Written on the Wind

In den Wind geschrieben

Regie: Douglas Sirk, USA, 1956

USA, 1956
Plakatmotiv Written on the Wind, © Universal Pictures


Stab und Besetzung

Produktion Universal Pictures
Regisseur Douglas Sirk
Drehbuch Douglas Sirk
Story Douglas Sirk
Kamera Russell Metty
Musik Frank Skinner
Darsteller Rock Hudson [Mitch Wayne]
Lauren Bacall [Lucy Moore Hadley]
Robert Stack [Kyle Hadley]
Dorothy Malone [Marylee Hadley]
Robert Keith [Jasper Hadley]
Kevin Corcoran

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, Cinemascope - Ratio: 1:2,35 - Farbfilm,Länge: 99 Minuten
Tonsystem: Mono
Premiere: 25. Dezember 1956 in USA
Vorhandene Kopien: Kopien des Films sind erhalten
Szenenphoto aus Written on the Wind, © Universal Pictures

Inhaltsangabe
Der Ölingenieur Mitch Wayne macht die Bekanntschaft der Werbemanagerin Lucy Moore und verliebt sich in sie. Bald stellt er Lucy seinem besten Freund Kyle Hadley vor. Kyle stammt aus einer steinreichen Ölfamilie, in der auf Wunsch von Kyles Vater auch Mitch aufgewachsen ist. Doch bevor Mitch Lucy seine Gefühle gestehen kann, verliebt sich die kühle Schönheit in Kyle. Für sie steckt hinter der Fassade aus Zynismus ein liebenswerter, psychisch angeschlagener grosser Junge. Kyles Probleme, die er in Alkohol ertränkt, rühren daher, dass sein strenger Vater den lebenstüchtigen, klugen Mitch seinem Sohn immer vorgezogen hat.
Lucy und Kyle heiraten. Und sehr zur Freude seines Vaters kommt Kyle nach den langen Flitterwochen verwandelt zurück. Er hat das Trinken aufgegeben und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind für die junge Ehe. Doch im Haus der Hadleys sät Kyles Schwester Marylee schon bald Zwietracht. Ihr ist schnell klar, dass Mitch, der Mann, den sie seit Kindertagen verzweifelt und unerwidert liebt, seinerseits in Lucy verliebt ist. Marylees Eifersucht, ihr Alkoholismus und ihre Sexeskapaden bringen die gespannten Familienangelegenheiten ins Wanken. Doch vollends aus dem Ruder läuft das Familienleben erst, als Kyle von seinem Arzt die Diagnose gestellt bekommt, vermutlich keine Kinder zeugen zu können, und seine Frau Lucy dennoch schwanger wird. Das öffnet Misstrauen Tür und Tor. (ARTE Presse)

Kritiken : "Vorweg: Ein ausgezeichnet gemachter Film für Freunde eines dramatischen Geschehens und menschlicher Verwicklungen. Schon während des Vorspanns wird der Zuschauer in eine beklemmend- erregte Stimmung versetzt, die ohne Unterbrechung anhält. Kyle Hadley, im Schatten seines Vaters, eines millionenschweren Ölmagnaten, zu einem Taugenichts verurteilt und dem Alkohol ergeben, findet in Lucy die Frau, die ihn versteht und liebt. Mit ihr beginnt er ein neues Leben, bis er erfährt, dass sie infolge seiner durch Alkohol zerrütteten Gesundheit keine Kinder haben werden. Kyle ergibt sich wieder dem Alkohol. Seine Schwester Marylee, ebenso verkommen wie er, erotoman und bis zur Verfallenheit in Kyles Freund Mitch Wayne verliebt, beschuldigt aus Rache für ihre unerwiderte Liebe zu Mitch diesen und ihres Bruders Frau eines intimen Verhältnisses. Der Bruder schenkt dieser Verleumdung um so mehr Glauben, als Lucy nun doch ein Kind erwartet. In der entscheidenden Auseinandersetzung bedroht Kyle seinen Freund Mitch mit dem Revolver, wird aber von seiner Schwester am Schiessen gehindert. Der Schuss geht dennoch los und tötet Kyle selbst. Marylee ringt sich durch zu einem endgültigen Verzicht auf Mitch, so dass dem von Anfang an bereits angedeuteten Happy-End zwischen Lucy und Mitch nichts mehr im Wege steht. Der vorzüglichen Kameraführung von Russell Metty gelingt es, in rascher Szenenfolge die Spannung an dem dramatischen Geschehen von Anfang bis zum Ende wachzuhalten, ja – zu steigern. Grelle Jazzrhythmen, leitmotivisch eingestreut, begleiten wirksam die Handlung. (…) Das Quartett der Darsteller ist mit Robert Stack als verzogener Millionärssohn Kyle, Rock Hudson als selbstloser Freund Mitch, Lauren Bacall als sympathische Gattin und Dorothy Malone als liebesgierige Frau gut besetzt." Kurt Sieben in: Film-Echo (Wiesbaden), Nr. 7, 23.1.1957.

"Psychologisch unterbaute Filme sind seit langem in Mode und kommen jetzt auch aus Amerika zu uns, unterschiedlich in Qualität und Härte. Dieser gehört zu den spannenden und gepflegten, und die alte Dreiecksgeschichte von der Frau zwischen zwei Männern erhält durch die Verknüpfung verschiedener Schicksale und Temperamente einige interessante Momente und neue Glanzpunkte. Das etwas seelenverquälte Geschehen wird aus der Sphäre des Gesellschaftsfilmes durch die ausserordentlich gute und lebendige Kameraarbeit und durch die schauspielerischen Leistungen herausgehoben. Einander ebenbürtig: Robert Stack als tragisch eifersüchtiger Ehemann und Lauren Bacall als seine liebend in sich ruhende Frau. In bestechendem Spiel – das ihr mit Recht den „Oscar“ einbrachte – gestaltet Dorothy Malone die egozentrische und leicht verkommene Schwester des Ehemannes, die den Jugendfreund verzweifelt und mit nicht immer anständigen Mitteln für sich zu gewinnen sucht. Und der Freund: Rock Hudson, zurückhaltend, von gerader Männlichkeit, die selbst in ihrer unerschütterlichen Anständigkeit nicht langweilig wirkt. Ein gepflegter und bewegter Film mit reicher Ausstattung im gehobenen Milieu (…)." Gisela Huwe in: Filmblätter (Berlin), Nr. 25, 21.6.1957.

"(…) Was für Europa die Fürstenhäuser, das sind für Amerika die Industrie- und Wirtschaftsmagnaten. Das für die Verfilmung ergiebigste Thema ist fast immer das gleiche: Dekadenz. Manches an diesem Streifen erinnert an billige Illustriertenromane. Doch auf dem Hintergrund der Milieuschilderung wirken die Charaktere und ihre Handlungen glaubhaft. Man wird verneinen, dass Kinderlosigkeit ein Grund zur Trunksucht sei, man wird den Kopf schütteln über soviel Snobismus und Geldprotzerei, man wird auch Ekel empfinden, wenn sich Marylee schamlos jedem Hergelaufenen anbietet; aber man wird in der dargestellten Umwelt (und die scheint nicht aus der Luft gegriffen) und in ihrer inneren Leere vergeblich nach einem Motiv suchen, das die Kraft zu einem sinnvollen und sauberen Leben oder die Durchhaltekraft auf Kyles Weg der Besserung abgäbe. Denn Gott, der dem Leben der Reichen wie der Armen seinen Sinn verleiht, hat hier keinen Platz. (…) Filmtechnisch und darstellerisch ist der Film beachtenswert. (…)" Wi. in: Evangelischer Film-Beobachter (München), Nr. 19, 9.5.1957.
Anmerkungen : «Drehbuch nach dem Roman von Robert Wilder
"In den Wind geschrieben" ist vermutlich das bekannteste Melodram von Douglas Sirk. Die gewagte Mischung aus extremer Künstlichkeit, neurotischen Figuren und heiklen Themen - Infertilität, Alkoholismus und andeutungsweise promiskem Sex - musste in den 50er Jahren wie ein Sprengsatz gewirkt haben. Bis heute erstaunt der Film mehr durch seine Fähigkeit, aus artifiziellen Dekors und einer Inszenierung, die Sirk selbst als "plakativen Posterstil" bezeichnete, ebenso starke wie echte Gefühle hervorzubringen. Die disparaten Elemente der Geschichte ergeben das erstaunlich anrührende Porträt einer psychisch zerrütteten Familie. Man spürt, wie der deutsche Regisseur Rainer Werner Fassbinder einmal bemerkte, in diesem Film stärker als in anderen Filmen, dass Sirks Sympathie bei den gebrochenen, neurotischen Figuren war, während ihm das normale Verhalten suspekt zu sein schien.
Auch wenn der Film mit dem Paar Bacall/Hudson zwei starke Identifikationsfiguren aus der amerikanischen Mittelschicht anbietet, ist es doch das Geschwisterpaar Stack/Malone, das sich in seinen Sehnsüchten und Neurosen verzehrt, das im Zentrum der Geschichte steht. Bacall/Hudson garantierten den Erfolg des Films beim Publikum, aber die Inszenierung Sirks, die sich bewusst gegen eine einfache Identifikation mit dem Paar sträubt, macht die ästhetische Qualität des Films aus.
Die Schauspielerin Dorothy Malone erhielt 1957 für ihre Rolle der Marylee einen Oscar als beste Nebendarstellerin.» (Arte Presse)

General Information

Written on the Wind is a motion picture produced in the year 1956 as a USA production. The Film was directed by Douglas Sirk, with Rock Hudson, Lauren Bacall, Robert Stack, Dorothy Malone, Robert Keith, in the leading parts.

Preise [selection]

Oscars 1957: Best Actress in Supporting Role - Dorothy Malone

Preise und Auszeichnungen
- Oscar als beste Nebendarstellerin fĂĽr Dorothy Malone

Literatur Hinweise Filmmuseum Berlin - Retrospektive 2006: Traumfrauen. Stars im Film der fĂĽnfziger Jahre, Gabriele Jatho und Hans Helmut Prinzler (Hg.), Bertz + Fischer Verlag, Berlin 2006

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

Unter anderem wurde der Film bei folgenden Filmfestivals aufgeführt:

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