Sommaire (en Allemand)
SĂŒdengland im 19. Jahrhundert. Der einfĂ€ltige, trunksĂŒchtige HĂ€ndler John Durbeyfield erfĂ€hrt, dass er mit der adligen Familie d'Urberville verwandt ist. In der Hoffnung, dass diese Blutsbande Geld einbringen könnten, schickt er seine Tochter Tess auf das Anwesen der wohlhabenden Aristokraten. Alec d'Urberville, ein dekadenter SchĂŒrzenjĂ€ger, vergewaltigt die unerfahrene Tess und macht sie vorĂŒbergehend zu seiner MĂ€tresse. EnttĂ€uscht und schwanger kehrt Tess bald zu ihren Eltern zurĂŒck. Ihr uneheliches Kind wird nicht getauft und nach seinem frĂŒhen Tod auch nicht in geweihter Erde bestattet.
In einer Molkerei, wo niemand sie kennt, arbeitet Tess als Magd, bis sie den Pastorensohn Angel kennenlernt und bald darauf heiratet. Erst nach der Trauung erfĂ€hrt Angel von ihrer dĂŒsteren Vergangenheit und lĂ€sst Tess daraufhin enttĂ€uscht im Stich. Tess schlĂ€gt sich als Tagelöhnerin durch und trifft schliesslich Alec wieder, der ihre Armut ausnutzt, um sie erneut zu seiner Geliebten zu machen. Tess lebt in Wohlstand, muss aber die Launen ihres zynischen Gönners erdulden, der sie wie seinen Besitz behandelt. Als Angel reumĂŒtig zu Tess zurĂŒckkehrt, um sie um Verzeihung zu bitten, kommt es zu einer Kurzschlussreaktion: Tess ermordet Alec und flieht mit Angel - eine Flucht, die in ihr endgĂŒltiges Verderben fĂŒhrt.... (BR Presse)
Remarques géneraux (en Allemand): «Roman Polanskis Verfilmung des gleichnamigen Thomas-Hardy-Romans - ein realistisches, sorgfĂ€ltig beobachtetes Sittenbild - gewann u. a. 1981 drei Oscars (Szenenbild, Kameraarbeit und KostĂŒmdesign) und wurde fĂŒr Regie und Filmmusik nominiert. Nastassja Kinski und der Film selbst gewannen den "Golden Globe", 1980 gab es drei "CĂ©sars" als bester Film, fĂŒr die Regie und die beste Kameraarbeit, die Kameraleute Ghislain Cloquet und Geoffrey Unsworth konnten ausserdem 1982 einen BAFTA entgegennehmen. Und das sind noch nicht einmal alle Auszeichnungen.
Ausgerechnet in Frankreich, in dem kleinen bretonischen Ort Locronan, fand Polanski den idealen Drehort fĂŒr etliche Aussenaufnahmen. Das pittoreske Dorf nahe der KĂŒste des FinistĂšre zeugt mit vielen seiner GranitsteinhĂ€user aus dem 16. und 17. Jahrhundert eindrucksvoll von seinem frĂŒheren Reichtum.
Roman Polanskis Zugang zu diesem Stoff ist sehr persönlich: "Tess" war einer der Lieblingsromane seiner 1969 brutal ermordeten Ehefrau Sharon Tate, der er den Film widmete.
"Roman Polanski verfilmte den Roman 'Tess of the d'Urbervilles' (1891) von Thomas Hardy als 'Geschichte der Unschuld in einer Welt, in der menschliches Verhalten durch Klassenschranken und moralisches Vorurteil geprÀgt wird'. Die Einfachheit der episch getragenen ErzÀhlung, die Tess' Lebensweg durch die Jahreszeiten verfolgt, und Detailtreue machen das Werk zum Àsthetischen Genuss. Kameramann Geoffrey Unsworth starb wÀhrend der Dreharbeiten, erhielt 1979 posthum den Oscar (ex aequo mit Ghislain Cloquet)" (mediabiz.de).
"Polanski variiert in strenger Werktreue und bemerkenswerter gestalterischer ZurĂŒckhaltung sein altes Thema von der Schutzlosigkeit der Unschuld in einer verderbten Welt.» (BR Presse)