Sinossi (in Tedesco)
Die siebzehnjährige Vera lebt mit ihren Eltern, einer streitbaren Mutter und einem wodkasüchtigen Vater, in einer engen Arbeiterwohnung. Sie wohnen in einer verqualmten Hafenstadt mit Betonwohnblöcken. Vera soll Telefonistin werden, doch eigentlich will sie nur quatschen, paffen, trinken oder in der Disco tanzen: auch ist sie die Attraktion der Nachbarn und der Rotarmisten. Mit dem Studenten Sergei treibt sie es, obwohl die Eltern argwöhnisch auf den Gebildeten blicken. Erst ein Heiratsversprechen bringt den häuslichen Frieden. Doch als Vera ihren Zukünftigen bei sich zu Hause aufnimmt, kommt es zum Krach mit den Eltern...
"Schonungsloses Porträt der sowjetischen Null-Bock-Generation, das auch in den westlichen Kinos Furore machte" (tele)
Die kleine Vera ist ein wunderhübsches Biest, das den kurzen Traum von einer bunteren, flotteren Existenz träumt, bis sie in die Spießerwelt der Eltern einholt: No future, scheint die ätzende Aussage dieses "Glasnost"-Pamphlets zu lauten - Kroetz auf russisch. (Veit Mölter, AZ)
Ein Provinzstädtchen im Süden der UdSSR. Ein Leben, das für die Alten vor allem aus Trinken besteht, und für die Jungen (natürlich) aus dem Spiel mit der Liebe. Das finden die Alten, wie sollte es anders sein, verdorben. Nur ihre eigene Verderbtheit sehen sie nicht. "Kleine Vera" von Vassilij Pitchul ist ein Film über den Wertewandel in der sowjetischen Gesellschaft. (...) Trotz Glasnost hatte der Film große Schwierigkeiten in der Sowjetunion, er sollte verboten werden, und nur dem Filmverband ist es zu verdanken, daß er trotzdem zur Aufführung gelangte. Stein des Anstoßes war vordergründig eine Bettszene, doch ganz offensichtlich war dieser Anlaß vorgeschoben. Denn der Film rechnet schonungslos offen mit dem Alltag in der Provinz des weiten Landes ab, daß man gerne glauben mag, daß sich manch konservativer Funktionär da vor den Kopf gestoßen fühlte. (Berliner Morgenpost)