My name is Joe

Mein Name ist Joe

Regie: Kenneth Loach, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, 1998

Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, 1998
Szenenphoto aus My name is Joe, © Production Company


Stab und Besetzung

Regisseur Kenneth Loach
Drehbuch Paul Laverty
Kamera Barry Ackroyd
Musik George Fenton
Darsteller Louise Goodall [Sarah Downey]
Scott Hannah [Scott]
Anne-Marie Kennedy [Sabine]
Gary Lewis [Shanks]
Lorraine McIntosh [Maggie]
David McKay [Liam]
Gordon McMurray [Scrag]
Peter Mullan [Joe Kavanagh]
David Peacock [Hooligan]

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm - Farbe,Länge: 119 Minuten
Tonsystem: Ton

FSK ab 12 Jahren,

Inhaltsangabe
"Ich heiße Joe und bin Alkoholiker", mit diesen Worten präsentiert sich Joe (Peter Mullan) wöchentlich vor seiner "AA-Gruppe" und benennt damit ein ganzes Bündel von sozialen Problemen. Der arbeitslose Mittdreißiger lebt in einer heruntergekommenen Gegend Glasgows, in der Alkohol und Drogen übliche Mittel zur Bewältigung des Alltags und zum Gelderwerb sind. Joe aber ist seit 10 Monaten "trocken" und hat einen neuen Lebensinhalt gefunden: Er trainiert die notorisch erfolglose lokale Fußballmannschaft und kümmert sich hingebungsvoll um Freunde, die den Ausstieg aus dem kriminellen Milieu schaffen wollen. Als er die allein stehende Sozialarbeiterin Sarah (Louise Goodall) kennen lernt, scheint sich sein Leben zum Besseren zu wenden. In Liebesdingen sind die beiden zwar gebrannte Kinder, trotzdem gelingt es dem zurückhaltenden, freundlichen Joe, Sarahs Misstrauen zu besiegen. Eine zarte Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf, in der Joe Sarah vor seinen alltäglichen Sorgen und den Gespenstern seiner elenden Vergangenheit abschirmen will. Deshalb verheimlicht er ihr, dass einer seiner Schützlinge, Liam (David McKay), von dem skrupellosen Gangsterboss McGowan (David Hayman) bedroht wird. Um Liam zu helfen, lässt Joe sich von McGowan als Drogenkurier anwerben. Als Sarah, die von Joe ein Kind erwartet, die Wahrheit erfährt, ist ihr Vertrauen in Joe zerstört ... (mdr Presse)

Kritiken : «Ken Loach bietet einen kritischen Einblick in die Welt der britischen Unterschicht, die in sozialen Misständen lebt. Die Bedrückung mildert Loach durch feinen Humor.» (tele 8/2008)

«Liebenswerte Sozialdramödie über den Alltag eines Ex-Trinkers zwischen Gelegenheitsjobs, seinem Engagement als Fußball-Trainer und dem Beginn einer neuen Liebe. Glänzende Darsteller in einer (über-)lebensbejahenden Milieuschilderung.» (U.B.)

«Ken Loachs neuster Film erzählt von einer aus Sozialhilfeempfängern und Ex-Junkies zusammengesetzten Fußballmannschaft, ihrem ehemals alkoholsüchtigen Trainer Joe und der Sozialarbeiterin Sarah. Im Zentrum steht die neuentstehende Liebesbeziehung von Joe und Sarah, die fast daran zerbricht, daß Joe, um einen seiner Schützlinge aus der Patsche zu helfen, für einen Drogenhändler Kurierfahrten übernimmt. Im Gegensatz zu früheren Produktionen Loachs zeichnet sich dieser Film durch seinen freundlichen, humorvollen und differenzierten Tonfall aus.» (Multimedia)

«Die Hauptfigur dieses Films ist ein in einem Armenviertel von Glasgow lebender ehemaliger Trinker, der sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hält. Er trainiert eine Mannschaft chancenloser Fußballamateure, versucht einem in der Klemme sitzenden Freund zu helfen und knüpft eine Beziehung mit einer Sozialarbeiterin an. Einmal mehr läßt Ken Loach einen Film unter Außenseitern der Gesellschaft spielen, und einmal mehr überzeugt er durch seine dichte Milieu- und Charakterschilderung.» (Zoom, 11/98)

Drei Dinge sind klar, wenn man in einen Film von Ken Loach geht: Die Menschen werden arm sein, sie werden nicht hübscher aussehen als du und ich, und sie werden einen Slang reden, den man außerhalb ihres Viertels kaum verstehen kann. So verlangt es der soziale Realismus - und davon wird Ken Loach im Leben nicht mehr abweichen. Wenn "My Name ist Joe" trotzdem ein schöner Film ist, dann deshalb, weil er diese Voraussetzungen unwichtig macht. (...)» (Tobias Kniebe, SZ, 3.7.98)

Außenseitern und Verlierern gehört die engagiert-subtile Zuneigung von Loach. Joe (großartig: Peter Mullan) hat verschwendete Jahre als Alkoholiker hinter sich. Mit Hilfe der Anonymen ist er trocken und ein eifriger Trainer des erbärmlichsten Fußballteams von Glasgow. Ein weiterer Halt ist die Liebe zu der verständlisvollen Sarah. Aber mit dem Tod eines Freundes holt Joe die böse Vergangenheit ein.» (Angie Dullinger, AZ, 3.7.98)

«Im Armenviertel Glasgows trainiert der arbeitslose Ex-Alkoholiker Joe einen kleinen Fußballclub. Als sich einer der Spieler wegen Schulden mit dem örtlichen Drogenboss anlegt, mischt sich Joe ein und stellt damit seine neue Liebesbeziehung auf eine harte Probe.

Ken Loach gelingt ein rührendes Sozialdrama, eine wunderbare Mischung aus Milieubeschreibung und Love-Story mit grandiosen Schauspielern. Ein Meisterwerk, das die Kraft des britischen Kinos beweist.» (Margret Köhler)

"Nach seinem Ausflug an die internationalen Kriegsfronten kehrt Ken Loach nach Großbritannien zurück: Mit großer Liebe für kleine Gesten und verblüffend witzigen Szenen wie aus dem richtigen Leben folgt der nimmermüde Kämpfer einem Ex-Alkoholiker, der mit aller Macht versucht, wieder auf die Beine zu kommmen. Mit spielerischer Leichtigkeit bereitet Loach die stärksten Szenen seiner Karriere aus: Wie sich der arbeitslose Joe der zurückhaltenden Sarah nähert, indem er sich anbietet, ihre Wohnung zu tapezieren, obwohl er das noch nie zuvor in seinem Leben gemacht hat. Wenn beide sich über Clash-Song streiten, ist das realitätsnahes Briten-Kino at its best." (Margret Köhler)
Anmerkungen : "Der Ausnahmeregisseur Ken Loach ("Riff-Raff") ist ein bekennender Sozialist, der stets und mit Verve brisante Themen aufgreift. Auch in seinem 14. Film beschäftigt er sich mit Menschen, die von der Politik vergessen werden und am Rande der Gesellschaft ums überleben kämpfen. In "Mein Name ist Joe" zeichnet er ein plastisches Porträt eines sozialen Brennpunktes in Glasgow. Mit großem Einfühlungsvermögen und einem Gespür für stimmige Details schildert Ken Loach, wie zwei ineinander verliebte Menschen nicht aus ihren jeweiligen Teufelskreisen ausbrechen können und in ihrer Liebe zueinander scheitern müssen. Mit dieser Mischung aus realistischer Milieustudie und bewegender Liebesgeschichte vor dem Hintergrund humanistischer Ideale hat Loach ein lebensnahes Melodram geschaffen, das unmissverständlich klar macht, wie sehr das Private politisch ist. Hauptdarsteller Peter Mullan bekam für sein kraftvolles und zugleich anrührendes Spiel im Jahre 1998 beim Filmfestival in Cannes die Goldene Palme." (mdr Presse)

«"Es reicht, wenn ich auf soziale Mißstände aufmerksam mache. An Weltveränderung oder Weltrevolution durch Film glaube ich nicht. Arbeitslosigkeit hat gesellschaftliche Ursachen. Falls sich nichts ändert, explodiert eines Tages die Wut und zieht ungeahnte Auswirkungen nach sich. Wenn die Regierung das Problem nicht in den Griff bekommt, werden die Rechten das Feld besetzen. Da sehe ich eine große Gefahr."

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"Diese Mischung ist das Salz in der Suppe. Einige der Mitwirkenden waren polizeibekannt, ihre Erfahrungen konnten wir gut gebrauchen. Sie widerlegten auch da ärgerliche Vorurteil, Arbeitslose seien faul und unmotiviert. Die Leute haben sich bis zum Umfallen engagiert. Man muß ihnen nur die Chance geben."» (Ken Loach im Interview mit Margret Köhler, 7.1.99)

General Information

My name is Joe is a motion picture produced in the year 1998 as a Grossbritannien, Frankreich, Deutschland production. The Film was directed by Kenneth Loach, with Louise Goodall, Scott Hannah, Anne-Marie Kennedy, Gary Lewis, Lorraine McIntosh, in the leading parts.

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