Unter heisser Zone

Regie: Harry Piel, Deutschland, 1916

Deutschland, 1916


Stab und Besetzung

Produktion Bayerische Film-Gesellschaft, Fett & Wiesel
Produzent Isidor Fett
Isidor Fett
Regisseur Harry Piel
Drehbuch Harry Piel
Darsteller Mogens Enger
Martha Novelly
Preben Rist
Victor Janson
Sigmund Aschenbach
Ludwig Sachs

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1,33 - Ratio: 1:1,33 - Schwarz-Weiss Film,, 1868 Meter, 6 Akte
Tonsystem: silent
Premiere: August 1916 in Berlin, KammerLichtspiele

Inhaltsangabe
Kapitän Oliver Peer hat schon viel erlebt. Eines Tages erzählt er während der Überfahrt mit seinem Schiff „Rotterdam“ von einem besonders aufregenden Abenteuer, das er einst in Afrika überstehen musste:

Wie stets in der Vergangenheit hatte ihn der reiche Diamantenminenbesitzer J. Master wiederum damit beauftragt, die auf seinem Besitz geschürften Edelsteine nach Europa zu verfrachten. Die Fracht ist dieses Mal von einem besonders hohen Wert. Da sich die Geschäfte ein wenig verzögerten, wurde Peer zu einer Löwenjagd eingeladen. Der Dompteur Leander, der die Tiere für eine US-Firma für eine spezielle Dressur einfangen sollte, nahm den Kapitän auf diesen Fang mit. Bei dieser Gelegenheit lernte Peer den Amsterdamer Diamantenhändler Yb van Haag und die Amerikanerin Ellen Johnston kennen. Bei einem Ausflug zu den kolonialen Goldminen war Miss Johnston aber plötzlich verschwunden. Ein dunkelhäutiger Mensch, den alle als „Mulatten Orres“ titulierten, hatte sich ihrer bemächtigt. Nach Ellens Befreiung wurde Orres augenblicklich entlassen. Als Master erzählte, dass diesmal in seiner Mine ein besonders großer Diamant geschürft worden sei, eilten alle sofort dorthin. Man taufte den Riesenklunker „Südstern“. Er besaß die Größe des Kopfs eines Kindes. Schon dort konnte van Haag, den Diamanten einmal in den Händen haltend, nicht mehr seine gierigen Blicke von ihm lassen.

Die Vorbereitungen für die Rückreise nach Europa ließen Peer nicht viel Zeit für andere Dinge wie etwa Ellen Johnston. Und so musste er eines Tages feststellen, dass die ihn interessierende junge Dame mitsamt van Haag erneut verschwunden war. Die Polizei fahndete bereits nach beiden als einem Hochstaplerpärchen. Ohne dass Kapitän Peer davon wusste, hatte sein Steuermann für die Rückreise den geschassten Orres angeheuert, der nun im Schiffsrumpf rackerte. Auf der Heimreise erhielt Peer einen Funkspruch, der besagte, dass er zuvor Teneriffa anlaufen solle, um von dort Post mit in die Heimat zu nehmen. In Moment des Anlegens kletterte eine Gestalt von seinem Schiff zu einem nebenan vertäuten Segelschiff. Als Peer die Post in seinem Schiffssafe unterbringen wollte, musste er feststellen, dass jemand den „Südstern“ gestohlen hatte. Wenig Vertrauen in die ausländische Polizei besitzend, nahm Peer selbst die Verfolgung des Diebes auf und spürte ihn in einem Strandhotel auf. Es handelte sich um Orres, den Peer weiter verfolgte. In einer schummrigen Hafenbar alarmierte er die Polizei, die Orres festsetzte. Um den Aufbewahrungsort des Riesendiamanten zu erfahren, wurde dem Mulatten insinuiert, dass van Haag ihn ans Messer geliefert hätte. Um den Druck zu erhöhen, verkleidete sich Peer dann auch noch als van Haag. Schließlich gestand Orres.

Den Stein hätte er, so gestand der Dunkelhäutige, im alten Maschinenhaus am grünen Felsen versteckt. Dort angekommen, konnte Peer zwar den Diamanten aufspüren, er wurde aber von dem dazukommenden van Haag überwältigt und gefesselt. Der Schurke entzündete eine Lunte, an deren Ende ein Haufen Dynamit zur Entzündung wartete, mit dem das Haus mitsamt dem bewusstlosen Kapitän in die Luft gesprengt werden sollte. Doch Peer konnte sich, übrigens wie auch Orres, selbst befreien. Im letzten Moment gelang es Peer sich so zu positionieren, dass es ihn bei der Explosion nicht gleich zerreißt. Seine Leute gruben ihn unter den Hausmauersteinen hervor. Er war zwar lädiert, aber immerhin: er lebte. Peer eilte zur Polizei und erfuhr dort, dass vor einer halben Stunde ein Schiff in Richtung Amerika abgelegt hätte. Man vermutete, dass die Diamantenräuber mit an Bord sein müssten. Daraufhin schipperte Peer ihnen nach. An Bord des anderen Schiffes befand sich auch der Löwendompteur mit seinen eingefangenen Großkatzen. Er und van Haag kamen dabei ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass Ellen Johnston, ebenfalls an Bord, mit van Haag verheiratet war und diese Ehe gegen den erklärten Willen ihres Vaters geschlossen hatte. Ihre Schwester Conny unternahm den Versuch, ihren Vater und ihre Schwester wieder miteinander zu versöhnen.

In New York angekommen, folgte van Haag einer Einladung Leanders, der ihm seine Löwendressur auf seiner Farm zeigen wollte. Auch Peer trudelte dort bald ein und sah zu seinem Erstaunen das traute Miteinander zwischen van Haag und Ellen. In einem günstigen Moment machte Ellen Peer klar, dass sie nur noch deshalb an van Haags Seite gewesen sei, um ihm zu helfen. Sie beschaffte ihm sogar ein Pferd, um den Diamantendieb weiter zu verfolgen. Peer stellte nach vollem Galopp van Haag in Leanders Blockhaus, wo dieser vorübergehend seine Löwen untergebracht hatte. Van Haag verschwand, und Peer hatte nun die wild fauchenden Löwen am Hals. Zu seinem Glück eilte Leander herbei und befreite ihn aus dieser misslichen Situation. Auf einer fahrenden Eisenbahn wurde die Verfolgung fortgesetzt, doch während Peer auf den Zug aufsprang, hüpften van Haag und Orres herunter. Ellen traf sich erneut mit van Haag, der noch nicht misstrauisch war, und quetschte diesen bezüglich seiner zukünftigen Pläne aus. Der skrupellose Dieb hatte vor, die Teufelsbrücke, die der Zug mit Peer an Bord überqueren musste, in die Luft zu sprengen, um den hartnäckigen Verfolger endlich loszuwerden. Ellen informierte daraufhin Conny, eine Telegrafistin, die das Zugpersonal telegrafisch vorwarnte. Doch es war schon zu spät, der Zug hatte bereits zu viel Fahrt aufgenommen. So sprang Peer über die Dächer der einzelnen Waggons nach vorn und koppelte die Lokomotive von den Waggons ab. Die Waggons wurden langsamer, während die Lok auf die Brücke zuraste. Dann erfolgte die Brückensprengung, und die Lok stürzte in die Tiefe.

Van Haag und Orres versuchten zu fliehen, doch Kapitän Peer mit seinen Leuten und Ellen waren ihnen auf der Spur. Es kam zum Showdown, bei dem van Haag einen tödlichen Schuss auf die „Verräterin“, seine Ehefrau Ellen, abgab. In einer Blockhütte kam es zum Gerangel, die Fäuste flogen. Schließlich wurden die beiden Verbrecher von der Polizei festgenommen. Ellens letzte Worte besagten, dass sie ihren Fehltritt mit van Haag zutiefst bereute. Kapitän Peer nahm den Südstern an sich und konnte nun endlich seine Reise nach Amsterdam zu Ende bringen. (wikipedia)

Kritiken : "(...) Ganz außerordentliche Sensation bieten eine Löwenjagd, der Sturz eines Autos in die Tiefe, eines Kesselexplosion, eine Flucht über die Schiffstakelage und schließlich eine Brückensprengung knapp vor Eintreffen des Luxuszuges, dessen Lokomotive noch rechtzeitig abgekoppelt in den Fluß stürzt." (Kinematographische Rundschau, 8. Oktober 1916, pg 188)
"Stoff phantastisch, Spiel und Fotos sehr gut, Löwenjagd, Autosturz, Sprung vom Pferd in den fahrenden Zug und besonders die Einsturzszenen der großen eisernen Brücke prima." (Paimanns Filmlisten)
"Harry Piel versteht mit wilden Tieren umzugehen. Das hat er schon 1916 in seinem Film „Unter heißer Sonne“ [sic!] bewiesen. Die wichtigsten Darsteller in diesem Sensationsfilm waren die Löwen, die aus Hagenbecks Hamburger Tierpark nach Berlin geschickt worden waren. Den Löwen wurden zwei Tage vor der Aufnahme keine Nahrung mehr gereicht, damit sie bei den Aufnahmen recht wild sein sollten. Die Geschichte war also keineswegs ungefährlich, doch Harry Piels Umsicht war groß, und seinem Kommando konnten selbst die Löwen nicht widerstehen."

General Information

Unter heisser Zone is a motion picture produced in the year 1916 as a Deutschland production. The Film was directed by Harry Piel, with Mogens Enger, Martha Novelly, Preben Rist, Victor Janson, Sigmund Aschenbach, in the leading parts.

Literatur Hinweise - Kinematographische Rundschau, 8. Oktober 1916, pg 188
- Oskar Kalbus: Vom Werden deutscher Filmkunst. 1. Teil: Der stumme Film. Berlin 1935, pg 90

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

Disclaimer
Die obenstehenden Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern geben den Informationsstand unserer Datenbanken zum Zeitpunkt der letzten Aktualisierung an. Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, Rechtsansprüche aus falschen oder fehlenden Angaben werden ausdrücklich abgelehnt.
     Auf Grund der aktuellen Rechtssprechung in einigen Ländern kann derjenige haftbar gemacht werden, der auf Adressen verweist, die möglicherweise einen strafbaren Inhalt verbreiten oder auf strafbare Inhalte und Seiten weiterverweisen, es sei denn, er schliesst eindeutig eine solche Haftung aus. Unsere angeführten Links sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, dennoch können wir in keiner Weise für die Inhalte der von uns aufgeführten Links und Webseiten irgendwelche Haftung übernehmen. Wir geben diese Erklärung sinngemäss für alle Länder und alle Sprachen ab.
     Soweit nicht anderweitig gekennzeichnet sind Fremdzitate im Rahmen des üblichen Zitatenrechts mit Kennzeichnung der Quellen aufgenommen. Das Copyright dieser Zitate liegt bei den Autoren. - Unter heisser Zone (1916) - KinoTV Movie Database (M)