"Beginn des Zweiten Weltkriegs. Ein amerikanischer Radioreporter klärt eine naive Landsmännin über die wahre Tätigkeit ihres österreichischen Ehemanns als Nazi-Funktionär auf. Sie fliehen und ein US-Agent gewinnt beide für den Kampf gegen Hitler. Mißlungene Nazi-Komödie mit einzelnen interessanten Sequenzen, die besser als das Ganze sind.
Hitler erobert Europa und ein österreichischer Baron ebnet ihm den Weg. Seiner Frau, der Amerikanerin Katie O'Hara ist ein frecher Reporter auf den Fersen. Als Katie dem schändlichen Tun ihres Gatten auf die Schliche kommt, verbündet sie sich mit dem Reporter und versucht sich gemeinsam mit ihm zu retten. Eine Anti-Nazi-Propaganda-Screwball-Comedy.
Als angeblicher Schneider nimmt Cary Grant zunächst ganz buchstäblich Maß bei Ginger Rogers, und Regisseur Leo McCarey macht aus diesen Szenen ein heiter-erotisches Spiel. Aber in seinem 1942 gedrehten Film kommt die als Screwball-Komödie begonnene Liebesgeschichte dann doch nie recht zu sich selber. Sie wird nämlich dienst-verpflichtet für die gute Sache und soll Propaganda machen gegen die Nazis. Einer von denen, ein österreichischer Baron, heiratet sogar die zunächst ein bißchen zu sehr aufs Geld schauende Heldin, reist mit ihr in den Flitterwochen durch Europa, bereitet den Einmarsch von Hitlers Truppen vor und wird dabei verfolgt von Cary Grant als amerikanischem Reporter, der einerseits die Welt warnen und andererseits natürlich Ginger Rogers gewinnen will.
Bei dieser großen Reise wechselt der Film zwischen Ironie und Pathos, wechselt auch immer wieder das Genre, die Komödie wird zum Melodram, das Melodram zum Spionagethriller und so weiter. Diese verschiedenen Teile aber verbinden sich hier nicht, sie stoßen vielmehr aneinander. Unvermittelt wird etwa aus der sich vorher nicht um Politik kümmernden Ginger Rogers eine patriotische Agentin, der ihr Land sogar wichtiger scheint als ihre Liebe. So ist "Once Upon A Honeymoon" ein zwar hochinteressanter, letztlich aber exemplarisch mißglückter Film, weil es ihm nicht gelingt, für das Private und das Öffentliche eine gemeinsame Haltung und eine gemeinsame Sprechweise zu finden, geschweige denn das eine im andern zu spiegeln. (...)" (Rupert Koppold, Stgt. Zeitung, 1.10.94)