Geschwister Oppermann


Deutschland, 1982

Regisseur: Egon Monk
Drehbuch: Egon Monk
Nach einer Vorlage von: Lion Feuchtwanger [Roman oder Erzählung]
Kamera: Wolfgang Treu
Darsteller: Wolfgang Kieling [Martin Oppermann], Rosel Zech [Lieselotte], Rosel Zech [Berthold], Michael Degen [Dr. Gustav Oppermann], Ilona Grübel [Sybil], Peter Fitz [Prof. Edgar Oppermann], Peter Fitz [Klara Lavendel], Kurt Sobotka [Jacques Levendel], Kurt Sobotka [Unterführer SA], Eberhard Fechner [Wels], Eberhard Fechner, Gert Haucke [Mühlheim], Gert Haucke [SA Mann], Kurt Klopsch [Portier], Kurt Klopsch [Direktor François], Evelyn Meyka, Klaus Mikoleit [Vogelsang], Klaus Mikoleit, Christoph Quest, Rolf Schimpf, Mark Schlichter, Achim Strietzel, Achim Strietzel, Achim Strietzel, Achim Strietzel, Elisabeth Wiedemann [Frau François]
Kategorie: Fernseh Film
Technische Info: Format: 35 mm - Farbe,Länge: 240 Minuten
Tonsystem: Mono


Englischer Titel: The Oppermanns

Inhaltsangabe
Teil 1
Die Zeiten sind schlecht, Ende 1932. Es gibt sechs Millionen Arbeitslose in Deutschland, und seit Adolf Hitler aus der letzten Reichstagswahl als der Führer der stärksten Partei hervorging, ist aus der Wirtschaftskrise endgültig auch eine Staatskrise geworden, der die Weimarer Republik vielleicht nicht mehr lange standhalten wird.

So sind es vor allem politische Sorgen, die Martin Oppermann veranlassen, zum Schutz des von ihm geleiteten Familienunternehmens einem früheren Partner, dem nichtjüdischen Möbelhersteller Wels, eine Fusion ihrer Firmen anzubieten. Auch Martins Bruder Edgar, Chefarzt der Station für Kehlkopfkrankheiten an einem städtischen Krankenhaus, hat Sorgen: Seit Wochen ist der Professor die Zielscheibe heftiger Angriffe der Nazipresse. Sie unterstellt ihm, Patienten der Arbeiterklasse für Experimente zu missbrauchen.

Politisch begründet sind auch die Sorgen, die sich der jüngste Oppermann, Martins 17-jähriger Sohn Berthold, in letzter Zeit machen muss. Sein neuer Klassenlehrer, der Hitleranhänger Vogelsang, nötigt ihm einen Vortrag über Hermann den Cherusker auf. Der Lehrer unterbricht Berthold jedoch mitten im Satz, dreht ihm das Wort im Munde um, bezichtigt ihn fälschlich undeutscher Ansichten und verlangt dazu noch, dass Berthold sich entschuldigt. Das tut Berthold nicht. Er stellt sich der Auseinandersetzung und erwidert, er sei ein ebenso guter Deutscher wie Vogelsang.

Entgegender Hoffnung vieler, darunter auch der Oppermanns, dass die Nazibewegung mit ihrer Wahlniederlage am 6. November 1932 ihren Höhepunkt überschritten habe, ernennt Reichspräsident von Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler dennoch zum Reichskanzler.

Teil 2
Berlin, Anfang Februar 1933: Der Schriftsteller Dr. Gustav Oppermann protestiert gegen den Beschluss seiner Geschwister, nun möglichst rasch mit Wels zu verhandeln. Mit Mühe gelingt es seiner Schwester Klara, ihn zu einem Kompromiss zu bewegen. Aber Wels, von dem sich jetzt herausstellt, dass er schon seit langem Mitglied der NSDAP ist, legt auf Verhandlungen keinen Wert mehr. Seine braune Uniform gibt ihm die Macht, dem jüdischen Partner die Bedingungen zu diktieren.

Am Abend des 27. Februar brennt der Reichstag. Für die Nazis ein willkommener Anlass, ihre politischen Gegner zu beseitigen. Auf der Liste der zu Verhaftenden steht auch Dr. Gustav Oppermann, der ein Manifest demokratischer Schriftsteller gegen die Naziherrschaft mitunterzeichnet hat, und der nun aus Deutschland fliehen muss. Anfang März fordert Vogelsang den Direktor des vordem liberalen Gymnasiums auf, den jüdischen Schüler Oppermann vor die Wahl zu stellen: Er müsse sich entweder entschuldigen und widerrufen oder die Schule verlassen. Berthold entschließt sich, nicht nachzugeben, sich dem Terror nicht zu beugen, und lieber nicht länger zu leben, als die Unwahrheit zu sagen.

Am 1. April 1933, dem Tag des ersten organisierten Boykotts aller jüdischen Geschäfte, Rechtsanwälte und Ärzte, zwingt die SA Professor Edgar Oppermann, das Krankenhaus, für dessen Ansehen über Deutschlands Grenzen hinaus er gelebt und gearbeitet hat, binnen 20 Minuten zu verlassen.

Die SA-Männer kommen auch zu Martin Oppermann ins Möbelhaus. Aber erst in der Nacht darauf holen sie ihn, um ihn in eine Kaserne zu verschleppen. Dort wird er gefangen gehalten und misshandelt, weil er einige von Wels hinausgeworfenen jüdischen Angestellten bei sich untergebracht hat. Wenig später nutzt Wels die ihm von den neuen Machthabern gebotene Gelegenheit und eignet sich die jüdische Firma Oppermann ganz an.... (3Sat Presse)

Preise und Auszeichnungen
1984 - Adolf Grimme Preis in Gold: Beste Regie
Nominierung Deutscher Kamerapreis für Wolfgang Treu



Hinweise auf Datenbanken
KinoTV Database Nr. 241


Last Update of this record 30.01.2011
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