Dr. Mabuse der Spieler - Spieler aus Leidenschaft


Szenenfoto aus dem Film 'Dr. Mabuse der Spieler - Spieler aus Leidenschaft' © Uco-Film GmbH, Berlin, Szenenfoto aus dem Film 'Dr. Mabuse der Spieler - Spieler aus Leidenschaft'


Produktion: Uco-Film GmbH, Berlin Deutschland, 1922

Regisseur: Fritz Lang
Produzent: Erich Pommer
Drehbuch: Fritz Lang, Thea von Harbou
Story : Norbert Jacques
Kamera: Carl Hoffmann, Erich Nitzschmann
Musik: Konrad Elfers, Konrad Elfers [Neufassung 2000]
Schnitt: Sergej Eisenstein [(Russische Verleihversion)], Esfir Shub [(Russische Verleihversion)]
Architekt: Otto Hunte, Erich Kettelhut, Erich Kettelhut, Erich Kettelhut
Darsteller: Julietta Brandt, Alfred Abel, Max Adalbert, Anita Berber [Double in Tanzszenen], Grete Berger, Lil Dagover, Aud Egede-Nissen [Cara Carozza], Julius Falkenstein, Bernhard Goetzke, Heinrich Gotho, Karl Huszar-Puffy [Unter dem Namen Karl Huszar], Georg John, Rudolf Klein-Rogge, Karl Platen, Lydia Potechina, Paul Richter, Adele Sandrock, Gertrud Welcker
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1,33 - Ratio: 1:1,33 - Schwarz-Weiss Film,Länge: 155 Minuten, 3531 Meter
Tonsystem: silent
Premiere: 27. April 1922 in Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Vorhandene Kopien: Kopien des Films sind erhalten


Deutscher Titel: Der grosse Spieler - Ein Bild der Zeit
Englischer Titel: Dr. Mabuse, der Spieler (Teil 1)
Englischer Titel: Dr. Mabuse, the gambler (Part 1)
Englischer Titel: The Great Gambler, A picture of our time
Italienischer Titel: Il dottor Mabuse (1)
Russischer Titel: Позолоченная гниль - Vergoldete Fäulnis (Sovjetische Verleihversion) Anmerkungen : "Doktor Mabuse ist ein Verbrecher ohne Motiv, sieht man von einem vulgär-nietzscheanischen Willen zur Macht ab, den ihm ein Zwischentitel unterstellt. Von Lotte Eisner wurde kolportiert, Lang hätte ursprünglich einen Prolog vorgesehen gehabt, in dem die revolutionären Ereignisse in Deutschland 1918/19 als Prätext der folgenden Geschichte fungiert hätten. Auch Thomas Elsaesser greift diese Vermutung in seinem Buch über das Kino der Weimarer Republik noch einmal auf, während Tom Gunning sie als eine von Langs späteren Geschichtsklitterungen auffasst. Wie dem auch sei, in der heute vorliegenden Form ist der Film immer noch sehr deutlich als Allegorie auf das Chaos der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg ersichtlich: Mabuse, eine Gestalt des Trivialromans, manipuliert in großem Stil die Börse, indem er die Geschäfte von ganzen Staaten stört. Persönlich, wenn auch verkleidet, thront er über der aufgescheuchten Menge der Investoren und Finanziers, lässt gute und schlechte Nachrichten regnen, und ruft gelegentlich autoritativ in die Menge: „Kaufen! Verkaufen!" Nach Bedarf schlüpft er in andere Identitäten. Die wichtigste öffentliche Rolle des ersten Teils ist die eines Psychoanalytikers. Hypnose ist seine stärkste Waffe, ihrer bedient er sich vor allem beim Kartenspiel. Sechs Akte ist dieser Film lang, man sieht der Dramaturgie ihre Abstammung von der Serie an. Jeder Akt endet mit einer Klimax. Die Gegenspieler brauchen lange, um sich zu formieren. Während Mabuse seine Freundin Cara Carozza bewusst auf den Millionär Hull ansetzt, kommt der Staatsanwalt von Wenk eher zufällig ins Spiel. Thomas Elsaesser beschreibt Mabuses Methode: „Es handelt sich hier also um eine essentiell narzißtische Struktur, bei der ein Dritter den Wechselstrom von Distanz und Begehren sicherstellt. Im Film wird diese Zirkulation des Begehrens jedoch von der Untersuchung des Staatsanwalts gestört: Von Wenk unterbricht buchstäblich die Show, die Cara für Hull aufführt, zerbricht damit das Dreieck Hull-Cara-Mabuse und etabliert jenen Doppelkreislauf des Begehrens, der den Film von nun an durchzieht." Mabuse verschiebt sein Begehren ganz einfach. Die Frau eines Kunstsammlers, die Gräfin Told, wird zum Einsatz in diesem Spiel: Sie beklagt anfangs, dass die Sensationen ausgestorben seien, und spricht von ihrem müden Blut. Aber sie ist es, die schließlich am wenigsten verführbar ist, sodass Mabuse sie in seine Gewalt bringen muss, während die Polizei umgekehrt Mabuses traurige Komplizin Cara Carozza ins Gefängnis bringt. Am Ende sitzen alle fest, der zweite Teil wird zum „Inferno". " (Österreichisches Filmarchiv)

Esfir Shub und Sergeij Eisenstein schnitten eine russische Verleihversion unter dem Titel «Vergoldete Fäulnis», die 1924 in der Sovjetunion erschien. (lhg 2009)

Literatur Hinweise - Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933, hg von Günther Dahlke und Günther Karl, Berlin 1988, pg 75ff



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KinoTV Database Nr. 1486


Last Update of this record 12.02.2019
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