A qui la faute ?

Nju

Mise en scène: Paul Czinner, Allemagne, 1924

Allemagne, 1924


Génénerique

Production Rimax-Film AG
Distribution Rimax-Film AG
Metteur en scène Paul Czinner
Scénariste Paul Czinner
Carl Mayer
D'après Carl Mayer [Play 'Nju']
Directeur de la Photographie Axel Graatkjær
Reimar Kuntze
Musique Reimar Kuntze
Direction artistique Gottlieb Hesch [(Unter dem Namen Bohumil Heš)]
Gottlieb Hesch [Entwurf]
Acteurs Elisabeth Bergner [Nju]
Emil Jannings [Ehemann]
Conrad Veidt [Liebhaber]
Maria Bard [Kindermädchen]
Maria Forescu
Max Kronert
Margarete Kupfer
Fritz Ley
Grete Lundt
Karl Platen
Karl Platen
Walter Werner

Spécifications techniques
Categorie: Long Métrage
Infos techniques: Format: 35 mm, 1:1,33 - Noir et Blanc,, 2227 meters, 6 reels
Sonorisation: silent
Première Présentation: 22. Novembre 1924 in Berlin, Alhambra Kurfürstendamm

Copies existants: Des Copies de ce film existent

Sommaire (en Allemand)
Die attraktive Nju hätte allen Grund, glücklich zu sein: Von ihrem Mann wird sie angebetet, und auch materiell mangelt es ihr an nichts, da ihr Gatte ein reicher Geschäftsmann ist. Aber eines Tages muss Nju realisieren, dass ihr Mann sie eher als hübsches Spielzeug denn als gleichberechtigte Partnerin betrachtet. Kein Wunder also, dass sie sich bald zu einem anderem hingezogen fühlt, nämlich einem Dichter, der sie zu verstehen scheint, der sie charmant umgarnt und dem sie schließlich hoffnungslos verfällt. Um den äußeren Schein zu wahren, bleibt Nju im Hause ihres Mannes wohnen, doch jede freie Minute verbringt sie mit ihrem Liebhaber.

Als ihr eifersüchtiger Gatte versucht, den Dichter zu ermorden, bricht Nju alle Verbindungen zu ihm ab, verlässt das Haus und zieht in eine Pension. Zu ihrem großen Unglück muss sie allerdings schon bald feststellen, dass der Dichter sie als aufdringliche Last empfindet und seine Zuneigung nur von kurzer Dauer war. Als der Dichter sich schließlich von ihr trennt, ist es zu spät: Ihr Mann hat eine andere Frau gefunden ... (www.filmportal.de)

Critiques (en Allemand): «Nju

Eine Alltagshandlung, ein Alltagsstoff, und dennoch kein Alltagsfilm. Wie das Thema, das Erscheinen des "Dritten" in einer sonst glücklichen Ehe, behandelt ist, das erhebt dieses Werk Paul Czinners weit über den Rahmen aller anderen Filme, die sich mit dem gleichen Stoff befassen. Und nur auf das Wie kommt es an. Der Film ist zeitlos und könnte irgendwo auf dem Erdenrund spielen. Denn überall und immer wieder tritt "Er" in die Zweiheit der Ehe, um aus ihr eine Dreiheit zu machen. Alle Kreise werden in gleicher Weise von diesem alltäglichen Ereignis heimgesucht. Hier in diesem Film sieht man die Entwicklung der Dreieckkonstruktion von ihren ersten Anfängen bis zu Ihrem tragischen Schluß. Eine Entwicklungsgeschichte, wie sie bei Arm und Reich sich, immer in ähnlichem Rhythmus wiederholt. Man kann hier den Fall sozusagen studieren. Alle Schwingungen der Seele der jungen Frau, die sich von ihrem Mann zu dem anderen hingezogen fühlt, den Aufstieg von Interesse über Sympathie zur Liebe, die sie Mann und Kind und schließlich die gesicherte bürgerliche Existenz vergessen läßt. Ein Drama mit allen Phasen der streng klassischen Formen von der Exposition bis zur Lösung des Konfliktes. Es gibt keine Gesellschaftsschicht, die ein gemindertes oder gesteigertes Interesse an diesen Vorgängen haben kann. Überall das gleiche Interesse. Und das bedeutet den Erfolg.

Paul Czinner hat sich die Arbeit nicht allzu schwer gemacht, indem er sich die drei besten Darsteller, die für die drei Figuren in Frage kommen konnten, verschrieben hat. Elisabeth Bergner als Nju, Emil Jannings als deren Gatte und Conrad Veidt, der Dritte im Bunde. Elisabeth Bergner sieht man zum ersten Male im Film. Ihr hohes schauspielerisches Können, das jeder inneren Regung beredtesten Ausdruck im Mienenspiel zu verleihen weiß, fesselt von der ersten bis zur letzten Szene. Sie gibt wirkliches Leben. Ob sie aber trotzdem für den Film, der auf das Visuelle gestellt ist und "schöne" Frauen beschäftigt haben will, einen bleibenden Gewinn bedeutet, mag zweifelhaft erscheinen. Jannings, den man nach langer Zeit wieder einmal im modernen Gesellschaftsanzug sieht, zeigt alle Nuancen des im Glück schwelgenden Ehemannes und des durch die Untreue der Frau aus dem seelischen Gleichgewicht gebrachten Gatten in eindrucksvollem Spiel. Conrad Veidt ist dämonisch, überlegen, skrupellos – wie der Regisseur es verlangt. Die Handlung vollzieht sich, abgesehen von einigen Längen, gegen die das Mittel der Schere angewandt werden sollte, mit jener fortreißenden Entwicklung, wie sie der Stoff verlangt. Von der Photographie läßt sich gleich Gutes berichten. Im vierten Akt sieht beispielweise Elisabeth Bergner, wenn sie im Lehnstuhl sitzt und "sein" Haar streichelt, aus, als hätte sie einen Totenschädel. Das sind aber nur kleine Bemängelungen, die der Gesamtwirkung dieses Films keinen Abbruch tun können. Ein Film, der wie "Nju" pulsierendes Leben, gleichsam von der Camera erlauscht, im Bilde wiedergibt und in so vollendeter Darstellung wiedergibt, muß seinen Weg machen, muß überall des stärksten Interesses sicher sein und der Filmkunst neue Freunde werben. In diesem Film zeigt es sich, daß ein Werk, das auf Kunst gestellt ist, auch finanziell ein großer Erfolg sein kann. – Daß man der Presse zumutete, im Beiprogramm eine Schubertiade, die eine Verballhornierung Schuberts bedeutete, sich anhören zu müssen (in der Alhambra), ist sehr bedauerlich. » (Dr. K. M., Lichtbild-Bühne, Nr. 137, 22.11.1924)

«Nju

"Nju" beschenkte uns mit drei wertvollen Gaben: Erstens einem neuen Regisseur, zweitens einem neuen Star, und drittens mit der Erkenntnis, daß es doch auch im Film Kammerfilme gibt, die einer großen Menge gefallen.

Der Regisseur Paul Czinner rückt mit diesem Film in die erste Reihe unserer Regisseure. Elisabeth Bergner, an sich durchaus nicht für den Film prädestiniert, erwies den Triumph des genialen Könnens über die Unwegsamkeit neuen Filmgeländes, und Jannings und Veidt bestärken ihren Ruf, unsere ersten Filmdarsteller zu sein – von neuem.

Die Dymowsche Geschichte dieser kleinen unverstandenen Frau, die aus dem ruhigen Wohlstand ihrer Ehe in ein gefährliches Abenteuer mit einem Dichter taumelt und, von diesem verlassen, die letzte Konsequenz ihres verfehlten Lebens zieht, ist vom Theater her genugsam bekannt. Niemand besser konnte ihre Filmwirksamkeit erkennen als ein Regisseur, der wie Czinner dieses Stück bereits so oft auf den Brettern inszenierte.

Nun nahm er das Stück und bearbeitete es für den Film. Mit unerhört feinen, sensiblen Fingerspitzen, die man in allen winzigen Kleinigkeiten innerhalb des Films verfolgen kann.

Nun baut sich diese Ehe vor uns auf mit erschreckender Realistik, mit minutiöser Wiedergabe unscheinbarster Details, mit einer Stimmungsmalerei wie selten zuvor. Dabei mit überraschender Prägnanz und Beschränkung auf das Wesentliche.

Da ist Jannings, der Gatte: ein menschgewordender Rülps, gutmütig, anständig, reich, übersättigt – im Affekt gewalttätig. Unerhört, wie er nach dem Balle sich an seiner Frau vergriffen hat und mit baumelnden Hosenträgern in die Speisekammer schlürft, um eine Flasche Bier herunterzustürzen und sich Stullen zu schneiden.

Und wie er angesichts des Entschlusses Njus, ihn zu verlassen, zusammenbricht, wie aus dem großen starken Mann, dem allen überlegenen Raffke, ein kleines, schluchzend zusammengeballtes Stückchen Mensch wird, das ist erschütternd.

Sie: Elisabeth Bergner. Ein kleines schutzloses, umherflatterndes Vögelchen, hilflos zerschellend an der Gemeinheit des Lebens. Gleich fassungslos vor der brutalen Gewalttätigkeit des einen wie vor dem kalten Zynismus des andern, des Geliebten, von dessen Bild sie auf dem Teppich des Zimmers den letzten Abschied nimmt. Das Spiel dieser gottbegnadeten Frau lebt und webt und schwebt über alles Unwirkliche hinweg – nie faßt es zu, immer umflattert es in subtilsten Regungen die schwersten Probleme, als wollte es sich niemals herantrauen an alles, was Entschluß heißt oder Tat. Die Hände, die Füße, der Nacken, die Schultern dieser Frau spielen in so unterhört vielfachen Nuancen, in so tausend glitzernden Lichter, in so sagenhaftem Schimmer, dass nur ein großes Erstaunen zurückbleibt – ein andächtiges Staunen ...

Conrad Veidt, der Dichter. Bisweilen verwischt ihm der Wille zur Dämonie, die Schranken zum rein Gesellschaftlichen, das immerhin dieser Dichter im Verkehr mit der Gesellschaft doch zur Schau tragen muß. Sonst aber leiht er dieser Gestalt wieder alles, was ihn uns liebenswert macht.

Da ist eine Szene, in der die durch die Schüsse alarmierten Hausbewohner in den Salon geführt werden, in dem die drei, notdürftig gesammelt, inmitten des Aufruhrs ihrer Gefühle sich jüdische Witze erzählen, um die Nachbarn zu beruhigen. Das ist eine Szene aus dem Grand Guignol – von einer unerreichten Filmwirksamkeit.

Ob dieser Film ein großer Geschäftsfilm wird, ist schwer zu entscheiden. Den Amerikanern wird er nicht gefallen, weil die Bergner nichts von der konventionellen, geforderten Schönheit der amerikanischen Stars hat.

Den Engländern wird – vielleicht – die Behandlung des Themas zu heikel sein. Den Franzosen, denen diese Art der Ehetragödien als Komödien geläufig ist, wird der Film bestimmt imponieren. Und in den anderen Ländern wird der Bildungsgrad wohl der ausschlaggebende Faktor sein.

Was heißt das alles? Hier ist ein Kunstwerk, über das man geteilter Meinung sein kann, das aber in jedem Falle in seinem Lande der Welt in dieser feinsten Ziselierung menschenwahrster Goldechtheit geschaffen werden konnte, einer Goldschmiedekunst von einer Feinheit der Arbeit, daß man sie als Museumsstück unter Glas stellen möchte.» (F.W.K., Film-Kurier, Nr. 276, 22.11.1924)

(Kritiken zitiert nach www.filmportal.de)

General Information

A qui la faute ? is a motion picture produced in the year 1924 as a Allemagne production. The Film was directed by Paul Czinner, with Elisabeth Bergner, Emil Jannings, Conrad Veidt, Maria Bard, Maria Forescu, in the leading parts.

Bibliographie - Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933, hg von Günther Dahlke und Günther Karl, Berlin 1988, pg 108f

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