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Sommer, 1988: Die Zwillingsschwestern Doreen und Isa aus Sachsen freuen sich auf ihren ersten Urlaub im sozialistischen Ausland, am Plattensee in Ungarn. Dort lernen sie Arne und Nico aus Hamburg kennen und müssen bald eine Entscheidung treffen, die ihr Leben von Grund auf verändern wird.
Im Sommer 1988 verlassen die 17-jährigen Zwillingsschwestern Doreen und Isa zum ersten Mal in ihrem Leben die DDR. Die Belohnung für ihre Erfolge im Rudersport sind Sommerferien in einem Pionierlager am Plattensee. Schon kurz nach ihrer Ankunft lernen Doreen und Isa die beiden coolen Hamburger Jungs Arne und Nico kennen. Zwar ist der Kontakt zu Westdeutschen streng verboten, aber so einem Abenteuer können die Schwestern nicht widerstehen.
Sie schleichen sich heimlich aus dem Camp, um die Jungs wieder zu treffen. Doch dann verlieben sich Doreen und Arne ernsthaft ineinander, aus dem Ferienflirt wird die große Liebe. Isa ist irritiert: Einerseits freut sie sich für ihre Zwillingsschwester, andererseits ist Arne der erste Störfaktor in ihrem bisher symbiotischen Verhältnis zu Doreen. Darüber hinaus bleibt der Kontakt zu den Westdeutschen nicht unbemerkt und wird für die Karriere und die Zukunft der beiden jungen Frauen zu einem ernsthaften Risiko.
Als Arne vorschlägt, Doreen und Isa über die grüne Grenze in den Westen zu schmuggeln, sehen sich die Zwillinge mit einer Entscheidung konfrontiert, die belastend für sie ist und sie in eine tiefe Beziehungskrise treibt. Bisher waren die Beiden immer eine Einheit, nun muss jede für sich denken und entscheiden.
Basierend auf der wahren Geschichte der Produzentin Susann Schimk und ihrer Zwillingsschwester Doreen inszeniert Robert Thalheim diese deutsch-deutsche Liebes- und Fluchtgeschichte mit großer Leichtigkeit, atmosphärisch dicht, fein und detailgenau. (Arte Presse)
Robert Thalheim, 1974 in Berlin geboren, ist Film- und Theaterregisseur und Drehbuchautor. Für seinen Debütfilm "Netto" (2004) erhielt er beim Festival des deutschen Films 2005 den Filmkunstpreis, sein zweiter Film "Am Ende kommen Touristen" wurde 2007 in Cannes gezeigt und für den Deutschen Filmpreis 2008 nominiert. "Westwind" eröffnete 2011 das 16. Festival des deutschen Films in Paris. 2012 drehte Thalheim zusammen mit Tom Tykwer, Chris Kraus, Axel Ranisch und Julia von Heinz den Dokumentarfilm "Rosakinder" über die Beziehung zu ihrem gemeinsamen "Filmvater" Rosa von Praunheim, der ebenfalls bei ARTE gezeigt wurde. (Arte Presse)