Synopsis (en Alemán)
Ein trostloses Kaff in Texas, nahe der Grenze zu Mexiko: In dieser gottverlassenen Einöde im amerikanischen SĂŒdwesten wird mitten in der WĂŒste eine Leiche gefunden. Es handelt sich um Melquiades Estrada. Wie so viele Mexikaner war er illegal als Landarbeiter tĂ€tig: eine billige Arbeitskraft, von den Einheimischen verachtet, von den Ranchern gerne (aus)genutzt. Estrada wurde erschossen, aber niemand scheint sich fĂŒr eine Suche nach dem TĂ€ter zu interessieren, am allerwenigsten die Polizei. Die Leiche des illegalen Einwanderers wird kurzerhand in einem Armengrab verscharrt und der Fall zu den Akten gelegt.
Allein der alternde Cowboy Pete Perkins will sich mit dem Desinteresse der Behörden nicht zufrieden geben. Estrada war sein Freund. Pete hatte ihm einst versprechen mĂŒssen, ihn nach Mexiko zu seiner Familie zurĂŒckzubringen, sollte er in Texas sterben. Auf eigene Faust stellt Pete Nachforschungen an und findet schlieĂlich heraus, dass der junge Grenzpolizist Mike Norton den wehrlosen Arbeiter in manischem Ăbereifer und aufgrund eines tragischen MissverstĂ€ndnisses tötete.
Mike war erst kurz zuvor aus Cincinnati zur texanischen Border Patrol versetzt worden.
Sowohl bei seinen EinsĂ€tzen als auch im Umgang mit seiner Frau Lou Ann zeigt er sich als emotional abgestumpfter Macho. Eines Nachts dringt Pete in das Haus des Grenzers ein und nimmt ihn als Geisel. Er zwingt ihn, Estradas Leiche wieder auszugraben: Mit Mike als unfreiwilligem Helfer will er sein Versprechen erfĂŒllen und den Leichnam nach Mexiko ĂŒberfĂŒhren.
Von der amerikanischen Polizei gejagt, entwickelt sich der beschwerliche Weg durch die texanische WĂŒste fĂŒr die beiden ungleichen MĂ€nner immer mehr zu einer spirituellen Reise, auf der sie mit ihren ganz persönlichen DĂ€monen und Ăngsten konfrontiert werden.
In Estradas Heimat angekommen, erwartet Pete allerdings eine groĂe Ăberraschung, die seine gesamte Mission infrage stellt. (ndr Presse
«Die drei BegrĂ€bnisse des Melquiades Estrada», so der vollstĂ€ndige Titel von Tommy Lee Jones' Erstling, erzĂ€hlt in den ersten beiden seiner drei Teile von den UmstĂ€nden des gewaltsamen Todes eines mexikanischen Emigranten im entlegenen sĂŒdtexanischen Grenzgebiet. Danach beginnt die symbolhafte Reise eines seltsamen Trios (Mörder, Leiche und bester Freund des Ermordeten) in die Gegend jenseits des Rio Grande. Kein Geringerer als Guillermo Arriaga hat fĂŒrs RegiedĂ©but des «Men in Black»-Stars das Drehbuch geschrieben. Und der Mexikaner, bekannt fĂŒr seine fragmentarische ErzĂ€hlweise in «Amores perros» und «21 Grams», beweist nun auch hier, im Kontext eines verfremdeten Western, seine VirtuositĂ€t im Umgang mit erzĂ€hlerischen und zeitlichen Ebenen. Als Metapher fĂŒr die Freundschaft und LoyalitĂ€t zwischen einem Amerikaner und einem Mexikaner sehen Jones und Arriaga ihre bizarre Story einer kathartischen Reise, die nicht nur mit einem erstklassigen Schauspielerensemble von diesseits und jenseits des Rio Grande aufwartet, sondern auch mit hervorragenden Landschaftsaufnahmen. Und so illuster wie der Drehbuchautor ist auch der Kameramann, den sich Tommy Lee Jones (der zudem in der Hauptrolle als Freund des Ermordeten glĂ€nzt) fĂŒr sein in Cannes preisgekröntes Werk geholt hat: der Brite Chris Menges, ein Mann, der fĂŒr Ken Loach und Stephen Frears tĂ€tig war, bevor er 1984 mit Roland JoffĂ©s Kriegsdrama «The Killing Fields» zu Oscar-Ehren kam." (Geri Krebs, NZZ 13. Januar 2006)
«Ungewöhnlicher Appell zur Achtung der MenschenwĂŒrde...» (tele 42/2010)