Viehjud Levi

Levi

Regie: Didi Danquart, Deutschland, Schweiz, Österreich, 1998

Deutschland, Schweiz, Österreich, 1998
Szenenphoto aus Viehjud Levi, © arte, Strasbourg, Dschoint Ventschr Filmproduktion AG, Lotus-Film GesmbH., Wien, SF DRS [SRF], SF DRS [SRF], SF DRS [SRF]


Stab und Besetzung

Produktion arte, Strasbourg
Dschoint Ventschr Filmproduktion AG
Lotus-Film GesmbH., Wien
SF DRS [SRF]
SF DRS [SRF]
SF DRS [SRF]
Executive Producer Martin Hagemann
Produktionsleiter Wernfried S. Natter
Regisseur Didi Danquart
2nd Unit Regie Thomas Strittmacher [Play]
Drehbuch Didi Danquart
Martina Döcker
Kamera Johann Feindt
Schnitt Katja Dringenberg
Architekt Susanne Hopf
Kostümbild Inge Heer
Darsteller Bruno Cathomas [Levi]
Caroline Ebner [Lisbeth]
Martina Gedeck [Frl. Neuner]
Günther Knecht [Marties]
Bernd-Michael Lade [Paul]
Eva Mattes [Horger]
Alexander May [Wirt]
Stefan Merki
Ulrich Noethen [Kohler]
Gerhard Olschewski [Horgerbauer]

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1,85 - Farbe,Länge: 97 Minuten, 2765 Meter
Tonsystem: Keine Angabe

Inhaltsangabe
1935, ein Tal im Schwarzwald. Die Zeiten sind schlecht. Der Horger-Bauer und seine Frau Kressenz kämpfen ums Überleben. So muss ihre Tochter Lisbeth ein Zubrot als Kellnerin im Gasthof "Zum Bären" verdienen. Der Viehhändler Levi kommt wie jedes Jahr ins Tal, um seine Geschäfte zu machen. In seinem Gepäck hat er nicht nur Besorgungen aus der Stadt, die die Schwarzwäldler ihm aufgetragen haben, sondern auch den Plan, Herz und Hand von Lisbeth zu gewinnen. Doch gleichzeitig mit ihm kommen auch der Ingenieur Kohler, seine Sekretärin Frau Neuner und seine Bahnarbeiter ins Dorf, um einen eingestürzten Zugtunnel zu reparieren. Mit ihnen hält die neue Zeit Einzug in das Tal. Unversehens wird aus dem Viehhändler Levi der Jude Levi. Die Dorfbewohner wenden sich von ihm ab. Umgang mit Juden sei schlecht fürs Geschäft, sagt man dem Horger. Für Lisbeth beginnt eine Zeit der Entscheidung, in der der Charme Levis die dörfliche Derbheit überstrahlt. Aber Levi bekommt langsam den Zorn der Bahnleute und des Dorfes zu spüren. Die Veränderungen gehen fast unbemerkt vonstatten. Nach und nach geraten alle unter den Einfluss der Bahnarbeiter mit ihren groben Fäusten. Da ist der Wirt, der zunächst keine Hakenkreuzfahne am Stammtisch haben will; da sind Hinke-Karle und Buckel-Philipp, die am Anfang noch Führerwitze machen; da ist Marties der Knecht, der in siener Einfältigkeit schnell bemerkt, wer in Zukunft seine Biere zahlen wird. Auch der Horger-Bauer, Levis ehemaliger Freund, ist eingeschüchtert. Am Ende findet im Gasthof "Zum Bären" der Verrat an Levi seinen Höhepunkt. Alle sind sie da, und niemand steht für Levi ein. Außer Lisbeth, doch die Zeit ist gegen ihre Liebe... (Arte Presse)

Kritiken : "Eine rührende und tod-traurige, eine zärtliche und zeitlose Geschichte von ì
verlorener Heimat, von Eigenem und Fremdem, distanziert erzählt in ì
lakonischen Bildern" (Christl Bronnenmeyer in Gong)
"Bewegendes, leicht ironisches und stets vorzüglich gespieltes Drama um ì
Ausgrenzungt" (tele)
Anmerkungen : "Drehbuch nach dem gleichnamigen Theaterstück von Thomas Strittmatter.
"Viehjud Levi" ist eine von vielen möglichen Geschichten aus der Nazizeit. Der Film zeigt das schleichende Eindringen des Faschismus in die ländliche Welt. Es ist nicht so sehr ein Film über historische Tatsachen, sondern die Geschichte eines Außenseiters, der von der Gesellschaft zum Fremden gestempelt wird. War Levi vor kurzem noch ein wichtiger Händler, dem das Dorf sich freundschaftlich verbunden fühlte, so wird er binnen kurzem zum drangsalierten Sündenbock. Der Film hatte seine Uraufführung auf der Berlinale 1999 und wurde mit dem Caligari-Filmpreis ausgezeichnet.
Der Film ist nach "Bohai Bohau" (1995) Didi Danquarts zweiter Spielfilm. Das Drehbuch schrieb er zusammen mit Martina Döcker, die lange am Theater als Dramaturgin tätig war. "Viehjud Levi" ist ihr erstes Drehbuch. Danquart realisierte seither zwei Krimis: "Tatort - Der schwarze Ritter" (2000) und "Tatort - Schöner sterben" (2002).
Der Schauspieler Bruno Cathomas, 1965 in der Schweiz geboren, erhielt seine Ausbildung an der Schauspielakademie Zürich. Von 1992 bis 1997 war er an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin engagiert. Sein Kinodebüt gab Cathomas 1987 mit "Jenatsch"; seitdem hat er regelmäßig Filme gedreht, u.a. "Brennendes Herz" (1995) von Peter Patzak und "Weihnachtsfieber" (1997) von Paul Harather. Im Fernsehen war er in "Die Manns - ein Jahrhundertroman" (2001, ARTE, 05. 12. 2001) von Heinrich Breloer zu sehen. Caroline Ebner spielte vor allem Theater, erste Fernseherfahrung sammelte sie in "Gegen Ende der Nacht" (1997) von Oliver Storz und in "Stahlnetz - der Spanner" (1998) von Thomas Bohn. "Viehjud Levi" ist ihr erster Kinofilm. Ulrich Noethen wurde durch zahlreiche Fernsehauftritte sowie den Publikumserfolg "Comedian Harmonists" bekannt. Martina Gedeck ist aus dem deutschen Kino nicht mehr wegzudenken. Besondere Beachtung fand ihre Rolle als Martha in "Bella Martha" von Sandra Nettelbeck, der vor kurzem in den Kinos zu sehen war. Für diese Rolle wurde sie für den europäischen Filmpreis 2002 als beste Schauspielerin vorgeschlagen. Sowohl Bruno Cathomas als auch Caroline Ebner wurden als beste Hauptdarsteller für den Deutschen Filmpreis 1999 nominiert." (Arte Presse)

General Information

Viehjud Levi is a motion picture produced in the year 1998 as a Deutschland, Schweiz, Österreich production. The Film was directed by Didi Danquart, with Bruno Cathomas, Caroline Ebner, Martina Gedeck, Günther Knecht, Bernd-Michael Lade, in the leading parts.

Literatur Hinweise Export-Union des Deutschen Films, Kino 1/1999

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