Sinossi (in Tedesco)
Die junge Waise Scampolo schlägt sich als Fremdenführerin auf Ischia durchs Leben. Vor den Männern ist sie auf der Hut, hat ihre beste Freundin Marietta sie doch gewarnt, dass "alle Männer lügen". Doch dann lernt sie Robert Costa kennen...
Scampolo heißt "Restchen", und "Restchen" weiß nicht so recht, wohin sie gehört. Sie arbeitet für Baptiste, den Besitzer eines Touristenbusses, als Fremdenführerin auf Ischia. Das junge Mädchen trägt außerdem Wäsche für ihre beste Freundin Marietta aus, die Scampolo dafür mit guten Ratschlägen und Weisheiten versorgt. Vor allem die Erkenntnis, dass "alle Männer lügen" hat sich ihr eingeprägt. Als der Architekt Robert Costa seine Wäscherechnung nicht zahlen kann, hilft ihm das gutherzige "Restchen" mit ihrem wenigen Geld aus. Aus Dankbarkeit lädt dieser das Mädchen zum Essen ein. Zum Abschied bekommt sie einen Kuss. Scampolo hilft Robert ein zweites Mal, als er seine Wettbewerbsunterlagen nicht rechtzeitig abgeschickt hat. Höchstpersönlich bringt sie sie zum zuständigen Minister und erreicht, dass sie trotz Verspätung noch angenommen werden. Scampolo stellt fest, dass nicht "alle Männer lügen", zumindest nicht ihr Robert. (BR Presse)
«Vergnügliche, rührende Romanze der Nach-"Sissi"-Zeit (tele 15/2011)
Osservazione generali (in Tedesco): «Früh schon wurde die gebürtige Wienerin Romy Schneider in der Rolle der "Sissi" zum Star des deutschen Kinos. In den 60er-Jahren vollzog sie einen Bruch mit ihrem romantischen Rollenimage und reüssierte als einer der interessantesten und aufregendsten weiblichen Stars der internationalen Kinoszene. Bald war sie ganz oben angelangt, drehte mit Regiestars wie Luchino Visconti und Orson Welles, Claude Chabrol, René Clement und Claude Sautet. Ihr früher Tod am 29. Mai 1982 im Alter von gerade einmal 43 Jahren war ein Schock für den europäischen Film und machte sie zum Mythos. (...) Mit "Scampolo" inszenierte Regisseur Alfred Weidenmann eine unbeschwerte Filmkomödie, die zu Romy Schneiders ersten Versuchen zählt, sich vom Prinzessinnen-Image à la "Sissi" zu befreien. "Scampolo" eröffnet den Filmabend über und mit der unvergesslichen Romy Schneider (1938 - 1982), die als eine der wenigen deutschen Schauspielerinnen nicht nur zu Weltruhm kam, sondern zum Mythos wurde.
1957 war die 19-jährige Romy Schneider nach dem Kinoerfolg "Mädchenjahre einer Königin" (1954) und der beliebten "Sissi"-Trilogie das Prinzessinnenspielen leid. Die Rolle des Waisenmädchen Scampolo in Alfred Weidenmanns (1916 - 2002) unterhaltsamer Komödie schien da eine willkommene Abwechslung zu bieten. Im Anschluss an Weidenmanns Film kam es dann zur ersten Revolte der jungen Schauspielerin. Schneider weigerte sich, zum vierten Mal die Sissi zu spielen, lehnte sogar eine Millionengage ab - der erste Schritt in einem schmerzhaften Abnabelungsprozess, der die junge Darstellerin zeitweise die Gunst des deutschen Publikums kostete, sie aber auf lange Sicht zu einer der bedeutendsten europäischen Schauspielerinnen werden ließ.« (Walter Greifenstein, BR Presse)