Il Bidone


Szenenfoto aus dem Film 'Il Bidone' © Titanus,


Produktion: Titanus Italien, 1955
Szenenfoto aus dem Film 'Il Bidone' © Titanus, , Archiv KinoTV
Regisseur: Federico Fellini
Drehbuch: Federico Fellini, Ennio Flaiano, Tullio Pinelli
Kamera: Otello Martelli
Musik: Nino Rota
Schnitt: Mario Serandrei
Darsteller: Richard Basehart ["Picasso"], Broderick Crawford [Augusto], Lorella De Luca [Patrizia], Franco Fabrizi [Roberto], Giulietta Masina [Iris]
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm - Schwarz-Weiss Film,Länge: 101 Minuten
Tonsystem: mono
FSK ab 12 Jahren,


Englischer Titel: Niebiski Ptak

Inhaltsangabe
Der alternde Gauner Augusto Rocca (Broderick Crawford) ist ein begnadeter Schwindler, der den Ruf genießt, sogar noch den Eskimos ihr eigenes Eis verkaufen zu können. Seit einiger Zeit hat er eine schlitzohrige Masche ausgeheckt: Als angeblicher Sendbote des Vatikans erklärt Augusto einer Bäuerin, ein Mörder habe ihm in letzter Stunde gebeichtet, dass er sein Opfer samt einem Goldschatz auf ihrem Grundstück verscharrt habe. Augusto wolle nun die Überreste der armen Seele exhumieren, um sie in geweihter Erde zu bestatten. Den - in Wahrheit völlig wertlosen - Goldschatz würde die Kirche dem Grundstückseigner großzügig überlassen - falls dieser bereit sei, als Gegenleistung eine beträchtliche Summe Bargeld für die Verlesung von 500 Messen aufzubringen. Mit diesem Trick leben Augusto und seine beiden Komplizen nicht schlecht, besonders der Schürzenjäger Roberto (Franco Fabrizi) lässt die Puppen tanzen. Der verkrachte Maler Carlo (Richard Basehart), "Picasso" genannt, wird dagegen von Gewissensbissen geplagt. Nur mit großer Mühe kann er sein kriminelles Doppelleben vor seiner Frau Iris (Giulietta Masina) verbergen. Augusto dagegen hat offenbar überhaupt kein Gewissen. Er gilt als "il bidone" - ein lombardischer Dialektausdruck für Schwindler. Doch er ist schon 48 und weiß nur zu gut, dass man in dieser Branche nicht alt wird. Als er vor den Augen seiner 18-jährigen Tochter Patrizia (Lorella De Luca) verhaftet wird und eine Gefängnisstrafe absitzen muss, kommt Augusto nur schwer wieder auf die Beine. Mit neuen Komplizen versuchte er es auf die alte Tour und ist drauf und dran, auf einem Bauernhof ein gelähmtes Mädchen betrügen, das den falschen Priester obendrein gläubig um seinen Segen bittet. Erschüttert gibt Augusto dem Mädchen heimlich die Beute zurück und wird daraufhin von seinen wütenden Komplizen zusammengeschlagen, die den schwer Verletzten in menschenleerer Gegend alleine zurücklassen... (ARD Presse)

Anmerkungen : "Nach "Die Müßiggänger" und "La Strada - Das Lied der Straße" ist "Il Bidone" das dritte Meisterwerk des erst 35-jährigen Fellini. Basierend auf einem authentischen Fall, schildert der noch stark unter dem Einfluss des Neorealismus stehende Regisseur das Schicksal dreier Gauner, deren Motive dem Zuschauer auf anrührende Weise nahe gebracht werden. Ein Film, der durch seine unaufdringliche Milieuschilderung und vor allem den gottverlassenen Tod des Protagonisten bewegt, dem seine erste gute Tat zum Verhängnis wird." (ARD Presse)

«Basierend auf einem authentischen Fall, schildert der noch stark unter dem Einfluss des Neorealismus stehende Regisseur Federico Fellini (1920-1993) das Schicksal dreier Gauner, deren Motive dem Zuschauer auf anrührende Weise nahe gebracht werden. Ein Film, der durch seine unaufdringliche Milieuschilderung und vor allem den gottverlassenen Tod des Protagonisten bewegt, dem seine erste gute Tat zum Verhängnis wird. Nach "Die Müßiggänger" (1953) und "La Strada - Das Lied der Straße" (1954) ist "Il Bidone" das dritte Meisterwerk des damals erst 35-jährigen Fellini. Als Picassos Frau Iris ist wieder Fellinis Ehefrau Giulietta Masina (1920-1994) mit von der Partie, ein Jahr zuvor spielte sie in "La Strada" als Kindfrau Gelsomina an der Seite von Anthony Quinn. Der Film schlug wie eine Bombe ein und machte das Künstlerehepaar international berühmt. Kennengelernt hatten sie sich 1943 beim Radio, wo die promovierte Philosophin als Aushilfssprecherin arbeitete und Fellini als noch unbekannter Journalist und Schriftsteller Fuß zu fassen versuchte. Die beiden heirateten sechs Monate später. Giulietta Masina spielte zunächst bei anderen, mit Fellini befreundeten Regisseuren, bis er endlich das Geld für die Verfilmung von "La Strada" zusammen hatte. 1957 drehte sie unter Fellinis Regie "Die Nächte der Cabiria". Mit der Verkörperung der engelhaften, aber energischen Prostituierten erreichte sie den Höhepunkt ihrer Karriere, in Cannes wurde ihr der Schauspielerpreis verliehen. Masina bewies ihr Talent auch unter anderen Regisseuren, so u.a. in "Fortunella" von Eduardo De Filippo. Doch immer ragten - auch aus ihren späteren Filmrollen - die Fellini-Filme heraus, wie z.B."Julia und die Geister" (1965) und "Ginger und Fred" (1985), das gleichzeitig ein Comeback im Kino nach vielen Jahren Fernseharbeit war. Giulietta Masina starb am 23. März 1994, fünf Monate nach Federico Fellini. Sie waren über 50 Jahre verheiratet.» (mdr Presse)

Literatur Hinweise Esquemas I-III,pg 95
Revue Internationale du Ciné 19,pg 56



Hinweise auf Datenbanken
KinoTV Database Nr. 29527


Last Update of this record 16.12.2012
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