Sinossi (in Tedesco)
Ein exotischer Abenteuerfilm, produziert gegen Ende des Ersten Weltkrieges: Ein indischer Fürst lässt die schöne Tochter des englischen Gouverneurs entführen und hält sie in seinem prächtigen Palast gefangen. Ein schottischer Arzt verliebt sich und befreit sie. Der Fürst verfolgt das Paar durch die ganze Welt. Als er schliesslich erkennt, dass ihre Liebe nicht zu besiegen ist, gibt er das Mädchen frei und begeht Selbstmord. (www.filmportal.de)
Indien, der fiktive Ort der Handlung heißt übrigens inzwischen Bengaluru, vor langer Zeit. Die diversen Geheimsekten des Landes haben dem Gouverneur Rache geschworen, weil sie glauben, dass er sie verraten habe und sie unter britische Kolonialherrschaft bringen wollte. Sie entführen des Gouverneurs noch junge Tochter Ellen, die vom Fürsten Dinja in dessen prachtvollen Palast gefangen gehalten wird. Ein schottischer Arzt namens Archie Douglas erfährt von ihrem Schicksal, als er eines Tages mit verbundenen Augen in den Palast geführt wird. Beide verlieben sich rasch ineinander.
Die beiden Liebenden schmieden einen Fluchtplan. Tatsächlich gelingt es Archie, Ellen aus ihrem goldenen Käfig zu befreien. Doch die äußerst mächtigen Gegner, allen voran der diabolische Dinja, geben nicht auf und verfolgen das Paar rund um den Erdball, von Indien über Amerika bis nach Japan. Einmal gelingt es ihnen, der jungen Frau erneut habhaft zu werden, doch Douglas kann Ellen erneut befreien. Schließlich muss Dinja einsehen, dass nichts stärker ist als die Liebe, lässt das Mädchen gehen und bringt sich schließlich in Tokio in einem Flammenmeer um. (wikipedia)
„Das Rätsel von Bangalor von Rudolf Kurz und Paul Leni hat weiter keinen Untertitel, soll also bei dem Zuschauer durch nichts als durch sich selbst wirken. (…) Die dramatische Handlung dieses Filmes ist für mein Empfinden stark, entwickelt sich von dem in dieser Beziehung matten ersten Akt in aufsteigender Linie und die Spannung hält an. Der Ausklang dieses Hohen Liedes der Liebe hat poetische Töne und so darf man sagen, dass die textliche Unterlage gut ist. Und dennoch scheint sie bei diesem Film das Unwesentliche. Denn sie wurde in einen Rahmen von unerhörter Pracht gestellt. Die Regie führte mit sehr grossem Gelingen Alexander von Antalffy, aber er hatte als wichtigsten Faktor des Ganzen Paul Leni neben sich, der für die Bildleitung seines Filmes sein feinkultiviertes Künstlertum einsetzte. Der indische Palast, das rauschende Weltstadtraffinement, die blumenbesäte japanische Stadt, alles das sind Bilder, voller Romantik und doch voll so echten Lebens. Hier zeigte deutsche Kunst, daß sie den Wettbewerb auszuhalten und auszukämpfen vermag. Der Weg, der hier beschritten wurde, war mit allen notwendigen Mitteln geebnet und deshalb musste er zum sensationellen Erfolg führen. Die deutsche Industrie aber darf stolz darauf sein. Die Darstellung war ausgezeichnet. Gilda Langer hatte zwar nur schön auszusehen, was ihr nicht schwer gefallen sein dürfte, aber Harry Liedtke war ein feuriger, eleganter Liebhaber und Conrad Veith als indischer Fürst ein scharfer Charakteristiker.“ (Der Kinematograph, Düsseldorf, Band 12, Nr. 580, 13. Februar 1918)
„Vor überfülltem Hause erzielte im Unionpalast ein neues monumentales, überaus wirkungsvolles Filmschauspiel Das Rätsel von Bangalor (Pax-Film; Monopol James Henschel-Hamburg bzw. Wilhelm Feindt) einen verheißungsvollen Erfolg, der vor allem auf die hervorragende künstlerische und technische Ausgestaltung zurückzuführen sein dürfte, welche dem spannenden Sujet (von Rudolf Kurtz und Paul Leni) erst seinen eigentlichen Wert gibt. (…) Dabei wird der Zuschauer nicht nur in die geheimnisvollen dunklen Winkel der altindischen Stadt, sondern durch die halbe Welt geführt, um endlich Zeuge zu werden, wie Liebe und Energie über List, Rache und Ränke siegen.“ (Der Film, Berlin, Band 3, Nr. 7, 16. Februar 1918, pg 74)
Osservazione generali (in Tedesco): Bei seiner Uraufführung 1917 hatte der Film laut Zensurentscheid eine Länge 1808 metern (bei 18 Bildern/Sekunde). Am 18. Oktober 1922 wurde der Film in Berlin erneut der Zensur vorgelegt. Laut Entscheid B.6633 war der Film erheblich gekürzt worden und die Länge wurde nur noch mit 1350 meter angegeben.
Im Jahre 2010 wurde ein etwa 30' Sekunden langes Fragment im Archiv der Deutschen Kinemathek auf Grund des Hinweises auf "PAX-FILM" im einem Foto identfiziert. Das Fragment zeigt eine Szene in einem Restaurant, Im Vordergrund sitzen sich Gilda Langer und Harry Liedtke gegenüber, während Conrad Veidt als indischer Fürst aus dem Hintergrund auf die Kamera zugeht und sich hinter den beiden an den Tisch setzt. Er scheint einen Kellner nach dem Namen des Mannes zu fragen, während dieser sich eine Zigarette anzündet. Dies ist bislang das einzige Filmdokument mit Gilda Langer, das bekannt ist. (lhg Pordenone 2011)
General Information
Das Rätsel von Bangalore is a motion picture produced in the year 1917 as a Germania production. The Film was directed by Alexander von Antalffy, with Gilda Langer, Harry Liedtke, Conrad Veidt, in the leading parts.Bibliografia - gildalanger.de/2010-03-18_dreissig_sekunden_gilda.htm
- Giornate del Cinema Muto Pordenone 2011, Katalog pg 186f
- Der Film, Berlin, Band 3, Nr. 7, 16. Februar 1918, pg 74
- Der Kinematograph, Düsseldorf, Band 12, Nr. 580, 13. Februar 1918
- Lichtbild-Bühne, Berlin, Band 11, Ausgabe 4, 26. Januar 1918, pg 76