Synopsis (en Alemán)
Mit einem Leierkasten-Lied beginnt der Film, mit demselben Lied endet er und es gab ihm seinen Untertitel: "Trink, trink, Brüderlein, trink". Gesungen wird der 1927 veröffentlichte Song von Harry Steier, dessen Lieder um diese Zeit in ganz Deutschland gesungen wurden. "Unter der Laterne" ist ein Zeitdokument des Berliner Alltags der späten 20er Jahre und zeigt am Schicksal der Protagonistin Else die Glanz- und Schattenseiten der jungen Frauengeneration: Else begehrt gegen den Vater auf und verstrickt sich immer tiefer in Abhängigkeiten zu den Männern, die sie missverstehen oder ausbeuten. Filmhistorisch lässt sich an dem Film mit seiner naturalistischen Regie der technische und ästhetische Übergang vom Stumm- zum Tonfilm ablesen. (ARTE Presse)
Bernd Schultheis legte seine neue Komposition - für neun Instrumente - kammermusikalisch an und beleuchtet mit dem melodischen und rhythmischen Material ebenso die inneren Konflikte der Protagonisten wie auch die gesellschaftliche Disposition der "Roaring Twenties". Die Musik zitiert historische Schallplattenaufnahmen und mischt Elemente des Jazz, der Rock- und der Popmusik mit dem kammermusikalischen Grundmaterial. So entstand eine Filmmusik, die mühelos den großen Bogen von der Musikkultur der 20er Jahre zur Jetztzeit schlägt, eine Musik voll unmittelbarer Aussagekraft und großer Leichtigkeit.
Den kurzen Abstieg vom Varietézum Straßenstrich erlebt Else in "Unter der Laterne" stellvertretend für unzählige junge Frauen, deren Sehnsucht nach Aufstieg und etwas Glamour an den moralischen und ökonomischen Gegebenheiten der Gesellschaft zerbricht. Ein Gesellschaftsbild der Großstadt in den 1920er Jahren. Dieser Film gehört zur Sammlung der Deutschen Kinemathek, deren Gründungsdirektor Gerhard Lamprecht war. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kinemathek im Jahr 2013 wurden die wichtigsten Lamprecht-Filme hochwertig digitalisiert und in einer HD-Edition wieder zugänglich gemacht. (Arte Presse)