Possession


Szenenfoto aus dem Film 'Possession' © Production Szenenfoto aus dem Film 'Possession' Szenenfoto aus dem Film 'Possession'

США, 2002

Режиссер: Neil LaBute, Barry Levinson
Сценарист: David Henry Hwang, Laura Jones, Neil LaBute
Исполнительный продюсер: David Barron
Актеры: Holly Aird, Aaron Eckhart, Jennifer Ehle, Lena Headey, Anna Massey [Lady Bailey], Jeremy Northam, Gwyneth Paltrow
Типология: Color,Lenght: 102 minutes
звуковая система: not indicated
Первый скрининг: 16. августа 2002 года in USA

рецензия (на немецком языке): "Ein Fest für die Sinne..." (Film Journal International)

"Eine der besseren Liebesgeschichten, die ich seit langem gesehen habe" ì
(JoBlo's Movie Emporium)

"...eine wunderschöne Liebesgeschichte für alle, die keine Angst vor Romantik ì
haben" (tele)

"Verfilmungen von Literatur sind notorisch heikel. Besonders schwierig wird ì
es, wenn die Vorlage Literatur selbst zum Thema hat, etwa wenn der ì
Protagonist Schriftsteller ist. Und vollends vertrackt wird das filmische ì
Unterfangen, wenn eine weitere Metaebene hinzukommt, weil das Buch von der ì
akademischen Beschäftigung mit Literaten handelt.

Dies ist der Fall bei A. S. Byatts Booker-Prize- gekröntem Roman ì
«Possession». Die Hauptfiguren, Roland Michell und Maud Bailey, sind ì
Literaturwissenschafter, die auf eine Korrespondenz zwischen einem berühmten ì
viktorianischen Dichter und einer obskuren Poetin stossen. Byatt entwickelt ì
aus dieser Situation nicht nur eine Romanze auf zwei Schienen - zwischen den ì
dichtenden Viktorianern und zwischen den Forschern von heute -, sondern auch ì
eine witzige Akademikersatire, ergänzt mit einer präzisen kulturkritischen ì
Analyse unseres Verhältnisses zur Literatur und einer ironischen ì
Gegenüberstellung der Geschlechterbeziehungen von damals und heute. Kernstück ì
des Romans sind die Briefe und Gedichte der Viktorianerinnen und Viktorianer, ì
von Byatt selbst geschrieben, in einer brillanten Imitation des Stils von ì
Robert Browning, Christina Rossetti und Elizabeth Barrett Browning.

Jeder Versuch einer Verfilmung von «Possession» war somit für Kenner des ì
Romans von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Interessant ist, weshalb ì
Neil LaBute sich dieser Herausforderung gestellt hat und wie und was er vom ì
Kern der Vorlage auf die Leinwand hinübergerettet hat. Der amerikanische ì
Dramatiker und Filmemacher hatte sich mit den giftigen Geschlechterkampf- ì
Satiren «In the Company of Men» und «Your Friends and Neighbors» ebenso viele ì
Feinde wie Bewunderer geschaffen, ehe er mit dem von einem anderen Autor ì
geschriebenen Film «Nurse Betty» eine deutlich mildere Fabel über Liebe und ì
Wirklichkeitsflucht vorlegte. Auf der Bühne blieb sich der streitbare Mormone ì
eher treu; Stücke wie die beklemmende «Pygmalion»-Aktualisierung «The Shape ì
of Things» - demnächst folgt LaButes eigene Verfilmung - oder die Monolog- ì
Trilogie «bash» sind so heftig wie provokativ.

Die Romanze «Possession» ist jedoch nicht wirklich ein Fremdkörper in LaButes ì
Werk, denn auch hier geht es um verschiedene Beziehungen zwischen den ì
Geschlechtern, die gegeneinander ausgespielt werden. Nicht zuletzt deshalb ì
wurde, nachdem bereits zwei Regie- und Autorenteams das Handtuch geworfen ì
hatten, LaBute die Inszenierung überantwortet. Gemäss Interviews blieb er mit ì
A. S. Byatt in Kontakt und holte laufend ihre Kritik zu seiner Adaption ein.

LaBute und seine Koautorin Laura Jones («The Portrait of a Lady») haben ì
Nebenfiguren und Handlungsstränge weggelassen und vieles im Hinblick auf die ì
kurze Dauer eines Films verknappt; das aber zum Teil recht raffiniert. So ist ì
der Held Roland nicht mehr eine graue Akademikermaus aus der britischen ì
Arbeiterklasse, sondern ein strammer, wenn auch etwas verwahrloster ì
Amerikaner (Aaron Eckhart). Damit wirkt er ebenso sehr als Aussenseiter wie ì
Roland im Buch, wird aber auch bald zu einem potenziellen Objekt der Begierde ì
für die (mit Gwyneth Paltrow ideal besetzte) kühle Maud. Jeremy Northam als ì
Ash wirkt weniger knorrig als der Dichter im Roman, wogegen Jennifer Ehle als ì
Christabel genau jene Hintergründigkeit ausstrahlt, die den gesetzten ì
Frauenverächter Ash fasziniert.

Kommt hinzu, dass LaBute Ehle äusserlich bewusst der Erscheinung von Meryl ì
Streep in «The French Lieutenant's Woman» angleicht, jenem Film, der ì
«Possession» wohl am ähnlichsten ist. Karel Reisz und der Drehbuchautor ì
Harold Pinter hatten bei ihrer Adaption von John Fowles' metaviktorianischem ì
Roman dessen erzählenden und kommentierenden Ebenen mit ihren zwei Schlüssen ì
Rechnung zu tragen versucht: indem sie den negativen Ausgang der Romanze ì
zwischen dem Gentleman und der «gefallenen Frau» von damals auf deren ì
Darsteller in einer modernen Verfilmung projizierten.

LaBute geht ähnlich vor, aber noch beiläufiger: Als etwa die ì
beziehungsgeschädigte Maud Roland zu Beginn ihrer Bekanntschaft erklärt, ì
Christabel LaMotte sei lesbisch gewesen, und Roland beteuert, er möge ì
Lesbierinnen, feuert Maud zurück, damals habe es noch keine Videokameras ì
gegeben - eine sarkastische Anspielung auf die kulturgeschichtliche Umwertung ì
sapphischer Liebe im Zeitalter der industriellen Pornographie. Und als Maud ì
später von ihrer Hassliebe zu einem anderen Mann erzählt, kommentiert der ì
Amerikaner: «As Freud said: on the other side of attraction lies repulsion. ì
Or was that Calvin Klein?» Dieses kleine Wortspiel spricht Bände über die ì
intellektuelle Problematisierung der Emotionen durch die Psychologie und ihre ì
heutige Banalisierung und Entwertung durch die Werbewirtschaft.

LaBute findet elegante filmische Mittel, um die Zeitebenen zu verschränken. ì
So schwenkt die von Jean-Yves Escoffier geführte Kamera bisweilen schlicht ì
von Ash und Christabel auf Roland und Maud, und das Dekor des Hotelzimmers, ì
das beide Paare im Abstand von anderthalb Jahrhunderten bewohnen, wird durch ì
einen Bühnentrick innerhalb einer Einstellung verwandelt. Freilich geht dem ì
Film auch so noch vieles von der Komplexität und der damit verbundenen ì
Spannung und Emotionalität des Romans ab. Manches, was A. S. Byatt über 500 ì
Seiten hinweg begründen und herbeiführen kann, wirkt in 103 Filmminuten eher ì
oberflächlich und behauptet.

Im Kern jedoch ist Neil LaButes «Possession» dem literarischen Text gerecht ì
geworden. Denn im Vergleich zwischen der verbotenen, aber umso ì
leidenschaftlicheren Romanze im sittenstrengen Korsett des 19. Jahrhunderts ì
und der zerquälten, alles anzweifelnden und analysierenden Beziehungskiste im ì
vorgeblich so freizügigen Heute kommen die Viktorianer besser weg. Wären die ì
zivilisationskranken Postmodernen nicht so besessen von den Leidenschaften ì
ihrer Forschungsobjekte, würde zwischen ihnen kein Funke springen." (Michel ì
Bodmer, NZZ 28. November 2002)

"In Neil LaButes Filmen gings bis jetzt nicht eben romantisch zu und her. Im ì
Gegenteil, in seinem letzten Film «Nurse Betty» nahm er die Verwechslungen ì
zwischen Soap Opera und realem Leben aufs Korn. In seinem neuen Film ì
«Possession» wird die Identifikation eines Literaturwissenschaftlers und ì
einer Literaturwissenschaftlerin mit dem Autor beziehungsweise der Autorin, ì
über die sie arbeiten, zur Möglichkeit, sich wieder auf Liebe und ì
Leidenschaft einlassen zu können. Neil LaButes Film folgt der gleichnamigen ì
Romanvorlage und verhandelt, wenn auch erst auf den zweiten Blick, die Macht ì
von Medien, in diesem Fall die der Schrift.
Ein junger amerikanischer Literaturwissenschaftler glaubt, in der Bibliothek ì
eine grosse Entdeckung gemacht zu haben. Roland Michell (Aaron Eckhart) ì
schreibt dem berühmten viktorianischen Poeten Randolph Henry Ash (Jeremy ì
Northam), einer fiktiven Figur, eine Liebesaffäre mit der (ebenfalls ì
fiktiven) Autorin Christabel La Motte (Jennifer Ehle) zu. Um seinen Verdacht ì
zu bestätigen, trifft er sich mit der Wissenschaftlerin Maud Bailey (Gwyneth ì
Paltrow), die über Christabel La Mottes Werk forscht.
Maud Bailey ist zu Beginn äusserst skeptisch, begeistert sich aber zunehmend ì
für die These ihres Kollegen. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die ì
Spuren der Geschichte von Ash und La Motte und entwickeln ob der zunehmend ì
transparenter werdenden Liebe und den glühenden Liebesbriefen, die sie ì
finden, eigene Gefühle zueinander. Damit führen uns die Protagonisten des ì
Films die Macht der «Sprache der Liebe» vor.
Die Stärke von Possession liegt im gekonnten Verweben von zwei Zeitebenen. ì
Einerseits ist da die detektivische Spurensuche von Michell und Bailey. Ihre ì
Annäherung findet statt über das Aufrollen der Affäre von Ash und La Motte in ì
Rückblenden. Das viktorianische Zeitalter wird über die Literatur und die ì
Liebesbriefe zum Sprechen gebracht und mit der Gegenwart verbunden. So ì
verführt der Film wiederum sein Publikum zum Schwelgen in romantischen ì
Gefühlen und zu Träumen über betörende Liebesbriefe am knisternden Kamin." ì
(Jana Ulmann, mybasel.com)

"Der Regisseur und Theaterautor Neil LaBute war bisher bekannt für bissige, ì
um nicht zu sagen: zynische Filme über Sex, Liebe, Machismo und ì
Geschlechterkampf. Mit der Romanze Possession begibt er sich nun auf fremdes ì
Terrain. Es geht in dem Film um die beiden Literaturwissenschaftler Maud ì
(Gwyneth Paltrow) und Roland (Aaron Eckhart), die gemeinsam das Liebesleben ì
eines legendären britischen Poeten des 19. Jahrhunderts ausforschen, der ì
offenbar eine geheime Affäre mit einer vermeintlich lesbischen Malerin hatte.

Weil das Ganze auch eine Komödie ist, können die zwei Akademiker sich ì
zunächst - natürlich - nicht sonderlich leiden. Aber im Laufe ihrer ì
Recherchen, die sie durch halb England führen, kommen Maud und Roland nicht ì
nur der Wahrheit über das Liebesleben des Dichters näher, sondern überwinden ì
auch ihre eigene emotionale Distanziertheit.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Antonia S. Byatt. Ich habe ì
das Buch nicht gelesen, aber glaubt man den Kritiken, muss es ganz ì
hervorragend sein. Trotzdem müsste man mir schon eine stattliche Summe ì
bieten, damit ich ihn lese. Possession ist weder erhellend noch erheiternd, ì
weder geistreich noch charmant. Gerade bei Filmen ist die Trennlinie zwischen ì
Subtilität und Banalität hauchdünn, und LaBute ist so offenkundig auf eine ì
"zurückhaltende" Inszenierung aus, dass er schon bald nur noch langweilt. ì
Hier wird nicht gestritten, sondern gesäuselt, die gewitzten Wortgefechte ì
zwischen Mann und Frau dienen nicht dazu, den anderen zu treffen, sondern ihn ì
lieblich zu reizen. Die malerischen Schauplätze sind in ein sonniges Licht ì
getaucht, und die englische Landschaft mutet so rein und friedvoll an wie die ì
Absichten der beiden Hauptfiguren. Alles ist so undramatisch, so sanft und ì
soft in diesem Film, dass nicht einmal der erzählerische Wechsel zwischen ì
verschiedenen Epochen durch harte Schnitte markiert wird, sondern durch ì
gleitende Kamerabewegungen.

Abgerundet wird dieses Bild einer schier unerträglichen Biederkeit durch die ì
Charakterisierung der beiden Hauptfiguren: Gwyneth Paltrow gibt Maud als ì
verbildete britische Provinzzicke - und wirkt in ihren altrosa ì
Feinstrick-Twinsets noch spießiger als in ihren vorangegangenen Filmen. Dem ì
wunderbaren Aaron Eckhart, der in allen LaBute-Filmen mitgewirkt hat, geht es ì
nicht viel besser. Er darf den lässigen Klischee-Amerikaner spielen, der die ì
steifen Briten immer wieder in Erstaunen versetzt, aber seine Nonchalance ì
wirkt dabei ebenso krampfhaft kultiviert wie die versnobte Arroganz der ì
britischen Professoren.

Etwas aufregender wird es eigentlich nur, wenn LaBute ins 19. Jahrhundert ì
zurückblendet und die tragische Liebe des Dichters und der Malerin ì
nachzeichnet. Hier gibt es mit Jeremy Northam und Jennifer Ehle nicht nur die ì
besseren Darsteller, es gibt auch die besseren Bilder, die besseren Dialoge, ì
die dringlicheren Konflikte - eine Tragödie zweier Avantgardisten, die ì
zerstört werden von einer spießigen Umwelt. Leider verbringt der Film jedoch ì
die meiste Zeit in der Gegenwart, bei zwei Spießern im literarischen ì
Abenteuerurlaub, denen ihre spießige Umwelt nicht viel anhaben kann." (Kai ì
Mihm, Evangelischer Pressedienst)

библио графия Locarno, Festival Katalog 2002

Weitere Filme mit diesem Titel

1981: Possession, Regie: Andrzej Zulawski,


References in Databases
KinoTV Database Nr. 15651


Last Update of this record 27.05.2008
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