Dersu Uzala


Japan, USSR - Sovjet Union, 1975
Titelbild zum Film Dersu Uzala, Archiv KinoTV
Director: Akira Kurosawa
Scenario: Akira Kurosawa, Yurij Nagibin
Story: Vladimir Arsenjev
Director of Photography: Fjodor Dobronravov, Yurij Gantman, Asakazu Nakai
Composer: Asakazu Nakai
Cast: Svetlana Danizhenko, Shemelki Khokomorov, Wladimir Klemena, Dima Kortishev, Maxim Munzuk, Yuri Solomin
Technical Details: Color,Length: 137 minutes
Sound System: not indicated


German title: Uzala, der Kirgise
French title: Dersou Ouzala
French title: L' aigle de la Taiga

Synopsis in German
Sibirien im Jahr 1902: Der zaristische Offizier und Forscher Wladimir Arseniew bricht mit einer Gruppe von Soldaten in die Taiga auf. Eines Nachts erscheint Dersu Uzala, der Jäger eines mongolischen Stammes, in ihrem Lager. Er dient ihnen fortan als Führer. Zwischen dem jungen Offizier und dem alten Jäger entsteht allmählich eine tiefe Verbindung. Der studierte Soldat lernt von dem einfachen Mann aus der Wildnis den Respekt vor der Natur, die Solidarität mit allem Leben und schließlich ganz einfach Menschlichkeit. Arseniew ist tief beeindruckt von der Weisheit, der menschlichen Wärme und der inneren Ausgeglichenheit des Mongolen. Als beide sich in der eisigen Steppe verirren, rettet Uzala dem jungen Russen das Leben. Später gelingt es Arseniew, Uzala vor dem Ertrinken zu bewahren. Weil die Augen des Jägers immer schwächer werden, nimmt ihn der Offizier am Ende der Expedition mit in die Stadt. Doch die engen Grenzen der Zivilisation lassen sich nicht mit dem unbezwingbaren Freiheitswillen des Jägers vereinbaren. Ausgestattet mit einem neuen Gewehr kehrt Dersu Uzala zurück in die Taiga. Einige Zeit später wird Arseniew zur Identifizierung eines unbekannten Toten gerufen, in dessen Tasche man die Visitenkarte des Offiziers gefunden hatte. Uzala musste sterben, weil man ihm sein Gewehr stehlen wollte... (arte Presse)

Reviews in German: "Pessimistische Parabel über den Zusammenstoss zweier Kulturen"(film-dienst)

Das "Lexikon des Internationalen Films" schreibt: "Eine pessimistische Parabel über den Zusammenstoß zweier Kulturen, deren Vertreter sich trotz gegenseitiger Sympathie fremd bleiben. Die eigentliche Heldin aber ist die in betörender Schönheit visuell eingefangene Natur: ihr Rhythmus bestimmt den Film von der Windstille bis zum furiosen Schneesturm."

Awards
Oscar für bester fremdsprachiger Film

Remarks and general Information in German: "Drehbuch nach Reiseberichten von Wladimir K. Arseniew

In den Jahren 1902 und 1907 unternahm der zaristische Offizier und Forscher Wladimir Arseniew Expeditionen in die sibirische Taiga und schrieb darüber die beiden Bücher "Durch Ussuri" und "Dersu Uzala". Der japanische Regisseur Akira Kurosawa erinnerte sich an die Lektüre seiner Kindheit, als ihm russische Produzenten anboten, in der Sowjetunion einen Film zu drehen. Kurosawa, der nach dem Misserfolg seines Films "Dodeskaden - Menschen im Abseits" an einer tiefen Depression litt, ergriff die Chance, erneut einen Film zu machen. Mit "Uzala, der Kirgise" meldete sich der in seiner Heimat unverstandene Kurosawa zurück. Die Natur, ihre Unversehrtheit und wilde Schönheit, die Kurosawa in faszinierenden Bildern eingefangen hat, spielt die eigentliche Hauptrolle in dem Film. Die natürliche Ordnung der Wildnis erscheint als Widerspiegelung der menschlichen Seele. "Uzala, der Kirgise" ist der Appell eines Modernisten, der für den sorgfältigen Umgang mit jenen Elementen eintritt, von denen die Menschen leben, denen das Wissen um eine ökologisch intakte Ordnung noch nicht abhanden gekommen ist. "Uzala, der Kirgise" wurde 1976 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet.

(...) Der Name Akira Kurosawa steht für ein halbes Jahrhundert Filmgeschichte, ein Leben "immer im Extremen, zwischen Depression und Exaltation, zwischen Himmel und Hölle", so Fritz Göttler am 7.9.1998 in der "Süddeutschen Zeitung". Da sind die Lehrjahre bei seinem "Meister" Yamamoto, das Nô-Theater als Inspirationsquelle und die literarischen Vorbilder Dostojewski und Shakespeare. Da sind die Triumphe mit "Rashomon" (1950) und "Die sieben Samurai" (1954) und die Krise nach dem finanziellen Misserfolg von "Dodeskaden - Menschen im Abseits" (1971, der einzige Kurosawa-Film, der ständig in einem Pariser Kino läuft). Das Gefühl des Nicht-Verstanden-Werdens im eigenen Land und die Produktionskrise konnten erst durch russische und später durch amerikanische Freunde durchbrochen werden. Mit Meisterwerken wie "Kagemusha" (Goldene Palme in Cannes 1980) geht er endgültig in die Filmgeschichte ein. Da sind die monumentalen Shakespeare-Dramen ("Das Schloss im Spinnwebwald", 1957, und "Ran", 1985), historisch genau bis ins letzte Detail, aufwändig wie Hollywood. Aber es gibt auch andere Referenzen: Expressionismus, Film Noir, Neorealismus. Die Orientierung am Westen bewirkte, dass ihm im eigenen Land lange Zeit keiner mehr folgen wollte. In seiner Spätphase fand Kurosawa zu persönlicheren Filmen zurück, die deutliche Spuren seiner Erinnerung tragen: "Akira Kurosawas Träume" (1990) und "Rhapsodie im August" (1990/91) über das Trauma von Hiroshima und Nagasaki. Sein letzter Film "Madadayo" ist "ein endlos fröhliches Gelage - eine vorweggenommene Totenfeier" ." (arte Presse)

Bibliography Cinémathèque Suisse, Nr. 171, Lausanne 1999



References in Databases
KinoTV Database Nr. 7447


Last Update of this record 09.12.2008
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