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Der Schauspieler Otto Kullberg, der auf eine 30-jährige Kinokarriere zurückblicken kann, ist ein Mann, den die Frauen lieben und die Männer mögen. Gelegentlich trinkt er allerdings zu viel. Ein Film ist bereits daran gescheitert und der, den er jetzt macht, "Tango für Drei" - eine Affäre zu Dritt mit gutem Anfang und bösem Ende - ist durch seinen Hang zum Hochprozentigen wieder in Gefahr.
Ein zweiter Schauspieler wird engagiert, um Otto zu ersetzen, falls er ausfällt. Der Regisseur Telleck wählt Arno Runge, einen Mann vom Theater, wenig bekannt und vor allem jünger. Die Szenen werden doppelt gedreht, zuerst mit Otto und dann mit Arno. Ein ernstes und komisches Duell findet statt. Noch dazu trifft Otto seine Liebe von gestern wieder, Bettina, Partnerin im Film und inzwischen die Frau des Regisseurs.Im Verlauf der Dreharbeiten sieht er, dass er sie in seinem Herzen verloren hat, und wirft einen unentschiedenen Blick auf die hübsche Heike, die mit diesem Projekt ihr Filmdebüt hat. Nicht, dass er sich alt fühlt, sie ist nur so jung.
Als gäbe es nicht schon genug Grund zur Verzweiflung, stirbt während des Drehs noch Ottos Vater. Der war Briefträger, ein Mann, der in der wirklichen Welt aktiv war. Otto selbst aber ist Schauspieler geworden und hat Spiel und Ernst gern verwechselt. Er betrinkt sich mit Arno, seinem Konkurrenten, für den der Abend schließlich unter dem Tisch endet und der Dreh somit gelaufen ist. Otto Kullberg hat vielerlei Leben dargestellt. Im Licht eines nüchternen Tages findet er sich in seinem eigenen Leben einsam und allein vor. Was er aber immer noch hat, ist das Gesicht, dem das Publikum glaubt. (rbb Presse)
Der Hauptdrehort für die Außenaufnahmen war das Kurhaus Binz auf Rügen, die Innenaufnahmen im Kurhaussaal wurden im leerstehenden Parkhotel Weißer Hirsch in Dresden gefilmt. Die Studioaufnahmen fanden im Potsdamer Filmstudio Babelsberg statt.
Andreas Dresen, 1963 in Gera geboren, stammt aus einer Theaterfamilie und drehte bereits ab 1979 erste Amateurfilme. Sein Weg führte ihn an die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam, wo er Regie studierte. Seit 1992 arbeitet er als freier Regisseur und Autor, ist Mietglied der Akademie der Künste, der Europäischen Filmakademie und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie. Seinen Durchbruch erlebte Dresen 1999 auf der Berlinale mit seinem Episodenfilm "Nachtgestalten". Zu seinen bekanntesten Filmen zählen "Sommer vorm Balkon" (2005) und "Wolke Neun" (2008). Sein jüngster Film "Halt auf freier Strecke" über einen Familienvater, der an Krebs stirbt, war 2011 der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag bei den Filmfestspielen in Cannes. Er gewann den Hauptpreis in der Kategorie "Un Certain Regard".
Seine Kinopremiere feierte "Whisky mit Wodka", Dresens bisher aufwendigster Film, am 3. September 2009, mit großem Erfolg: "Whisky mit Wodka" erhielt beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary 2009 den Preis für die beste Regie. 2010 wurde der Film für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie "Bestes Drehbuch" und Henry Hübchen in der Kategorie "Beste darstellerische Leistung - männliche Hauptrolle" nominiert. (rbb Presse)