, hat Verständnis für die Alten. Die eigenen Kinder schicken sie indes fort in ein Heilbad zu einer vermeintlich nötigen Kur. Schließlich fahren die Eltern zurück, enttäuscht und doch froh, einmal kurz am neuen Leben ihrer Kinder teilgenommen zu haben. Auch dieser Ozu-Film ruht in sich, scheinbar statuarisch, jeweils in Bild und Situation identisch. Umso drastischer wird der Zuschauer der Diskrepanzen der Gefühle und Generationen gewahr. Nur einmal erlaubt sich der Regisseur mit einer Kamerafahrt gewissermaßen äußerliche dramatische Bewegung: Als die Eltern, alleingelassen, sich ihrer ganzen Einsamkeit bewusst werden. Sonst kommt die Bewegung aus kalkulierten statischen Bildern, die bei Yasujlro Ozu wohl am deutlichsten in der Tradition Japanischer Kalligraphie stehen?' (wdr Presse)
Riviste (in Tedesco): «... Um die grossartigen Szenen dieses Films aufzuzählen, müsste man Einstellung um Einstellung beschreieben...» (Eckhart Schmidt, Süddeutsche Zeitung) «... In fast allen seinen Filmen geht es Ozu um das Verhältnis zwischen junger und alter Generation. Auch hier versuchen die Eltern vergeblich, Kontakt mit ihren verheirateten Kindern aufzunehmen. Nur die alleinstehende Witwe des gefallenen Sohnes hat Verständnis. Da rät ihr der Schwiegervater, dessen Frau inwzischen gestorben ist, sie möge doch wieder heiraten, denn allein sein sei so schwer...» (Falter, Studio Kinos München) «... Tokyo Monogatari beschränkt sich darauf, die resignierte Tristesse der Hauptfiguren zu zeichnen - ohne Partei zu ergreifen oder zu verurteilen. Yasujiro Ozu registriert einmal mehr die geringfügigsten Gefühlsregungen, die die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern prägen, und schafft ein poetisches Drama, das ins Innerste seiner Figuren vordringt - sodass der Zuschauer fast den Eindruck erhält, sie persönlich zu kennen.» (Locarno Katalog 2006)
Osservazione generali: "Hintergrundinformationen: Yasujiro Ozu ist 1903 in Tokio geboren und dort am 12. Dezember 1963, an seinem 60. Geburtstag, gestorben. Er gilt als der 'japanischste' aller japanischen Regisseure. Ozus Filme bergen - erst recht für Zuschauer, die fern von Japan leben -, ein Geheimnis. Denn wie kommt es, dass Filme, die auf höchst undramatische Weise vertraute Familiengeschichten erzählen, eine solche Faszination ausüben? Wie ist es möglich, dass Filme, die es weder auf Drama noch auf Identifikation anlegen, die Zuschauer so tief berühren können? Filme zudem, deren Kameraarbeit und Montage so sehr unseren (Kino-) Sehgewohnheiten widersprechen. Ozus Gesamtwerk kann auch wie ein einziger langer Film gesehen werden: Im Mittelpunkt die Familie, erzählt in Geschichten, die einander sehr ähnlich sind, geschrieben fast immer von demselben Drehbuchautor, und dargestellt von immer wiederkehrenden Schauspielern. Man sieht die Filme, man sieht sie wieder, und man fühlt sich mehr und mehr wie zu Hause." (Wilfried Reichart, wdr-Presse)

Total Balalaika Show - Helsinki Concert

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 1993
Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Direttore della Fotografia: Heikki Ortamo - Montaggio: Timo Linnasalo -

Tulitikkutehtaan Tyttö

Regia:   Aki Kaurismäki, FI, Svezia - 1989
Direttore: Aki Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Direttore della Fotografia: Timo Salminen - Montaggio: Aki Kaurismäki - Fonico: Jouko Lumme - Interpreti: Esko Nikkari Stiefvater - Kati Outinen Iris - Elina Salo Mutter - Silu Seppälä Bruder - Vesa Vierikko Mann -

Umberto D

Regia:   Vittorio De Sica, Italia - 1952
Casa produtrice: Dear-Film - Direttore: Vittorio De Sica - Scenaggiatore: Cesare Zavattini - Direttore della Fotografia: G.R. Aldo - Interpreti: Alberto Albani Barbieri - Carlo Battisti - Memmo Carotenuto - Maria Pia Casilio - Lina Gennari - Elena Rae - Ileana Simova -

Valehtelija

Regia:   Mika Kaurismäki, FI - 1981
Direttore: Mika Kaurismäki - Scenaggiatore: Aki Kaurismäki - Pauli Pentti - Veikko Aaltonen - Interpreti: Aki Kaurismäki - Pirkko Hämäläinen - Juuso Hirvikangas - Lars Lindberg - Esa Sirkkunen -

Varjoja paratiisissa

Regia:   Aki Kaurismäki, FI - 1986
Casa produtrice: Villealfa Filmproductions Oy - Direttore: Aki Kaurismäki - Interpreti: Killy Köngäs Freundin - Saku Kuosmanen Melartin - Kati Outinen Ilona - Matti Pellonpää Nikander -

La vie de Bohème

Regia:   Aki Kaurismäki, Francia, FI, Svezia, Germania - 1992
Direttore: Aki Kaurismäki - Interpreti: Gilles Charmant Hugo - Evelyne Didi Mimi - Samuel Fuller Gassot - Jean-Pierre Léaud Blancheron - Christine Murillo Musette - Alexis Nitzer Henri Bernard - Matti Pellonpää Rodolfp - Carlos Salgado Barkeeper - Sylvie van den Eisen Madame Bernard - Kari Väänänen Schaunard - Jean-Paul Wenzel Francis - André Wilms Marcel -

Come le foglie al vento

(Written on the Wind), Regia:   Douglas Sirk, Stati Uniti - 1956
Casa produtrice: Universal Pictures - Direttore: Douglas Sirk - Scenaggiatore: George Zuckerman - Basato: Robert Wilder - Direttore della Fotografia: Russell Metty - Musica: Frank Skinner - Interpreti: Lauren Bacall Lucy Moore Hadley - Rock Hudson Mitch Wayne - Robert Keith Jasper Hadley - Dorothy Malone Marylee Hadley - Robert Stack Kyle Hadley - Kevin Corcoran -
Sinossi (in Tedesco): Der Ölingenieur Mitch Wayne macht die Bekanntschaft der Werbemanagerin Lucy Moore und verliebt sich in sie. Bald stellt er Lucy seinem besten Freund Kyle Hadley vor. Kyle stammt aus einer steinreichen Ölfamilie, in der auf Wunsch von Kyles Vater auch Mitch aufgewachsen ist. Doch bevor Mitch Lucy seine Gefühle gestehen kann, verliebt sich die kühle Schönheit in Kyle. Für sie steckt hinter der Fassade aus Zynismus ein liebenswerter, psychisch angeschlagener grosser Junge. Kyles Probleme, die er in Alkohol ertränkt, rühren daher, dass sein strenger Vater den lebenstüchtigen, klugen Mitch seinem Sohn immer vorgezogen hat.
Lucy und Kyle heiraten. Und sehr zur Freude seines Vaters kommt Kyle nach den langen Flitterwochen verwandelt zurück. Er hat das Trinken aufgegeben und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind für die junge Ehe. Doch im Haus der Hadleys sät Kyles Schwester Marylee schon bald Zwietracht. Ihr ist schnell klar, dass Mitch, der Mann, den sie seit Kindertagen verzweifelt und unerwidert liebt, seinerseits in Lucy verliebt ist. Marylees Eifersucht, ihr Alkoholismus und ihre Sexeskapaden bringen die gespannten Familienangelegenheiten ins Wanken. Doch vollends aus dem Ruder läuft das Familienleben erst, als Kyle von seinem Arzt die Diagnose gestellt bekommt, vermutlich keine Kinder zeugen zu können, und seine Frau Lucy dennoch schwanger wird. Das öffnet Misstrauen Tür und Tor. (ARTE Presse)
Riviste (in Tedesco): "Vorweg: Ein ausgezeichnet gemachter Film für Freunde eines dramatischen Geschehens und menschlicher Verwicklungen. Schon während des Vorspanns wird der Zuschauer in eine beklemmend- erregte Stimmung versetzt, die ohne Unterbrechung anhält. Kyle Hadley, im Schatten seines Vaters, eines millionenschweren Ölmagnaten, zu einem Taugenichts verurteilt und dem Alkohol ergeben, findet in Lucy die Frau, die ihn versteht und liebt. Mit ihr beginnt er ein neues Leben, bis er erfährt, dass sie infolge seiner durch Alkohol zerrütteten Gesundheit keine Kinder haben werden. Kyle ergibt sich wieder dem Alkohol. Seine Schwester Marylee, ebenso verkommen wie er, erotoman und bis zur Verfallenheit in Kyles Freund Mitch Wayne verliebt, beschuldigt aus Rache für ihre unerwiderte Liebe zu Mitch diesen und ihres Bruders Frau eines intimen Verhältnisses. Der Bruder schenkt dieser Verleumdung um so mehr Glauben, als Lucy nun doch ein Kind erwartet. In der entscheidenden Auseinandersetzung bedroht Kyle seinen Freund Mitch mit dem Revolver, wird aber von seiner Schwester am Schiessen gehindert. Der Schuss geht dennoch los und tötet Kyle selbst. Marylee ringt sich durch zu einem endgültigen Verzicht auf Mitch, so dass dem von Anfang an bereits angedeuteten Happy-End zwischen Lucy und Mitch nichts mehr im Wege steht. Der vorzüglichen Kameraführung von Russell Metty gelingt es, in rascher Szenenfolge die Spannung an dem dramatischen Geschehen von Anfang bis zum Ende wachzuhalten, ja – zu steigern. Grelle Jazzrhythmen, leitmotivisch eingestreut, begleiten wirksam die Handlung. (…) Das Quartett der Darsteller ist mit Robert Stack als verzogener Millionärssohn Kyle, Rock Hudson als selbstloser Freund Mitch, Lauren Bacall als sympathische Gattin und Dorothy Malone als liebesgierige Frau gut besetzt." Kurt Sieben in: Film-Echo (Wiesbaden), Nr. 7, 23.1.1957.

"Psychologisch unterbaute Filme sind seit langem in Mode und kommen jetzt auch aus Amerika zu uns, unterschiedlich in Qualität und Härte. Dieser gehört zu den spannenden und gepflegten, und die alte Dreiecksgeschichte von der Frau zwischen zwei Männern erhält durch die Verknüpfung verschiedener Schicksale und Temperamente einige interessante Momente und neue Glanzpunkte. Das etwas seelenverquälte Geschehen wird aus der Sphäre des Gesellschaftsfilmes durch die ausserordentlich gute und lebendige Kameraarbeit und durch die schauspielerischen Leistungen herausgehoben. Einander ebenbürtig: Robert Stack als tragisch eifersüchtiger Ehemann und Lauren Bacall als seine liebend in sich ruhende Frau. In bestechendem Spiel – das ihr mit Recht den „Oscar“ einbrachte – gestaltet Dorothy Malone die egozentrische und leicht verkommene Schwester des Ehemannes, die den Jugendfreund verzweifelt und mit nicht immer anständigen Mitteln für sich zu gewinnen sucht. Und der Freund: Rock Hudson, zurückhaltend, von gerader Männlichkeit, die selbst in ihrer unerschütterlichen Anständigkeit nicht langweilig wirkt. Ein gepflegter und bewegter Film mit reicher Ausstattung im gehobenen Milieu (…)." Gisela Huwe in: Filmblätter (Berlin), Nr. 25, 21.6.1957.

"(…) Was für Europa die Fürstenhäuser, das sind für Amerika die Industrie- und Wirtschaftsmagnaten. Das für die Verfilmung ergiebigste Thema ist fast immer das gleiche: Dekadenz. Manches an diesem Streifen erinnert an billige Illustriertenromane. Doch auf dem Hintergrund der Milieuschilderung wirken die Charaktere und ihre Handlungen glaubhaft. Man wird verneinen, dass Kinderlosigkeit ein Grund zur Trunksucht sei, man wird den Kopf schütteln über soviel Snobismus und Geldprotzerei, man wird auch Ekel empfinden, wenn sich Marylee schamlos jedem Hergelaufenen anbietet; aber man wird in der dargestellten Umwelt (und die scheint nicht aus der Luft gegriffen) und in ihrer inneren Leere vergeblich nach einem Motiv suchen, das die Kraft zu einem sinnvollen und sauberen Leben oder die Durchhaltekraft auf Kyles Weg der Besserung abgäbe. Denn Gott, der dem Leben der Reichen wie der Armen seinen Sinn verleiht, hat hier keinen Platz. (…) Filmtechnisch und darstellerisch ist der Film beachtenswert. (…)" Wi. in: Evangelischer Film-Beobachter (München), Nr. 19, 9.5.1957.
Osservazione generali: «Drehbuch nach dem Roman von Robert Wilder
"In den Wind geschrieben" ist vermutlich das bekannteste Melodram von Douglas Sirk. Die gewagte Mischung aus extremer Künstlichkeit, neurotischen Figuren und heiklen Themen - Infertilität, Alkoholismus und andeutungsweise promiskem Sex - musste in den 50er Jahren wie ein Sprengsatz gewirkt haben. Bis heute erstaunt der Film mehr durch seine Fähigkeit, aus artifiziellen Dekors und einer Inszenierung, die Sirk selbst als "plakativen Posterstil" bezeichnete, ebenso starke wie echte Gefühle hervorzubringen. Die disparaten Elemente der Geschichte ergeben das erstaunlich anrührende Porträt einer psychisch zerrütteten Familie. Man spürt, wie der deutsche Regisseur Rainer Werner Fassbinder einmal bemerkte, in diesem Film stärker als in anderen Filmen, dass Sirks Sympathie bei den gebrochenen, neurotischen Figuren war, während ihm das normale Verhalten suspekt zu sein schien.
Auch wenn der Film mit dem Paar Bacall/Hudson zwei starke Identifikationsfiguren aus der amerikanischen Mittelschicht anbietet, ist es doch das Geschwisterpaar Stack/Malone, das sich in seinen Sehnsüchten und Neurosen verzehrt, das im Zentrum der Geschichte steht. Bacall/Hudson garantierten den Erfolg des Films beim Publikum, aber die Inszenierung Sirks, die sich bewusst gegen eine einfache Identifikation mit dem Paar sträubt, macht die ästhetische Qualität des Films aus.
Die Schauspielerin Dorothy Malone erhielt 1957 für ihre Rolle der Marylee einen Oscar als beste Nebendarstellerin.» (Arte Presse)

ZĂ©ro de conduite

Regia:   Jean Vigo, Francia - 1933
Casa produtrice: Arquis-Film - Direttore: Jean Vigo - Scenaggiatore: Jean Vigo - Direttore della Fotografia: Boris Kaufman - Musica: Maurice Jaubert - Interpreti: Jean Dasté - Robert Le Flon - Louis Lefebvre - Gilbert Pruchon - Henri Storck - Delphin -