Synopsis in German
Marie schenkt wahre Liebe, denn sie ist überzeugt, dass in jedem Mann etwas Gutes, Liebens- oder Begehrenswertes steckt. Maries Liebesfülle ist geradezu ansteckend - selbst die anständige Hausfrau Gilberte kann von ihr gleich zu einer spontanen Nacht mit dem ersten Passanten überredet werden.
Als Marie eines Abends nach Hause zurückkehrt, findet sie im Hof einen Clochard, der bei den Mülltonnen eingeschlafen ist. Voller Mitleid bittet sie ihn in ihre Wohnung, teilt mit ihm die Reste eines Eintopfs - und verbringt eine unvergessliche Liebesnacht mit dem verwilderten Mann, der sich Jeannot nennt. Marie verliebt sich hoffnungslos in ihn: Sie gibt ihm all ihr Geld, zieht mit ihm in eine größere Wohnung und bittet ihn, ihr Zuhälter zu werden.
Bis Jeannot eines Tages wegen Kupplerei verhaftet wird. Marie eilt aufs Polizeirevier und sieht sich Jeannots Langzeitgeliebten Sanguine, einer naiven Kosmetikerin, gegenüber. Zutiefst verletzt lassen beide Frauen den gemeinsamen Liebhaber im Knast zurück und geben einander das Versprechen, von nun an zusammenzuhalten. Und Marie verfolgt fortan ihren Traum - zu heiraten und Kinder zu kriegen ... (arte Presse)
Remarks and general Information in German: «Der französische Filmregisseur, Drehbuchautor und Romancier Bertrand Blier, geboren 1939, begann als Dokumentarfilmer - und erreichte mit "Hitler? Kenn' ich nicht" (1963), einem Film über die Politikverdrossenheit der Jugendlichen, großes Aufsehen. Nach einem Jahrzehnt, in dem er sich fast ausschließlich dem Schreiben widmete, gelang ihm mit dem Spielfilm "Die Ausgebufften" (1974) nach seinem eigenen Roman ein großer Erfolg. In den 90er Jahren besetzte Blier gleich drei Filme hintereinander mit Anouk Grinberg, seiner damaligen Lebensgefährtin: "Dem Leben sei Dank" (1991, mit Charlotte Gainsbourg und Annie Girardot) "Eins, zwei, drei, Sonne" (1993, mit Marcello Mastroianni) und "Mein Mann" (mit Valéria Bruni Tedeschi).
Die Idee zu "Mein Mann", so der Regisseur augenzwinkernd, entstamme einem kollektiven Vorurteil. Anders als allgemein angenommen, seien nicht alle Prostituierte geschlagene, ausgebeutete Sklavinnen. "Ich kenne nämlich ein Mädchen, das völlig glücklich ist, Nutte zu sein", verkündet Blier. "Sie macht es mit Herz ... Doch dies ist wirklich möglich, denn ich habe das Ganze frei erfunden." Außerdem gehörten Prostituierte - man denke nur an Federico Fellinis "Die Nächte der Cabiria" (1957) oder an Billy Wilders "Das Mädchen Irma la Douce" (1963) - "ganz wie die Gangster und ihre Knarren zum Kino dazu".
"Mein Mann" lief 1996 im Wettbewerb der Berlinale; Anouk Grinberg wurde für ihre Darstellung der lebenslustigen Prostituierten Marie mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.» (arte Presse)