Bologna - Il Cinema ritrovato

June 23 to July 1, 2018

jetzt die Reihenfolge umkehren !*

Reihe: Technicolor

Cabaret

Regie:   Bob Fosse, USA - 1972
Produktion: Allied Artists - Herstellungsleiter: Pia I. Arnold - Aufnahmeleiter: Dieter Meyer - Regisseur: Bob Fosse - Drehbuch: Jay Presson Allen - Nach einer Vorlage von: Christopher Isherwood novel "Goodbye to Berlin" - Architekt: Hans Jürgen Kiebach - Werner Achmann - Rolf Zehetbauer - Kostümbild: Charlotte Flemming - Maskenbildner: Susi Krause - Raimund Stangl - Stand Photos: Lars Looschen - Buchhaltung: Renate Seefeldt - Darsteller: Ralf Wolter Herr Ludwig - Marisa Berenson Natalia Landauer - Michael York Brian Roberts - Fritz Wepper Fritz Wendl - Helen Vita Fräulein Kost - Elisabeth Neumann-Viertel - Liza Minnelli Sally Bowles - Helmut Griem Maximilian von Heune - Joel Grey Master of Ceremonies -
Inhaltsangabe : Anfang der 30er Jahre, zieht es den englischen Studenten Brian Roberts nach Berlin. Er richtet sich in einer billigen Pension ein. Hier lebt neben anderen Dauermietern auch die unkonventionelle amerikanische Varieté-Sängerin Sally Bowles...

Sie tritt jeden Abend neben einem sexuell höchst ambivalenten Conférencier mit gewagten Tanz- und Gesangsnummern im "Kit Kat Klub" auf.

Derweil versucht Brian, sich mit Englischunterricht über Wasser zu halten. Zu seinen Schülern zählen der Gigolo Franz und die aus reichem jüdischen Haus stammende Natalia Landauer. Beide verlieben sich ineinander, bekommen aber immer wieder den aufkeimenden Naziterror zu spüren.

Auch Sally und Brian entwickeln Gefühle der Zuneigung. Doch Sally braucht Geld und träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Da kommt ihr der reiche Baron Maximilian von Heune gerade recht, der über gute Beziehungen verfügt. Sie ahnt zunächst nicht, dass der Baron auch ein intimes Verhältnis mit Brian beginnt. Das Gefühlschaos mündet in eine stürmische Dreiecksbeziehung. Als Sally sich entschließt, das Kind, das sie von Brian erwartet, abtreiben zu lassen, ist Brian tief enttäuscht und verlässt Berlin, eine Stadt, die durch das Erstarken der Nazis immer mehr in politische Turbulenzen gerät. (arte Presse)
Anmerkungen: «Das Drehbuch entstand nach Erzählungen des britischen Schriftstellers Christopher Isherwood.
Regisseur Bob Fosse zeigt in "Cabaret" pointiert den wachsenden Einfluss der Nationalsozialisten und der politisch motivierten Gewalt auf das deutsche Alltagsleben zu Beginn der 30er Jahre.
Bei der Oscar-Verleihung 1973 wurde "Cabaret" gleich mit acht der begehrten Trophäen ausgezeichnet. Liza Minnelli erhielt den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle, Joel Grey für die beste männliche Nebenrolle, Bob Fosse für die beste Regie. Außerdem gingen die Oscars für die beste Kamera, den besten Schnitt, das beste Szenenbild, die beste Musik und den besten Ton an das Team von "Cabaret".» (Arte Presse)

Deliverance

(Beim Sterben ist jeder der erste, Flussfahrt), Regie:   John Boorman, USA - 1971
Regisseur: John Boorman - Story : James Dickey - Kamera: Vilmos Zsigmond - Musik: Steve Mandel - Eric Weissberg - Schnitt: Tom Priestley AKA Tom Priestly - Darsteller: Ned Beatty Bobby - Ronny Cox Drew - James Dickey Sheriff - Burt Reynolds Lewis - Jon Voight Ed -

Godfather

(Der Pate), Regie:   Francis Ford Coppola, USA - 1971
Regisseur: Francis Ford Coppola - Drehbuch: Francis Ford Coppola - Mario Puzo - Story : Mario Puzo - Kamera: Gordon Willis - Musik: Nino Rota - Spezialeffekte: Sass Bedig - Darsteller: Sofia Coppola Michael Francis Rizzi (/xx/) - Marlon Brando - Julie Gregg Sandra Coleone - Franco Citti Calo - Talia Shire - Al Pacino - Diane Keaton - Sterling Hayden - Robert Duvall - Richard Conte - James Caan -
Kritiken : «"Der Pate" reflektierte die Korruption der Nixon-Ära, repräsentierte aber auch die künstlerische Erneuerung Hollywoods durch eine junge Generation intelligenter Filmemacher. Der Gangsterfilm wurde wieder salonfähig und erlebte seine große Blüte – vor allem durch die Riege exzellenter Darsteller. Allen voran Marlon Brando, der den Oscar gewann und die Entgegennahme des Preises aus Protest gegen die Diskriminierung der Indianer ablehnte. Warum wir ihn lieben: Ein Filmproduzent weigert sich, mit dem Paten zu kooperieren, und wacht am nächsten Morgen blutüberströmt in seinem Bett auf. Neben ihm liegt der Kopf seines Lieblingspferdes.» (Cinema 2000 / 2006)
Anmerkungen: "Mario Puzos Roman "The Godfather" war in den 60er-Jahren ein Bestseller, und Francis Ford Coppola schaffte mit seiner Verfilmung den Durchbruch als Regisseur. Mit seinem unvergesslichen Auftritt als mauschelnder Mafia-Pate Don Vito gelang dem alternden Marlon Brando ein furioses Comeback, für das er mit seinem zweiten Oscar nach "On the Waterfront" ausgezeichnet wurde. Al Pacino, der den jungen Michael verkörperte, entpuppte sich in Coppolas Film als grosses Schauspieltalent und erhielt seine erste Oscar-Nomination, ebenso wie die Nebendarsteller James Caan und Robert Duvall. Nino Rotas melancholische Musik und die opulente Inszenierung taten das ihre dazu, "The Godfather" drei Oscars einzubringen und das Mafia-Epos zum damals erfolgreichsten Film zu machen." (Presse SF DRS)

Meet me in St. Louis

(Heimweh nach St. Louis), Regie:   Vincente Minnelli, USA - 1944
Regisseur: Vincente Minnelli - Drehbuch: Irving Brecher - Fred F. Finklehoffe - Story : Sally Benson - Kamera: George J. Folsey - Musik: George Stoll - Roger Edens - Darsteller: William Gargan - Leon Ames Mr. Alonzo Smith - Mary Jo Ellis Ida Boothby (/xx/) - Margaret O'Brien Tootie Smith - Robert Sully Warren Sheffield - Hugh Marlowe Colonel Darly - Marjorie Main Katie - June Lockhart Lucille Ballard - Judy Garland Esther Smith - Tom Drake John Truett - Harry Davenport Grossvater - Henry H. Daniels jr. Lon Smith jr. - Joan Carroll Agnes Smith - Lucille Bremer Rose Smith - Mary Astor Mrs. Anna Smith -
Inhaltsangabe : St. Louis, im Sommer 1903: Die bevorstehende Weltausstellung versetzt die Stadt in Aufbruchstimmung. Auch die kapriziöse Esther Smith und ihre ältere Schwester Rose sind voller Tatendrang. Esther denkt nur noch an den adretten Nachbarssohn John Truett und träumt von ihrem Rendezvous. Rose versetzt die Familie beim Abendessen in Aufregung, weil sie auf einen Anruf ihres Freundes Warren Sheffield wartet. Warren ist jedoch eher vom Wunder des Telefons als von Rose fasziniert. Die schüchterne Esther hat zunächst mehr Glück in der Liebe, als sie nach einem Gesellschaftsabend John Truett bittet, ihr noch beim Löschen der Kerzen zu helfen.

Ihre junge Romanze wird abrupt gestört, als Esthers fantasievolle kleine Schwester Tootie (Margaret O`Brien) später behauptet, John habe sie in der Halloween-Nacht verprügelt. Resolut verpasst Esther dem ahnungslosen Nachbarn eine Abreibung, bevor sich das Missverständnis klärt. Wieder einmal muss die verständnisvolle Anna Smith (Mary Astor) ihre Töchter beruhigen. Esther, Rose und Tootie sowie ihre Geschwister Agnes (Joan Carroll) und Lon (Henry H. Daniels jr.) sorgen durch ihre oft sehr turbulenten Auseinandersetzungen dafür, dass es auch ihrem Grossvater (Harry Davenport) und der Haushälterin Katie (Marjorie Main) nie langweilig wird. Wenig später stecken Rose und Esther ihre Familie mit ihrer Aufregung um den Weihnachtsball an. Vater Alonzo (Leon Ames) verdirbt ihnen aber die Vorfreude. Er will kurzerhand im neuen Jahr aus beruflichen Gründen nach New York umziehen. Dabei hat er jedoch den Widerstand seiner quirligen Familie ziemlich unterschätzt. (mdr Presse)
Anmerkungen: Vincente Minnelli und seiner späteren Frau Judy Garland gelang ein zeitloses Musical, das später auch am Broadway Erfolg hatte. Die brillante Farbdramaturgie setzte Massstäbe und illustriert eindrucksvoll den Wechsel der Jahreszeiten. Die schwungvolle Familiengeschichte überzeugt noch heute durch ihren zeitlosen Charme, und Judy Garland ist in einer ihrer bezauberndsten Rollen zu sehen.

Sie avancierte ab den 1930er- und 1940er-Jahren zu einem der grössten Hollywood-Stars der Filmgeschichte. Zu ihrer bekanntesten Rolle wurde die Dorothy in "Der Zauberer von Oz" (1939) mit dem Lied "Over the Rainbow". Privat litt sie früh unter enormen Druck, die Folge war Tabletten- und Alkoholmissbrauch. 1950 kündigte ihr MGM den Vertrag. Auch nach mehreren Therapien änderte sich ihre Situation nicht. Dennoch feierte sie grosse Erfolge als Sängerin. Sie gab mehr als 1.500 Konzerte und galt lange als bestbezahlte Bühnenkünstlerin der Welt. 1954 hatte sie im George-Cukor-Film "Ein neuer Stern am Himmel" ein furioses Comeback. Judy Garland erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. einen Oscar und mehrere Grammy Awards. Sie war fünfmal verheiratet, u.a. mit Vincente Minnelli. Liza Minnelli, die berühmte Tochter aus dieser Ehe, sagte über ihre Mutter: "Sie lebte acht Leben in einem". Judy Garland starb am 22. Juni 1969 im Alter von 47 Jahren. (mdr Presse)

Marnie

(Marnie), Regie:   Alfred Hitchcock, USA - 1964
Produzent: Alfred Hitchcock - Regisseur: Alfred Hitchcock - Drehbuch: Jay Presson Allen - Story : Winston Graham - Kamera: Robert Burks - Musik: Bernard Herrmann - Schnitt: George Tomasini - Ausstattung: Robert F. Boyle - Optische Effekte: Albert Whitlock - Darsteller: Carmen Phillips Sidney Strutt`s Secretary (/xx/) - Diane Baker Lil Mainwaring - Milton Selzer Man at Track - Louise Latham Bernice Edgar - Mariette Hartley Susan Clabon - Bob Sweeney Cousin Bob - Albert Napier Mr. Rutland - Tippi Hedren Marnie Edgar - Martin Gabel Sidney Strutt - Bruce Dern Matrose - Sean Connery Mark Rutland -
Inhaltsangabe : Die bildhübsche blonde Marnie Edgar hat ihren Chef Sidney Strutt um fast 10 000 Dollar erleichtert. Der reiche Verleger Mark Rutland, ein Geschäftspartner des Bestohlenen, erfährt zufällig davon. Zu seiner Überraschung bewirbt sich das attraktive Mädchen kurz darauf bei seiner Firma um eine Vertrauensstellung. Obwohl Mark weiß, dass Marnie eine Diebin ist, gibt er ihr den Posten, denn er ist fasziniert von der rätselhaft verschlossenen Schönen. Tatsächlich raubt Marnie auch den Tresor des Verlages aus. Mark kann sie jedoch nach der Tat stellen. Anstatt sie anzuzeigen, entschließt er sich impulsiv, sie zu heiraten. Für ihn steht fest, dass Marnie an einem psychischen Defekt leidet und Hilfe braucht, nicht zuletzt ihre ständigen Albträume deuten darauf hin. Auf der Hochzeitsreise zeigt sich, dass die junge Frau seine Umarmungen nicht ertragen kann. Und die Zukunft hat weitere schlimme Überraschungen für Mark parat... (BR Presse)
Anmerkungen: »In dem ehemaligen Model Tippi Hedren (geb.1930) hatte Hitchcock den von ihm so stark bevorzugten Prototyp der kühlen, eleganten und perfekten Blondine gefunden, wie zuvor u. a. mit Grace Kelly (Über den Dächern von Nizza) und Eve-Marie Saint (Der unsichtbare Dritte). Schon zwei Jahre zuvor hatte er sie in seinem Thriller "Die Vögel" eingesetzt und zum Star gemacht. Die beiden Hitchcock-Filme sollten auch Tippi Hedrens größte Erfolge bleiben. Sie arbeitete nie mehr mit Hitchcock zusammen. Die Dreharbeiten - vor allem bei "Die Vögel" - waren für sie zu quälend. Hitchcock, von seiner schönen Blonden "besessen", rächte sich für ihre Zurückweisung mit sadistischen "Regieanweisungen" - und er verbaute ihr, so äußerte sie sich in der zweiteiligen Dokumentation "Hollywoodlegenden" von Eckhart Schmidt die vorausgesagte glänzende Zukunft. Zwar spielte sie nach Hitchcock für Charles Chaplin in "Die Gräfin von Hongkong" die überaus reservierte und gepflegte Gattin von Marlon Brando, aber diese Rolle war unbefriedigend. In den USA bekam sie zwar noch einige Rollen, doch keiner dieser Filme fand den Weg in die deutschen Kinos.« (BR Presse)

The Birds

(Die Vögel), Regie:   Alfred Hitchcock, USA - 1963
Produktion: Universal Pictures - Produzent: Alfred Hitchcock - Regisseur: Alfred Hitchcock - Drehbuch: Evan Hunter - Story : Daphne du Maurier - Kamera: Robert Burks - Musik: Oskar Sala - Schnitt: George Tomasini - Architekt: Robert F. Boyle - Kostümbild: Edith Head - Optische Effekte: Albert Whitlock - Darsteller: Karl Swenson Betrunkener - Malcolm Atterburry Deputy Al Malone - John McGovern Postbeamter - Richard Deacon Mann im Fahrstuhl - Doreen Lang Mutter in Tides Café - Bill Quinn Mann - Alfred Hitchcock Mann mit den zwei Pudeln - Suzanne Cupito - Ethel Griffies Mrs. Bundy - Doodles Weaver 1. Fischer - Lonny Chapman Deke Carter - Elizabeth Wilson Helen Carter - Joe Mantell Handlungsreisender - Ruth McDevitt Mrs. MacGruder - Charles McGraw Sebastian Sholes - Rod Taylor Mitch Brenner - Jessica Tandy Mrs. Brenner - Suzanne Pleshette Annie Hayworth - Tippi Hedren Melanie Daniels - Veronica Cartwright Cathy Brennan -
Inhaltsangabe : In einer Tierhandlung lernt die junge, verwöhnte Melanie Daniels (Tippi Hedren) Mitch Brenner (Rod Taylor) kennen und ist von ihm gleich so angetan, dass sie spontan beschliesst, ihm einen Streich zu spielen, indem sie für ihn zwei Vögel besorgt. Mit diesen folgt sie Mitch in die kleine Küstenstadt Bodega Bay, wo Mitch bei seiner Mutter (Jessica Tandy) und der kleinen Schwester Cathy (Veronica Cartwright) die Wochenenden verbringt. Bereits auf der Fahrt dorthin wird Melanie von einer Seemöwe angegriffen. Am nächsten Tag fällt ein Schwarm Möwen über die Kinder her an Cathys Geburtstagsparty, in der Nacht dringen Finken in das Haus der Brenners ein. Immer mehr Vögel versammeln sich in der Umgebung des idyllischen Ortes, immer bedrohlicher wird ihr Verhalten, bis sie schliesslich das Städtchen angreifen und Furcht, Schrecken und Tod verbreiten. Ziel ihrer Attacken ist aber letztlich das Brenner-Haus, dessen Bewohner eine Nacht des Grauens erleben.
Anmerkungen: Restaurierte Fassung 1999 unter dem Titel "The Birds - and its trailer" Filmfestival Locarno Was "Die Vögel" so verstörend macht, ist die Tatsache, dass der Film nicht versucht, eine Erklärung für das aggressive Verhalten der Tiere zu liefern. Man kann in dem beklemmenden Thriller eine Parabel über die Rache der geschundenen Natur am Menschen herauslesen - doch Hitchcock war in seinen Filmen immer zuerst an der gekonnten Erzähltechnik und an packenden Effekten interessiert, nicht an moralischen oder gar politischen Botschaften. Der Film ist ein Meisterstück in Bezug auf Inszenierung und Technik - für die Tricks stand damals noch keine Computertechnik zur Verfügung. Für "Die Vögel" entdeckte Hitchcock Tippi Hedren, eine seiner typischen kühlen Blondinen; sie ersetzte Grace Kelly, die ja bereits Fürstin von Monaco geworden war. Tippi Hedrens Filmkarriere verlief allerdings weniger spektakulär als jene ihrer Tochter Melanie Griffith. (sf drs Presse) "Das Drehbuch entstand nach einer Erzählung von Daphne du Maurier. "Es hat den Anschein, dass die Vögel, die in meinem Film mitspielen, Revanche für die vielen Millionen ihrer Artgenossen nehmen wollen, die von den Menschen geschossen, gefangen oder aufgegessen worden sind", stellte Hitchcock fest, nachdem er gesehen hatte, wie realistisch die wilden Seemöwen bei den Dreharbeiten zu seinem Film agierten. Eine Vielzahl von verschiedenen Vögel war dressiert und auf die Aufgabe vorbereitet worden, Menschen anzugreifen, ohne sie zu verletzen. Während der gesamten Dreharbeiten war übrigens ein Vertreter des Tierschutzbundes anwesend, der darauf achtete, dass die Vögel nicht verletzt und nicht zu sehr strapaziert wurden. Das "Lexikon des Internationalen Films" schreibt: "Über das Thema der Novelle von Daphne du Maurier hinaus wurde die Fabel zu einer hintergründigen Vision von Weltuntergangsstimmung ausgeweitet. Alfred Hitchcock setzte die Story in ebenso erregende wie beklemmende Bildfolgen um." Regisseur Alfred Hitchcock bemerkt selbst zu seinem Film: "In meinem Film 'Die Vögel' lauert gleich unter dem Schock und der Spannung der Ereignisse eine packende Deutung. Wenn Sie diese Deutung entdecken, wird sich Ihre Freude an meinem Film mehr als verdoppeln." Wegen seiner Spezialeffekte wurde der Film 1964 für einen Oscar nominiert. Im gleichen Jahr erhielt Tippi Hedren für ihre Darstellerleistung in "Die Vögel" einen Golden Globe." (arte Presse)

The Getaway

Regie:   Sam Peckinpah, USA - 1972
Produzent: David Picker - Regisseur: Sam Peckinpah - Drehbuch: Walter Hill - Story : Jim Thompson - Kamera: Lucien Ballard - Musik: Quincy Jones - Ausstattung: Ted Haworth - Darsteller: Richard Bright Dieb - Jack Dodson Harold Clinton - Bo Hopkins Frank Jackson - Ben Johnson Jack Beynon - Al Lettieri Rudy - Ali MacGraw - Steve McQueen - Slim Pickens Cowboy - Sally Struthers Frank Clinton -
Inhaltsangabe : Der Gangster Doc McCoy (Steve McQueen) ist zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Als er vier Jahre davon verbüßt hat, sorgt der korrupte Politiker Jack Beynon (Ben Johnson) dafür, dass er vorzeitig entlassen wird. Zu diesem Zeitpunkt weiß McCoy noch nicht, dass seine Frau Carol (Ali MacGraw) dafür eine Nacht mit Beynon verbringen musste. Beynon braucht McCoy, der ihm eine Bank ausrauben soll; der Überfall soll kriminelle Machenschaften verschleiern. McCoy und Carol führen den Bankraub kaltblütig aus, anschließend versucht McCoy, sich seines gefährlichen Komplizen Rudy (Al Lettieri) zu entledigen. Er schießt ihn nieder, aber Rudy überlebt und macht sich an seine Verfolgung. Beynon gibt McCoy zynisch zu verstehen, dass Carol der Preis für seine Freilassung war. Carol tötet den Politiker daraufhin; McCoy, der mit aggressiver Wut auf Beynons Eröffnung reagiert, demütigt seine junge Frau, muss jedoch alles daransetzen, zusammen mit ihr der Polizei und den Leuten des getöteten Beynon zu entkommen. Auf der Flucht durch Texas nimmt ein kleiner Dieb (Richard Bright) Carol mit einem Trick die Beute aus dem Bankraub ab. McCoy kann ihm das Geld wieder abjagen; als er danach in einem Hotel in El Paso absteigt, lauern dort schon die anderen Gangster auf ihn und Carol... (ARD Presse)
Kritiken : "Dank Musik on Quincy Jones, bleihaltiger Regie von Sam Peckinpah und coolem ì AUftreten von Steve McQueen eine höchst gelungene Adaption des Romans von Jim ì Thompson" (tele) "Das waren noch Zeiten! Die Regielegende Sam Peckinpah im erhöhten Stuhl und ì der Großmeister der Coolness, der leider viel zu früh verstorbene Steve ì McQueen, mit Ali MacGraw vor der Kamera. The Getaway fängt auch entsprechend ì berauschend an: in einer tollen Eröffnungsszene mit chronologisch ì ungeordneten Schnipseln aus dem Knastalltag wird bezaubernd einleuchtend ì klar, wie monoton und ununterscheidbar die Tage im Gefängnis für "Doc" McCoy ì vergehen. Leider kann der restliche Film dieses Niveau nicht ganz halten. Das liegt zum ì Teil an der für heutige Zuschauer extrem ungewohnt keuschen Inszenierung, die ì trotz mancher Bettszene kein Stück nackter Haut präsentiert. Auch die ì Actionszenen enttäuschen durch ihre lasch gefilmte, explosions- und tempolose ì Langsamkeit, und die Blutflecken auf den Hemden erschossener Bösewichte sehen ì alles andere als real aus. Dazu kommt der überflüssig-seltsame, nur selten ì komödiantisch gelungene Subplot mit dem Bösewicht Rudy, der seinem Arzt die ì Frau ausspannt und mit beiden den flüchtigen McCoys hinterherfährt. Hier ì hätte eine Straffung und Kürzung dem Tempo des etwas zu langen Films ì gutgetan. Ansonsten ist The Getaway recht unterhaltsam. Steve McQueen als ì professioneller Bankräuber und eifersüchtiger Ehemann ist unübertrefflich ì lässig und harmoniert gut mit der recht mageren Ali MacGraw, die ihn mittels ì Liebesdiensten am örtlichen Sheriff aus dem Gefängnis rauspauken konnte. Mit ì Komplizen überfallen sie eine Bank, wobei ein Helfer umkommt. Als McCoys Frau ì auch noch den schmierigen Sheriff erschießt, müssen die beiden mit dem ì Geldkoffer fliehen, was ihnen nach einigen spannenden Abenteuern auch ì gelingt. Zwischendurch reden sie noch in eher langweilig-einschläfernden ì Passagen über ihre Beziehungsprobleme, die zu eindimensional sind, um The ì Getaway als Beziehungsdrama zu qualifizieren, aber zuviel Raum beanspruchen, ì um den Film als reinen Actionreißer bezeichnen zu können. Und so bleibt Sam ì Peckinpahs Film trotz des großen Potentials, dem packenden Hauptplot und den ì guten Schauspielern letztlich nur als leidlich gelungene Mischung aus ì Komödie, Drama und Actionfilm in Erinnerung." (moviebazaar.de) "Um ihren Mann Doc McCoy (Steve McQueen) aus dem Knast zu bekommen, läßt sich ì Ehefrau Carol (Ali McGraw) mit dem korrupten Politiker Jack Benyon (Ben ì Jonson) ein. Dieser erreicht auch Docs vorzeitige Begnadigung; gut aus dem ì Knast `raus, zwingt Benyon dann allerdings Doc, an einem Bankraub ì teilzunehmen. Der Plan scheint perfekt ausgeklügelt, aber irgendwas läuft ì schief... Doc und Carol können mit der Beute, einer halben Million Dollar, entkommen ì und wollen möglichst schnell über die Grenze nach Mexiko - zumindest solange, ì bis Doc von dem Techtelmechtel seiner Frau mit Benyon erfährt. Nun will er ì keine Ruhe geben, ehe Benyon beseitigt ist. Und so sollen noch einige Leichen ì ihren Weg pflastern... Spannung und einen charismatischen Hauptdarsteller bietet dieser frühe 70er ì Jahre Thriller. Allerdings auch eine fragwürdige Moral und ein nicht ganz ì befriedigendes Ende. 1993 gab es ein Remake des Stoffes mit Kim Basinger und ì Alec Baldwin; da fehlte dann leider auch der Charm dieses Seventies ì Originals." (moviemaster.de) "Sam Peckinpah ist das erklärte Vorbild des Regisseurs John Woo. In seinem ì wohl besten Film flüchten Steve McQueen und Ali MacGraw nach einem ì Banküberfall vor der Polizei - und vor ihrem Partner. Im Mittelpunkt steht ì ein kaltblütiger Einzelgänger, der sich auf seine Weise gegen ein Rudel ì blutrünstiger Gangster und gegen die Polizei zur Wehr setzt, um die Beute aus ì einem Bankraub in Sicherheit zu bringen. Der Showdown in Mexiko gipfelt in ì einer der berühmtesten Schießereien der Filmgeschichte." (tvdoday.de) RoRoFilmlexikon: "Peckinpah behandelt sein bevorzugtes Thema - das ì zwiespältige Verhältnis der amerikanischen Gesellschaft zur Gewalt in Form ì eines spannenden, spektakulären Thrillers mit 'Road Movie'-Qualitäten. Eine ì ähnlich dichte und kraftvolle Inszenierung erreichte der Regisseur später ì allenfalls noch im thematisch eng verwandten 'Convoy'."
Anmerkungen: "Sam Peckinpah (1926 - 1985) war einer der besten Action-Regisseure Hollywoods, was "Getaway" eindrucksvoll unterstreicht. Peckinpah bediente sich in spektakulärer Weise aller Mittel des Genres, wenn er sein Gangsterpärchen durch schier unglaubliche Situationen hetzt. So entstand ein ungemein spannendes Gangsterdrama, das mit bösem Blick eine Welt beschreibt, in der die Gesetze des Dschungels herrschen." (ARD Presse) "Unmittelbar nach "The Getaway" heirateten Steve McQueen und Ali MacGraw. Seinerzeit waren sie ein Traumpaar. Er der populärste Actionstar seiner Zeit, sie die Schauspielerin ("Love Story") für die sauberen Träume. Die Ehe hielt fünf Jahre. Jim Thompson, auf den die Vorlage zurückgeht, war Zeit seines Lebens ein ergreifend erfolgloser Krimi-Autor. Nach seinem Tod wird er immerfort verfilmt ("After Dark, My Sweet", "Grifters"). Seine Bücher erscheinen heute im Diogenes Verlag. Regisseur Sam Peckinpah (1926-84) dürfte der Mann mit den meisten Leichen in Nicht-Kriegsfilmen sein. Allein "The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz", "Pat Garrett jagt Billy the Kid" und "Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia" werfen einen unübersehbaren Leichenberg auf. 1993 drehte Roger Donaldson ein gleichnamiges Remake mit Alec Baldwin und Kim Basinger in den Hauptrollen." (prisma-online.de)