Sinossi (in Tedesco)
Harry Peel wird bei einer Abendgesellschaft von seinem alten Freund Robert Jackson um Hilfe gebeten - ein kurzer Telefonanruf, dann bricht das Gespräch ab. Der Anruf kam vom Zirkus Beely. Peel sieht sich dort im Schutze der Nacht um und findet im Keller den ermordeten Jackson. Eine abenteuerliche Suche nach einem versteckten Dokument beginnt, bei der Hauptdarsteller Harry Piel seinem Namen als "Sensationsdarsteller" und "Mann ohne Nerven" alle Ehre macht... (Arte Presse)
Osservazione generali (in Tedesco): "Piel (1892-1963), Autor, Filmregisseur und Sensationsdarsteller, war seit der Stummfilmzeit Inbegriff des deutschen Action-Schauspielers. Die Harry-Piel-Filme hatten hohes Tempo und ungedoubelte Stunts, unübertroffen sind Harry Piels Raubtier-Nummern. Er galt als der "deutsche Douglas Fairbanks" und war in den 20er und 30er Jahren Idol der deutschen Kino-Jugend. Seine ersten Filmerfahrungen machte er als Autor in Paris, seine ersten Kinoerfolge hatte er 1919 mit einer Reihe von Joe-Deebs-Detektivfilmen,
Bald stand er auch als Hauptdarsteller selbst vor der Kamera. 1926 inszenierte er mit "Was ist los im Zirkus Beely?" seinen 75. Spielfilm. 1928 gründete Piel die Filmgesellschaft Ariel, die für die nächsten zehn Jahre seine Filme produzierte, bis Goebbels ihn endgültig kaltstellte. Nach dem Krieg wurde er von den Engländern zu sechs Monaten Haft und einem Arbeitsverbot bis 1949 verurteilt. Sein Vergehen: Mitläufer bei der NSDAP, bei der er seit 1933 Mitglied war. Schlimmer war, dass 72 Negative von seinen Filmen, darunter fast alle Stummfilme, bei einem Fliegerangriff vernichtet wurden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte er nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen, doch noch in den 60er Jahren liefen seine Kinoerfolge wie "Menschen, Tiere, Sensationen", "Sein bester Freund" oder "Artisten" im Fernsehen.
Da fast alle Piel-Filme der Stummfilmzeit im Krieg vernichtet wurden, ist es ein Glücksfall, dass in der Cineteca Italiana in Mailand eine viragierte Nitro-Kopie vorhanden blieb; es handelt sich um das einzig erhaltene Material weltweit. Offensichtlich war der Film für den Export (ursprüngliche Länge ca. 2.900 Meter zum Kinostart) stark gekürzt worden. Die vorliegende Fassung wurde von KirchMedia restauriert. Nach Einfügen der deutschen Titel - laut Zensurkarte rund 150 - hat der Film nun eine Länge von ungefähr 1.940 Metern, was etwa 85 Minuten bei 20 Bildern pro Sekunde entspricht.
Die Musik des Münchner Komponisten Pierre Oser entstand im Auftrag von ZDF/ARTE für ein außergewöhnliches Kooperationsprojekt mit KirchMedia und dem Goethe-Institut: ein Film, der schon aufgrund seines populären Hauptdarstellers Harry Piel zu den großen Kinoerfolgen des Jahres 1927 gehörte, soll wieder auf Welt-Tournee gehen. Pierre Oser schrieb eine Musik, die an die Machart der Sensationsfilme der frühen Filmgeschichte anknüpft und die die ganze Klaviatur seriöser und leichter Musik durchspielt. Sie spannt den Bogen von Spätromantik und Expressionismus hin zur Musik der 20er Jahre und weiter zur Varieté-, Zirkus- und Filmmusik. Dafür greift Pierre Oser auf einen kleinen Bläser- und Streichersatz zurück, unterstützt von Klavier und Percussion." (arte Presse)
"Das ist Harry Piels 75. Film. Max Bauer schrieb hier sein 15. Drehbuch für Harry Piel" (Lamprecht)