Sommaire (en Allemand)
Juli 1942. Die MĂŒnchnerin Hildegard Schmidt (Franka Potente) befindet sich auf der Flucht vor den Nazis, die ihren Bruder wegen regimekritischer Ăusserungen umgebracht haben. In Kairo geht die 28-JĂ€hrige mit gefĂ€lschten Papieren als Hilda Smith an Bord der âLaconia", einem ehemaligen Kreuzfahrtdampfer, der auf Kurs um das Kap der Guten Hoffnung britische FlĂŒchtlinge und 1600 italienische Kriegsgefangene nach Liverpool bringen soll. Auf dem Schiff lebt sie in permanenter Angst, als Deutsche - und damit als Feindin - enttarnt zu werden. Sie freundet sich mit dem britischen Offizier Thomas Mortimer (Andrew Buchan) an, der durch Zufall ihre wahre IdentitĂ€t aufdeckt. Doch ihm bleibt keine Gelegenheit, ihr Geheimnis preiszugeben: Ein deutsches U-Boot, das den Auftrag hat, alliierte Nachschubtransporte fĂŒr den Nahen Osten zu bekĂ€mpfen, sichtet die âLaconia". 600 Seemeilen vor der westafrikanischen KĂŒste feuert die U 156 drei Torpedos auf den vermeintlichen Truppentransporter ab und versenkt ihn. Nach dem Auftauchen bietet sich KapitĂ€n Hartenstein (Ken Duken) und seiner Mannschaft ein Bild des Grauens. Statt der vermuteten 200 Mann Besatzung kĂ€mpfen im eiskalten Wasser 2000 Menschen, darunter Frauen und Kinder, verzweifelt ums Ăberleben. Gegen den Rat seines besorgten Bordingenieurs Rostau (Matthias Koeberlin) entschliesst Hartenstein sich zu einer Hilfsaktion. Ungeachtet ihrer NationalitĂ€t lĂ€sst er die Ăberlebenden bergen, ihre Rettungsboote werden mit der U 156 vertĂ€ut. Der couragierte KapitĂ€n erbittet internationale Hilfe. Doch durch die unverschlĂŒsselte Mitteilung seiner genauen Koordinaten setzt er seine Mannschaft einer tödlichen Gefahr aus. Zwischen den Fronten befindet sich auch Hilda, deren sechs Monate altes Baby im Meer ertrunken ist.
Nach der dramatischen Rettungsaktion drĂ€ngen sich ĂŒber 400 Ăberlebende der versenkten âLaconia" an Bord der U 156. Mit bangem GefĂŒhl warten KapitĂ€n Hartenstein (Ken Duken) und seine Crew auf die herbeigerufene internationale Hilfe. Werden die feindlichen Schiffe angreifen und das wehrlose U-Boot versenken? Auch die deutsche AdmiralitĂ€t in Paris schweigt sich aus. Die Zahl der Geretteten steigt unterdessen auf 1120, das U-Boot gleicht einem schwimmenden Lazarett. Als einziger ĂŒberlebender Offizier gerĂ€t Thomas Mortimer (Andrew Buchan) unter Verdacht, fĂŒr die barbarische Behandlung der italienischen Kriegsgefangenen an Bord der âLaconia" verantwortlich zu sein. Durch die spontane FĂŒrsprache Hildas (Franka Potente) lĂ€sst Hartenstein sich von der Ehrenhaftigkeit des Briten ĂŒberzeugen. Doch Hilda muss ihre deutsche IdentitĂ€t preisgeben und blickt nun als âVerrĂ€terin", die von der Gestapo gesucht wird, einem ungewissen Schicksal entgegen. Mit dem Auftauchen eines deutschen und eines italienischen U-Boots gelangen viele der SchiffbrĂŒchigen in Sicherheit. Die ungewöhnliche Rettungsaktion scheint ein glĂŒckliches Ende zu nehmen, doch plötzlich nĂ€hert sich ein amerikanischer Bomber. Trotz einer Rot-Kreuz-Flagge an Deck der U 156 werfen die US-Piloten zwei Bomben ab. Hartenstein muss abtauchen und die ĂŒbrigen SchiffbrĂŒchigen in ihren Rettungsbooten zurĂŒcklassen, unter ihnen Hilda. Nach 30 qualvollen Tagen auf See strandet sie zusammen mit nur wenigen Ăberlebenden an der westafrikanischen KĂŒste. Indessen erhĂ€lt Hartenstein fĂŒr die versenkte Tonnage, aber auch fĂŒr die Art und Weise seines Vorgehens das Ritterkreuz; zugleich untersagt Admiral Dönitz (Thomas Kretschmann) per Erlass fortan jegliche Hilfeleistung gegenĂŒber SchiffbrĂŒchigen verfeindeter Nationen. Diese Order geht als âLaconia-Befehl" in die Geschichte ein. (ARD Presse)
Remarques géneraux (en Allemand): «Der mit einem Budget von 13 Millionen Euro realisierte Zweiteiler erzĂ€hlt eine kaum bekannte Episode der See-Kriegsgeschichte. Zu einem beispiellosen Fernsehereignis wird die fesselnde Mischung aus âTitanic" und âDas Boot" dank prominenter deutscher und englischer Darsteller: Neben Franka Potente, Matthias Koeberlin, Thomas Kretschmann und dem herausragenden Ken Duken als U-Boot-Kommandant sind bekannte britische Akteure wie Andrew Buchan und der markante Ire Brian Cox als KapitĂ€n der âLaconia" zu sehen. Der vielfach ausgezeichnete Szenenbildner Knut Loewe entwarf die spektakulĂ€ren Kulissen, darunter die mit 100 Tonnen Stahl nachgebaute U 156. Regie fĂŒhrte Uwe Janson, der mit dem viel gelobten Katastrophenfilm âVulkan" auf sich aufmerksam machte. Alan Bleasdale, dessen politisch scharfzĂŒngige Serien wie âBoys from the Blackstuff" in England Kult sind, recherchierte jahrelang die HintergrĂŒnde dieser spektakulĂ€ren Rettungsaktion, die ĂŒber 1000 Menschen das Leben rettete.
Nach dem Angriff auf den britischen Truppentransporter âLaconia" kĂ€mpfen ĂŒber 2000 Menschen verzweifelt gegen den Tod durch Ertrinken. Die wenigen Rettungsboote reichen nicht aus - es tobt ein gnadenloses Hauen und Stechen, jeder kĂ€mpft gegen jeden. In diesem Inferno zeigt ein U-Boot-KapitĂ€n, dass Menschlichkeit ein natĂŒrlicher Impuls ist, der Gewalt und Propaganda ĂŒberwinden kann. MitgefĂŒhl entsteht in Uwe Jansons Kriegsdrama nicht durch eine Liebesgeschichte, sondern durch die Zeichnung der Charaktere: Die Entscheidungsnot eines Soldaten, der zwischen Anstand und grausamen militĂ€rischen Befehlen hadert, macht Ken Duken eindrucksvoll spĂŒrbar. Franka Potente gerĂ€t als junge Mutter zwischen die Fronten und muss ihre IdentitĂ€t zunĂ€chst vor den EnglĂ€ndern, spĂ€ter vor ihren deutschen Landsleuten verbergen. Als britischer Offizier Thomas Mortimer zeigt Andrew Buchan, bekannt aus dem John-Lennon-Film âNowhere Boy", was ein echter Gentleman ist. SpĂ€testens wenn Matthias Koeberlin als hessisch sprechender Bordingenieur auf eine distinguierte englische Lady trifft, gespielt von der britischen Charakterdarstellerin Lindsay Duncan (âAlice im Wunderland"), wird klar, welche Welten hier aufeinandertreffen. Zur internationalen Besetzung zĂ€hlen neben Thomas Kretschmann als Admiral Dönitz unter anderem Simon Verhoeven, Nikolai Kinski sowie die Shootingstar-Nachwuchsriege des deutschen und britischen Films mit Jacob Matschenz, Frederick Lau, CiarĂĄn McMenamin und Morven Christie.» (ARD Presse)