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Deutschland, 1505. Während eines schweren Unwetters entrinnt der junge Martin Luther (Joseph Fiennes) nur knapp dem Tod. Aus Dankbarkeit zu Gott gibt er sein Studium der Rechtswissenschaften auf und wird gegen den Willen seines Vaters Mönch im Erfurter Augustinerkloster. Sehr schnell zeigt sich, dass Luther ein eigenwilliger und kritischer Geist ist: Schon während seines Theologiestudiums beginnt er, offen gegen den Ablasshandel der katholischen Kirche anzugehen. In seinen mitreißenden Predigten versucht er zugleich, den Menschen ihre Angst vor den Sündenstrafen zu nehmen. Damit aber zieht sich der ebenso streitbare wie charismatische Theologe den Zorn der Kirchenoberhäupter zu, die eine lukrative Geldquelle in Gefahr sehen. Als Luther im Jahr 1517 seine berühmten 95 Thesen gegen den päpstlichen Ablasshandel an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelt, kommt es zum Eklat. Von Papst Leo X. (Uwe Ochsenknecht) exkommuniziert, muss er sich nun auch vor Kaiser Karl V. (Torben Liebrecht), dem mächtigsten Herrscher seiner Zeit, verantworten. Als er sich weiterhin weigert, seine Thesen zu widerrufen, wird er zum Ketzer erklärt. Damit ist Luther vogelfrei und schwebt in höchster Gefahr. In einer dramatischen Aktion lässt Friedrich der Weise (Sir Peter Ustinov) seinen Freund daher zu dessen eigenem Schutz entführen. Auf der Wartburg findet Luther ein sicheres Versteck. Doch die steigende Popularität seiner Thesen hat einen hohen Preis: Aus dem Unmut der Bürger erwachsen blutige Bauernaufstände, die von den Landesfürsten mit aller Macht niedergeschlagen werden - zu Tausenden lassen sie die Aufständischen niedermetzeln. Der idealistische Luther ist zutiefst verzweifelt über diese Auswirkungen seiner Lehren.... (ARD Presse)
So einfach war das in der katholischen Kirche mit der Erlösung ? bis Anfang ì
des 16. Jahrhunderts Martin Luther daher kam und solcher Volksverdummung den ì
Kampf ansagte.
Ein filmisches Denkmal für den Mann, der mutig neuzeitliche Denkweisen ì
verbreitete ? langfristig auch bei den Katholiken! ?, war längst fällig. ì
Regisseur Eric Till (Bonhoeffer ? Die letzte Stufe) macht es genau richtig. ì
Er arbeitet die wesentlichen Verdienste Luthers heraus, stellt ihn aber auch ì
nicht zu sehr auf den Sockel. Denn der Reformator war ein zweifelnder Mensch, ì
wollte nie Revoluzzer, sondern immer nur ein guter Christ sein. Er hat den ì
Gläubigen viel Gutes gebracht (z. B. einen barmherzigen statt eines ewig ì
zornigen, strafenden Gottes), mit seiner Bibelübersetzung den Grundstein für ì
eine gemeinsame deutsche Sprache gelegt, aber auch oft daneben gelangt ? z. ì
B. wenn er mit seiner Schrift "wider die räuberischen und mörderischen Rotten ì
der Bauern" den Fürsten eine moralische Legitimation lieferte, die ì
Bauernaufstände in einem Gemetzel enden zu lassen.
So zart und schüchtern wie Joseph Fiennes stellt man sich diesen Mann ì
vielleicht nicht grade vor... Dafür macht Sir Peter Ustinov als Luthers ì
Landesfürst Friedrich der Weise von Sachsen eine hervorragende Figur. Und ì
auch Uwe Ochsenknecht steht die Papstrobe ganz gut.
Fazit:
Differenziertes Bio-Picture über einen der wichtigsten Vordenker der ì
abendländischen Geschichte. Ein Muss für Schulklassen ? und kurzweiliger ì
Nachhilfeunterricht für wenig bewanderte Katholiken..." [Walli Müller in ì
br-online.de]
Remarques géneraux (en Allemand): «In der Kinosaison 2003/2004 wurde 'Luther' zu einem der großen Ãœberraschungserfolge in den deutschen Filmtheatern. Ãœber drei Millionen Besucher wollten die preisgekrönte, von der Kritik hoch gelobte Filmbiografie des wegweisenden Theologen sehen. Neben einem exzellenten Drehbuch und einer mitreißenden Inszenierung profitiert der Film vor allem von seinem herausragenden Darsteller-Ensemble.» (ARD Presse)
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