Virginia City

Goldschmuggel nach Virginia

Regie: Michael Curtiz, USA, 1940

USA, 1940
Plakatmotiv Virginia City, © Production Company


Stab und Besetzung

Regisseur Michael Curtiz
Drehbuch Robert Bruckner
Howard Koch
Norman Reilly Raine
Kamera Sol Polito
Musik Max Steiner
Darsteller Errol Flynn [Kerry Bradford]
Miriam Hopkins [Julia Hayne]
Randolph Scott [Vance Irby]
Humphrey Bogart [John Murrell]
Frank McHugh [Mr. Upjohn]
John Litel [John Marshall]
Douglass Dumbrille [Major Drewery]
Victor Kilian [Abraham Lincoln]
Claire du Brey [Southern Woman with Rifle (Nicht genannt )]
Alan Hale [Olaf Swenson "Moose"]
Russell Hicks [Tom Armistead]
Dickie Jones [Cobby]
Charles B. Middleton [Jefferson Davis]
Wedgwood Nowell [Prosecuting Officer (/XX/)]
Moroni Olsen [Cameron]
Russell Simpson [Gaylord]
Guinn Williams ["Marblehead"]

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm 1:1,66 - Schwarz-Weiss Film,Länge: 117 Minuten
Tonsystem: mono
Premiere: 23. März 1940 in USA

FSK ab 12 Jahren, nffr
Szenenphoto aus Virginia City, © Production Company

Inhaltsangabe
Virginia City 1864 - die Stadt ist in den letzten Tagen des amerikanischen Bürgerkriegs fest in der Hand der Unionisten-Truppen aus dem Norden. Um die bevorstehende Niederlage des Südens hinauszuzögern, kehrt die Agentin Julia Hayne, getarnt als Saloon-Sängerin, zurück. Sie hat bereits von patriotischen Spendern fünf Millionen Dollar in Gold zur Unterstützung der Konföderierten gesammelt. Der Nordstaaten-Offizier Kerry Bradford erfährt von diesem Plan in dem Gefängnis in Richmond, in dem er gefangen gehalten wird. Er bricht aus und eilt nach Virginia City, wo er die Bekanntschaft von Julia Haynes macht. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander, obwohl sie auf verschiedenen Seiten stehen. Doch die Liebe zur Heimat siegt - noch - über die Liebe zum Feind. Es gelingt der Agentin und dem Südstaaten-Offizier Irby, der den Goldschmuggel organisieren soll, den Nordstaatler wieder hinter Gitter zu bringen. Irby engagiert den Banditen Murrell, der mit seinen Leuten die Garnison von Virginia City angreift. Durch dieses Ablenkungsmanöver kann der Goldtransport aus der Stadt gebracht werden. Bradford ist inzwischen wieder ausgebrochen. Als der opportunistische Murrell versucht, den Goldtransport in seine Hand zu bekommen, wechselt Bradford die Seite und hilft Irby, den Überfall der Banditen abzuwehren. Bei den Kämpfen wird Irby schwer verwundet. Bradford stellt den Transport sicher. Er weigert sich, das Gold seinem vorgesetzten Offizier zu übergeben, und besteht darauf, es seinen Spendern zurückzuerstatten. Er soll deswegen vor ein Kriegsgericht gestellt werden... (ARD Presse)

Kritiken : "Goldiger Ausflug mit einem Schmankerl: Humphrey Bogart als mexikanischer Bandit." (tele)

"Errol Flynn soll einen Goldtransport verhindern, der im Bürgerkrieg das Blatt wenden könnte für den Süden. Er ist im Western-Genre nie so heimisch geworden wie sein Gegenspieler Randolph Scott, wirkt aber doch nicht so deplaziert wie Humphrey Bogart, der verdonnert wurde, einen mexikanischen Banditen zu mimem." (Süddeutsche Zeitung 4/5. 9. 2004)
Anmerkungen : "Routiniert und stimmungsvoll inszeniert und hochkarätig besetzt, bietet der ambitionierte Western spannende Unterhaltung", lobt das "Lexikon des Internationalen Films".
Errol Flynn und Randolph Scott sind die "Männer" in diesem spannenden Bürgerkriegs-Western um Sieg und Versöhnung, mindestes gleich heldenhaft, aber noch viel schöner ist Miriam Hopkins. Und Bogart spielt einen der vielen Bösewichter, auf die er vor seinem Durchbruch mit "Der Malteser Falke" abonniert war.
In den 30er-Jahren wurde Humphrey Bogart durch zahllose Gangsterfilme bekannt, doch als er sich 1939 bei dem Warner-Studio über die allzu stereotypen Rollen beklagte, fiel dem Studio nichts Besseres ein, als ihn zum verschlagenen mexikanischen Banditen mit feschem Oberlippenbärtchen zu machen, worüber Bogart nicht besonders glücklich war, zumal er die Hauptdarsteller Flynn und Scott persönlich nicht leiden konnte. Dennoch gelang dem späteren "Casablanca"-Regisseur Curtiz ein atmosphärisch packender Western, der das Motiv des amerikanischen Bürgerkriegs als grosses Melodram mit einem ehrenhaft-versöhnlichen Ende arrangierte.
"Ein Film aus lauter Bravourstücken im flamboyanten Michael-Curtiz-Stil (darunter ein unübertrefflich spektakulärer Postkutschenüberfall). Und die einmalige Gelegenheit, das Trio Flynn-Scott-Bogart zu geniessen, wie sie sich schlagen und vertragen. 'Ein stürmisches Epos, temperamentvoll und poetisch, in dem Michael Curtiz, hier durchaus Raoul Walsh ebenbürtig, die Vieldeutigkeit von Gefühlen und die Abgründe des Wilden Westens auslotet: eine Geschichte, wie von einem Victor Hugo der Saloons und Prärien erzählt' (Michael Grisolia)" (Joe Hembus: Westernlexikon).
Informationen zu Errol Flynn:
Vor 95 Jahren, am 20.06.1909 in Tasmanien, der exotischen Insel im Südosten Australiens, geboren, packte den Sohn eines Biologielehrers - wie später oft in seinem Leben - die Abenteuerlust. Er brannte durch, schiffte als Koch auf einem Schoner nach Neuguinea ein, schlug sich als Goldsucher oder Hilfsarbeiter durch, kaufte sich eine Yacht und segelte in der Karibik, tauchte nach Perlen, fischte und handelte mit allem möglichen. Seine erste Begegnung mit dem Film hatte er, als man ihn und seine Yacht für einen Dokumentarfilm über Kopfjäger anheuerte. Er ging nach England, spielte kleine Rollen auf Bühne und Leinwand, bis die Warner Brothers ihn 1934 unter Vertrag nahmen.
Aber als der für die Rolle des Captain Blood in "Unter Piratenflagge" vorgesehene Robert Donat erkrankte, gab Hollywoodregisseur Michael Curtiz dem jungen, gut aussehenden Flynn die grosse Chance. Flynn nutzte sie perfekt. "Unter Piratenflagge" machte nicht nur ihn zum grossen Star und Curtiz endgültig zum Topregisseur bei Warner Brothers, sondern brachte auch das Genre der Mantel- und Degenfilme oder der Piratenabenteuer wieder zu neuer Blüte, das seit Ende der Ära von Douglas Fairbanks darniederlag.
Das Team Flynn/Curtiz schuf in der Folge einige der besten Filme dieser Gattung wie "Robin Hood, König der Vagabunden", "Günstling einer Königin" oder "Herr der sieben Meere". Auch der Western verdankt ihm einige Glanzstücke ("Der Herr des wilden Westens", "Sein letztes Kommando"). 1948 inszenierte Vincent Sherman "Die Liebesabenteuer des Don Juan" als "leicht ironische Abenteuerunterhaltung mit prächtiger Ausstattung, Mantel- und Degenattraktionen und einer Hauptrolle, die Erroll Flynn auf den Leib geschneidert wurde" (Lexikon des Internationalen Films). Erroll Flynn die Rolle des Don Juan zu geben, schien dem Studioboss Jack Warner eine prächtige Idee: Flynn "faszinierte die Menschen mit seinem hedonistischen Treiben auch ausserhalb der Leinwand, seinen vielen Frauengeschichten, seiner sexuellen Reputation, die zu übertriebenen Vorstellungen von seiner Leistungsfähigkeit auf diesem Gebiet führten" (Motion Picture Guide). Er war der personifizierte Don Juan, seine Darstellung war "ein Flynn in Reinkultur, die Quintessenz des Mantel- und Degenhelden, des Liebhabers - witzig und klug, kapriziös und der Welt ziemlich überdrüssig" (Motion Picture Guide). Flynns exzessive Lebensführung und Trinkerei forderten ihren Tribut, zeichnete sich in den Gesichtszügen ab. Die schon 1945 begonnenen Dreharbeiten verzögerten sich häufig, denn die Regenerationszeit dauerte immer länger. "Die Liebesabenteuer des Don Juan" wurden sein letzter grosser Erfolg in dem Genre, das er wie keiner in der Tonfilmära beherrschte und in dem er zum legitimen Nachfolger von Douglas Fairbanks wurde.
Seine letzten Kinorollen waren die exzessiver Trinker wie des Mike Campbell in der Hemingway-Verfilmung "Zwischen Madrid und Paris" (1957) oder des Majors Forsythe in der Roman-Gary-Adaption "Die Wurzeln des Himmels", mit der er sich von der Leinwand verabschiedete. Am 14. Oktober 1959 erlag er einem Herzschlag. An seiner Beerdigung nahmen nur seine letzte Ehefrau, drei seiner vier Kinder und einige wenige Persönlichkeiten des amerikanischen Kinos teil. Dass er von 1935 bis in die späten 40er-Jahre die Kinokassen gefüllt hatte wie kaum ein anderer, war - kaum 10 Jahre später - fast vergessen." (Walter Greifenstein, BR Presse)

General Information

Virginia City is a motion picture produced in the year 1940 as a USA production. The Film was directed by Michael Curtiz, with Errol Flynn, Miriam Hopkins, Randolph Scott, Humphrey Bogart, Frank McHugh, in the leading parts.

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