Aimée & Jaguar

Aimée und Jaguar

Regie: Max Färberböck, Deutschland, 1997

Deutschland, 1997
Szenenphoto aus Aimée & Jaguar, © Senator Film Produktion


Stab und Besetzung

Produktion Senator Film Produktion
Produzent Günter Rohrbach
Hanno Huth
Herstellungsleiter Hanno Huth
Produktionsleiter Mathias Schwerbrock
Regisseur Max Färberböck
Drehbuch Max Färberböck
Rona Munro
Nach einer Vorlage von Erica Fischer [Roman oder Erzählung]
Kamera Tony Imi
Piotr Sobocinski
Schnitt Barbara Hennings
Architekt Uli Hanisch
Albrecht Konrad
Kostümbild Nikola Hoeltz-Jedamus
Maskenbildner Gerhard Nemetz
Gerlinde Kunz
Hans Allert
Tonmeister Benjamin Schubert
Darsteller Maria Schrader [Felice Schragenheim]
Maria Schrader [Werner Lause]
Juliane Köhler [Lilly Wüst]
Juliane Köhler [Ilse]
Heike Makatsch [Klärchen]
Elisabeth Degen [Lotte]
Detlev Buck [Günther Wust]
Inge Keller [Lilly, 1997]
Kyra Mladeck [Ilse, 1997]
Kyra Mladeck [Chefredakteur Keller]
Margit Bendokat [Frau Jäger]
Hans-Christoph Blumenberg [Stefan Schmidt]
Sarah Camp [Mutter Kappeler]
Karen Friesicke [Marlene]
Peer Jäger [Herr Pohl]
Dani Levy [Fritz Borchert]
Klaus Manchen [Vater Kappeler]
Ulrich Matthes [Eckert]
Patrizia Moresco [Maria]
Desirée Nick [Erika]
Christoph Jacobi
Klaus Schindler
Klaus Schindler
Rosel Zech [Blonde Frau]

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm 1:1,85 - Ratio: 1:1,85 - Farbfilm,Länge: 124 Minuten, 3393 Meter
Tonsystem: Ton

Inhaltsangabe
Berlin, 1943: Während die Stadt unter den Bombenangriffen der Alliierten zerfällt und die Menschen für Lebensmittel Schlange stehen, verkünden die Nazis noch immer den "Endsieg". Eine, die diesen Parolen unbeirrten Glauben schenkt, ist Lilly Wust (Juliane Köhler), die arische Frau eines Soldaten an der Front und Mutter von vier Kindern. Zur Ablenkung poliert sie ihren Alltag mit Affären auf. Ausgerechnet in diese parteilinientreue Hausfrau verliebt sich Felice Schragenheim (Maria Schrader), eine lebenshungrige jüdische Widerstandskämpferin, die unter falschem Namen als Chefsekretärin eines Nazi-Propagandablatts arbeitet. Das verschafft ihr Zugang zu Geheimdokumenten und gleichzeitig ist sie in der Nähe unverdächtiger Deutscher am sichersten vor der Gestapo. Die kultivierte Felice überhäuft die ahnungslose Lilly mit verführerischen Liebesbriefen und wenig später passiert, was beide überrascht: Zwischen den beiden Frauen, die sich nunmehr Aimée (Lilly) und Jaguar (Felice) nennen, entbrennt eine leidenschaftliche Liebe, deren Feuer alle Vernunft verzehrt. Felice, die weiss, dass sie sich ganz in die Hände einer Frau begibt, in deren Wohnung eine Hitlerbüste steht, verzichtet auf die letzte Möglichkeit, Deutschland zu verlassen, um bei ihrer Geliebten zu bleiben. Und Lilly vergisst ihre kleinbürgerlichen Pflichten, lässt sich scheiden und versteckt Felice in ihrer Wohnung, als sie erfährt, dass sie eine Jüdin ist. Als die beiden an einem Sommertag im Jahr 1944 von einem Ausflug zurückkehren, erwartet sie die Gestapo in Lillys Wohnung... (ARD Presse)

Kritiken : "Preisgekröntes Drama nach dem Roman LEBENSBEICHTE von Lilly Wust" (Tagesanzeiger)
"Mit seinem fabelhaft besetzten Kinodebüt gelang Max Färberböck ein aussergeöhnlicher Einblick in die deutsche Gesellschaft des Zweiten Weltkriegs." (tele)
Anmerkungen : Die Geschichte einer lesbischen Beziehung zwischen einer Nazi-Mitläuferin und einer Jüdin im Berlin des Jahres 1943 ist ein Stoff, den sich wohl in Deutschland niemand auszudenken wagte. Doch 50 Jahre nach der gewaltsamen Trennung von ihrer Freundin Felice erzählt Lilly Wust der jüdischen Autorin Erica Fischer ihre Geschichte. Es entsteht der Bestseller "Aimée und Jaguar. Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943" (Neuauflage: DTV 1998), der in elf Sprachen übersetzt wird und als Vorlage für Max Färberböcks gleichnamigen Film dient. Zusammen mit der britischen Drehbuchautorin Rona Munro (Koautorin von Ken Loachs "Ladybird Ladybird" und Dani Levys "Väter") hat er diese "gewagte" Beziehungsgeschichte vor dem Hintergrund des Naziregimes und des Holocausts für die Leinwand umgesetzt. Dass die Geschichte von Aimée und Jaguar veröffentlicht wurde, scheint Lilly Wust den Umgang mit der Vergangenheit erleichtert zu haben. "Felice war für mich durch nichts und niemanden zu ersetzen. Sie war das einzige Glück, das ich hatte." Ihr hat sie ein Denkmal gesetzt und in ihrem Namen hat sie 1945 drei Jüdinnen bei sich aufgenommen. Im März 1999 erhielt Lilly Wust aus der Hand des israelischen Botschafters in Bonn die höchste Auszeichnung, die der Staat Israel an Nichtjuden zu vergeben hat: den Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern". Eine glückliche Hand hatte Max Färberböck bei der Wahl seiner Hauptdarstellerinnen. Maria Schrader, die ihr Talent in Filmen wie "Stille Nacht", "Meschugge", "Bin ich schön?" und "Rosenstrasse" bewies, verleiht Felice alias Jaguar auf beeindruckende Weise das Gesicht der Lebensgier und der abgrundtiefen Leidenschaft. Juliane Köhler glänzt als die nur scheinbar zerbrechliche Lilly alias Aimée, die bereit ist, aus Liebe auf ihr angepasstes Leben zu verzichten. "Aimée & Jaguar" wurde mit dem Bayerischen Filmpreis für die beste Regie und die besten Hauptdarstellerinnen ausgezeichnet; Maria Schrader und Juliane Köhler erhielten zudem an der Berlinale 1999 den Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerinnen sowie den Deutschen Filmpreis 1999. Im Jahr 2000 war der Film ausserdem für den Golden Globe in der Kategorie bester fremdsprachiger Film nominiert." (Presse SF DRS)

"Der Film "Aimée & Jaguar" basiert auf dem 1994 erschienen Lebensbericht von Lilly Wust und erzählt eine aussergewöhnliche Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Dritten Reichs. Regisseur Max Färberböck achtete bei der Inszenierung auf eine akribisch genaue Rekonstruktion des halbzerstörten Berlins der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Neben der bewegenden Thematik besticht "Aimée & Jaguar" vor allem durch die hervorragenden darstellerischen Leistungen von Stars wie Maria Schrader, Heike Makatsch, Peter Weck, Juliane Köhler und Detlev Buck. "Aimée & Jaguar" wurde u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis, dem Deutschen Filmpreis in Gold und auf der Berlinale 1999 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet." (mdr Presse)

General Information

Aimée & Jaguar is a motion picture produced in the year 1997 as a Deutschland production. The Film was directed by Max Färberböck, with Maria Schrader, , Juliane Köhler, , Heike Makatsch, in the leading parts.

Preise und Auszeichnungen
1999: Berlinale: Silberner Bär
Bayerischer Filmpreis

Literatur Hinweise German Cinema Kino 2/98;
Berlinale Katalog 1999, pg 41f; Export-Union des Deutschen Films, Kino 1/1999; Filme der Bundesrepublik Deutschland 1998/99, Export-Union des deutschen Films, München 1999

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