London - Filmfestival 1957

Reihe: Selection

Le Notti bianche

(White Nights), Directed by:   Luchino Visconti, Italy - 1957
Producer: Franco Cristaldi - Director: Luchino Visconti - Scenario: Luchino Visconti - Suso Cecchi d'Amico - Based on : Fjodor Dostojevskij novel 'Weisse Nächte' - Director of Photography: Giuseppe Rotunno - Composer: Nino Rota - Editor: Mario Serandrei - Production Design: Mario Garbuglia - Art Director: Mario Chiari - Set Decoration: Enzo Eusepi - Costume Design: Piero Tosi - Make-Up: Alberto de Rossi - Cast: Sandra Verani - Renato Terra Un coinvolto nella rissa - Jean Marais L'inquilino - Maria Schell Natalia - Dirk Sanders Il ballerino (AKA Dick Sanders) - Marcella Rovena La padrona della pensione - Marina Zanoli La domestica (AKA Maria Zanolli) - Lys Assia - Corrado Pani Un giovinastro - Sandro Moretti - Leonilde Montesi - Marcello Mastroianni Mario - Giorgio Albertazzi - Giorgio Listuzzi - Fernando Gerra - Angelo Galassi Un coinvolto nella rissa - Anna Filippini - Elena Fancera La cassiera - Lanfranco Ceccarelli Un coinvolto nella rissa (AKA Lanfranco Ceccarelli) - Alberto Carloni - Clara Calamai La prostituta - Romano Barbieri -
Reviews in German: "Liebe beflügelt einen liebenswerten jungen Mann, der nächtens ein mit offenen Augen träumendes Mädchen kennenlernt. Sie hängt der Erinnerung an einen anderen nach, dessen vage versprochene Rückkehr sie sehnlichst erwartet. Zitternd zwischen Hoffnung und Zweifel, gelingt es dem jungen Manne, die Erinnerung an den längst entschwundenen Geliebten zurückzudrängen und das Herz der Träumerin zu gewinnen – als plötzlich der andere wieder auftaucht und das Mädchen in seine Arme stürzt. Auf Dostojewskis gleichnamige gefühlvolle Erzählung zurückgreifend, hat Luchino Visconti hier im Sinne des Dichters ein Abbild der zwiespältigen Menschenseele gegeben. Sein Film ist sehr literarisch und theaternah, er leugnet die Kulisse nicht. Mit einem wirkungsvollem Dekor von Brücken und Treppen, einem überhöhten dynamischen Dialog, einer puccinesken Musik und fotografischer Hell-Dunkel-Malerei wird das Traumhafte der Romanze zwar oft packend herausgearbeitet, doch hat diese Poesie eine sehr wechselnde Stärke und gleitet mitunter ernüchternd ins Beziehungslose ab. Sperrkonto einer phantasieverklärten Liebe, das dann mit Happy-End-Coup und Blankoscheck abgehoben wird: Maria Schell macht das sehr konzentriert, strahlend, lächelnd und kunstreich. Ihr Partner Marcello Mastroianni, der beseligte, doch unglückliche „zweite Mann“, ist ihr an sensitiver Ausdruckskraft ebenbürtig. Jean Marais gibt den Geliebten als ein „Denkmal“ männlicher Schönheit. Viscontis neoromantisches Experiment forderte in Venedig die Kritik heraus und gewann den Silbernen Löwen. Das Werk distanziert den Zuschauer und richtet sich an ein bewußt genießendes, interessiert beobachtendes Publikum." Edmund Luft in: Filmwoche (Karlsruhe), Nr. 9, 1.3.1958. "(…) Diese Verfilmung einer Novelle von Dostojewski hat mit den Schwierigkeiten zu kämpfen, die jede Verfilmung der Werke des großen Russen mit sich bringt. Daß trotzdem ein kleines Kunstwerk aus diesem Streifen geworden ist, muß man seinen Herstellern hoch anrechnen. Die größte Schwierigkeit liegt darin, daß man Dostojewskische Atmosphäre nur schwer auf die Leinwand bringen kann, ohne Längen zu schaffen. Wenn man der Novelle gerecht werden will, läßt sich nur mühsam ein Handlungsfluß aufrechterhalten. Man hat daher auch einige Einlagen gemacht, welche die Handlung „bereichern“ sollen. Ãœberwiegend hat man sich jedoch um die Atmosphäre bemüht, weswegen vielleicht mancher, der für diese Dinge nicht so viel Empfinden hat, von Längen des Films sprechen wird. Die souveräne Gestaltung der Atmosphäre besticht. An ihr sind Regie und Kamera gleichermaßen beteiligt. Die realistische Inszenierung, die trotz allem Realismus Platz für Träume und Hoffnungen läßt, eine Kamera, die mit den Ruinen und Brücken einer alten Stadt, die im Süden Italiens stehen könnte, so sicher umzugehen weiß, Großaufnahmen, die in einer Massierung als interessantes filmisches Mittel eingesetzt werden, haben wesentlichen Anteil an der Verdichtung des Streifens. Einen mindestens gleich großen Anteil haben jedoch die Darsteller. Maria Schell, die alle Verhaltenheit, alles Leid und Glück, alle die unsinnigen und letztlich doch tragenden Hoffnungen des jungen, reinen und doch schon von der Liebe verwundeten Mädchens so überzeugend darzustellen vermag. Ihr Partner Marcello Mastroianni, der auf der Suche nach einem kleinen Abenteuer selbst zum unglücklich Liebenden wird, der sich von der Frau, die er liebt, die Geschichte ihrer Liebe zu einem anderen anhören muß, der das tragen will, ohne es tragen zu können. Dann der Mann, der weggeht, um in einem Jahr wiederzukommen, Jean Marais in einer kleinen Rolle, die er jedoch mit menschlicher Wärme zu füllen versteht. Figuren, gefüllt mit Paradoxien, wie sie das menschliche Leben immer wieder gebiert und die man so wenig auf der Leinwand sieht. (…) Als filmische Kostbarkeit (ab 16) warm zu empfehlen." Krp. in: Evangelischer Film-Beobachter (München), Nr. 11, 13.3.1958.

London Filmfestival 1957 Program

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