Le Giornate del Cinema Muto - Pordenone

October 5 to October 12, 2013
jetzt die Reihenfolge umkehren !*

Reihe: Retrospektive

DrvoÅ¡těp

(The Lumberjack, Dr. Jenkins’ Miracle Cure), Directed by:   Karel Lamač, CZ - 1923
Producer: Zdeněk Vilím - Director: Karel Lamač - Director of Photography: Otto Heller - Art Director: Bohuslav Å ula - Fritz Kraenke - Cast: Anny Ondra Anny, Mosovskys Tochter (AKA Anny Ondráková) - Karel Lamač Karel Svansen - Theodor PiÅ¡těk Mosovský, il proprietario terriero/landowner - Josef Rovenský Josef, il taglialegna/woodcutter - B. Charvát Jirka, suo figlio/Josef’s son - Vladimír Majer Goron - Karel Fiala Dr. Jenkins - Josef Å váb-Malostranský Sam -

Unter der Laterne

(Under the Lantern), Directed by:   Gerhard Lamprecht, Germany - 1928
Production: Gerhard Lamprecht Filmproduktion - Producer: Gerhard Lamprecht - Director: Gerhard Lamprecht - Scenario: Luise Heilborn-Körbitz - Gerhard Lamprecht - Director of Photography: Karl Hasselmann - Art Director: Otto Moldenhauer - Cast: Georg Paeschke Der 'Anreißer' - Lissy Arna Else Riedel - Mathias Wieman Hans Grothe - Hilde Schewior - Nico Turoff - Walter Ladengast - Alexandra Schmitt - Leon Weill Ein Betrunkener - Franz Ernst Bochum Nevins Bürovorsteher - Fee Wachsmuth Das Kind der Blinden - Anna von Palen Die Blinde - Karl Hannemann Der Tanzmeister - Lili Schönborn Strassenmädchen - Maria Peterson Die 'letzte Frau' - Sybil Morel Die Alte - Hilde Schewior Frieda - Käte Haack The Madam - Max Maximilian Louis - Carla Bartheel Zora - Hubert von Meyerinck Nevin - Paul Heidemann Max Thiele - Gerhard Dammann Elses Vater - Eva Speyer Strassenmädchen -
Synopsis in German: Mit einem Leierkasten-Lied beginnt der Film, mit demselben Lied endet er und es gab ihm seinen Untertitel: "Trink, trink, Brüderlein, trink". Gesungen wird der 1927 veröffentlichte Song von Harry Steier, dessen Lieder um diese Zeit in ganz Deutschland gesungen wurden. "Unter der Laterne" ist ein Zeitdokument des Berliner Alltags der späten 20er Jahre und zeigt am Schicksal der Protagonistin Else die Glanz- und Schattenseiten der jungen Frauengeneration: Else begehrt gegen den Vater auf und verstrickt sich immer tiefer in Abhängigkeiten zu den Männern, die sie missverstehen oder ausbeuten. Filmhistorisch lässt sich an dem Film mit seiner naturalistischen Regie der technische und ästhetische Übergang vom Stumm- zum Tonfilm ablesen. (ARTE Presse)
Remarks and general Information: Die Filme von Gerhard Lamprecht (1897-1974) waren in ihrer Zeit populär. Ihr künstlerischer Wert wurde im Vergleich zu großen deutschen Stummfilmregisseuren wie Friedrich Wilhelm Murnau oder Fritz Lang jedoch als zweitrangig klassifiziert. Diese einseitige Sichtweise wird heute in Anbetracht seines Gesamtwerkes, welches Klassiker des Tonfilms wie "Emil und die Detektive" von 1931 umfasst, korrigiert. Lamprecht ist ein Chronist der deutschen Gesellschaftsgeschichte; sein Schaffen umspielt vielfältig Alltag und Schicksal der deutschen Bevölkerung von den 20er Jahren der Weimarer Republik bis zur Nachkriegszeit.
Bernd Schultheis legte seine neue Komposition - für neun Instrumente - kammermusikalisch an und beleuchtet mit dem melodischen und rhythmischen Material ebenso die inneren Konflikte der Protagonisten wie auch die gesellschaftliche Disposition der "Roaring Twenties". Die Musik zitiert historische Schallplattenaufnahmen und mischt Elemente des Jazz, der Rock- und der Popmusik mit dem kammermusikalischen Grundmaterial. So entstand eine Filmmusik, die mühelos den großen Bogen von der Musikkultur der 20er Jahre zur Jetztzeit schlägt, eine Musik voll unmittelbarer Aussagekraft und großer Leichtigkeit.
Den kurzen Abstieg vom Varietézum Straßenstrich erlebt Else in "Unter der Laterne" stellvertretend für unzählige junge Frauen, deren Sehnsucht nach Aufstieg und etwas Glamour an den moralischen und ökonomischen Gegebenheiten der Gesellschaft zerbricht. Ein Gesellschaftsbild der Großstadt in den 1920er Jahren. Dieser Film gehört zur Sammlung der Deutschen Kinemathek, deren Gründungsdirektor Gerhard Lamprecht war. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kinemathek im Jahr 2013 wurden die wichtigsten Lamprecht-Filme hochwertig digitalisiert und in einer HD-Edition wieder zugänglich gemacht. (Arte Presse)