She wore a yellow ribbon

Der Teufelshauptmann

Regie: John Ford, USA, 1949

USA, 1949
Plakatmotiv She wore a yellow ribbon, © RKO Radio Pictures


Stab und Besetzung

Produktion RKO Radio Pictures
Regisseur John Ford
Drehbuch Frank S. Nugent
Laurence Stallings
Story James Warner Bellah
Kamera Winton C. Hoch
Musik Richard Hageman
Darsteller John Wayne [Nathan Brittles]
Joanne Dru [Olivia]
Victor McLaglen [Quincannon]
Ben Johnson [Tyree]
Harry Carey Jr. [Pennell]
John Agar [Flint Cohill]
Mildred Natwick [Mrs. MacAllshard]
Chief John Big Tree [Pony-That-Walks]
Francis Ford [Connoly]
George O'Brien [MacAllshard]
Arthur Shields [Dr. O'Laughlin]
Harry Woods [Karl Rynders]

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1,37 - Ratio: 1:1,37 - Farbfilm Technicolor,Länge: 103 Minuten, 2794 Meter
Tonsystem: mono
FSK ab 12 Jahren,
Szenenphoto aus She wore a yellow ribbon, © RKO Radio Pictures

Inhaltsangabe
Sechs Tage vor seiner Pensionierung erhält der alte Kavallerist Brittles einen letzten Auftrag: er soll die Ehefrau und die Nichte eines Fort-Kommandanten zur nächsten Poststation bringen. Als der Trupp dort ankommt, ist das Gebäude zerstört. Brittles verzichtet darauf, den Überfall zu rächen, und reitet mit den Frauen zum Fort zurück - verfolgt von Indianern.

Der amerikanische Westen im Jahre 1876. Nach der Niederlage General Custers am Little Bighorn kommt es überall im Land zu Indianer-Unruhen. Zur gleichen Zeit steht der Kavalleriehauptmann Nathan Brittles, ein altgedienter Krieger, kurz vor seiner ehrenvollen Entlassung. Sein ganzes Leben hat er der Armee gewidmet, die ihm nach dem Tod seiner Frau zu einer Ersatzfamilie geworden ist. Er gebietet streng aber menschlich über seine Truppe, zu der raubeinige Trinker ebenso gehören wie verzogene Jünglinge. Eine Woche vor seiner Pensionierung drohen offene Kriegshandlungen mit den Indianern auszubrechen. Deshalb erhält Brittles einen letzten Auftrag: Er soll mit einer Patrouille die Frau und die Nichte des Fort-Kommandanten zur nächsten Postkutschenstation begleiten, um sie in Sicherheit zu bringen. Was wie ein heiterer Ausflug beginnt - zwei Offiziere buhlen um die Gunst der schönen Olivia Dandridge - wird zu einer gefährlichen Mission: Tausend schwer bewaffnete, indianische Krieger reiten auf die kleine Gruppe Weisser zu... (3Sat Presse)

«Amerika, um 1876. Die legendäre Schlacht am Little Big Horn hat der US-Armee eine bittere Niederlage beschert. Nun fürchtet Major Allshard, Befehlshaber eines kleinen Forts im Westen des Landes, angesichts der angespannten Lage um die Sicherheit seiner Frau Abby und seiner Nichte Olivia. Daher erhält der erfahrene Hauptmann Nathan Brittles, der kurz vor seiner Pensionierung steht, den Auftrag, die Frauen zu einer Posstation zu bringen, von wo aus sie in sicheres Territorium weiterreisen können. Die hübsche Olivia hat zwei Verehrer unter den Soldaten, Leutnant Cohill und Leutnant Pennell, die sich eifersüchtig um die Angebetete streiten. Olivia hat sich längst entschieden, lässt aber die hitzköpfigen Rivalen weiter im Unklaren darüber, wer nun ihr Auserwählter ist. Mit Sergeant Quincannon, einem trinkfesten, herzensguten Rauhbein, und einem kleinen Trupp Soldaten eskortiert Brittles die Frauen zur Station Sudrose Wells. Dort stellen sie fest, dass die Indianer ihnen zuvorgekommen sind: Die Station ist verwüstet, fast alle Männer und Frauen sind tot. Zwar entdecken die Soldaten das Lager der Indianer, doch um ihre Schützlinge nicht zu gefährden, können sie nicht angreifen. Während eine Nachhut den Rückzug sichert, bringt Brittles die Frauen zurück ins Fort, wo man ihm untersagt, erneut auszureiten. Er wird in Pension und der unerfahrene Pennell in den Kampf geschickt. Doch der alte Soldat gibt nicht auf. Er folgt Pennells Trupp als Zivilist und steht ihm als Scout zur Seite. Schliesslich versucht er sogar im Indianerdorf mit Häuptling Pony-That-Walks eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden. Beide Männer wollen weiteres Blutvergiessen verhindern, aber die Schlacht scheint unvermeidlich. Und wieder hat Brittles eine Idee...» (Andrea Hanke, wdr Presse)

Kritiken : "Mehr eine Sinfonie für die Ohren und ein Gemälde für die Augen als eine Erzählung für den Kopf" (Berliner Morgenpost)

"Ein Fort im Westen, kurz nach der Schlacht am Little Big Horn. Angesichts neuer Indianer-Unruhen will der Kommandant, Major Allshard, seine Frau und seine Tochter Olivia in den sicheren Osten schicken. Er bittet Captain Brittles, der zu einer Patrouille ausrückt, die beiden Frauen bis zur Postkutschen-Station mitzunehmen. Brittles, dessen Familie auf dem Fort-Friedhof begraben liegt, steht unmittelbar vor seiner Pensionierung; der bevorstehende Abschied von der Armee und die Aussicht auf eine ungewisse Zukunft bedrücken ihn; er fühlt sich, als würde er auf seine alten Tage aus seiner Heimat vertrieben. Die Patrouille rückt aus. Sie findet die Poststation zerstört vor, ihre Bewohner getötet. Brittles muss sich entschliessen, die Frauen zum Fort zurückzubringen. Unterwegs wird klar, dass die Indianer sich zu neuen Angriffen sammeln. Brittles' Kundschafter stellen fest, dass der Furier des Forts die Indianer mit Waffen beliefert; statt der Bezahlung wird er aber von einem Häuptling mit dem Tomahawk getötet." (Hembus, Western-Lexikon)

"...Zweiter Film und Höhepunkt von John Fords Kavallerie-Western Trilogie. John Waynes Darstellung des alternden Offiziers gilt vielen Kritikern als die beste seiner Karriere. Oscar-prämiert wurde jedoch nur die tiefenscharfe Fotografie von Kameramann Winton C. Hoch." (TV Spielfilm)

«Der Teufelshauptmann ist der zweite Teil von John Fords berühmter Trilogie über die amerikanische Kavallerie, die auch die Filme Bis zum letzten Mann und Rio Grande umfasst. Dieser nachdenkliche Western zeigt erneut die Faszination, die das Verlöschen der Vergangenheit in der Geschichtsschreibung auf den Regisseur ausübt. Hier bietet John Wayne (Alamo, Rio Bravo) eine seiner sensibleren Schauspielleistungen in der Rolle des Hauptmanns Nathan Brittles. Dieser ist ein harter, aber doch sentimentaler Kriegsveteran, der Schwierigkeiten hat, sich mit seinem bevorstehenden Ruhestand abzufinden. Er verweigert seinen Abschied vom Militär, bis er seinen Verpflichtungen einem ansässigen Indianerstamm gegenüber nachgekommen ist, und ist sich den Schwierigkeiten, die damit auf ihn zukommen, voll bewusst.

Der Teufelshauptmann ist ein Film über Pflicht und Ehre, ebenso über Einsamkeit und die Gewissheit des Todes. Der mit dem Oscar ausgezeichnete Kameramann Winton C. Hoch fotografierte die Szenen in wunderbarem Technicolor, sich an die Ölgemälde des amerikanischen Künstlers Frederick Remington (1861-1909) anlehnend. Und niemals hat man solch beeindruckende, weite Himmel voller Wolkenformationen gesehen. Die Handlung, mit ihrer Verbindung von Melancholie und schwankhafter Posse -- Victor MacLaglen (der auch in den beiden anderen Filmen der Trilogie spielt) gibt einen grossartigen Hofnarren ab -- mag an Stücke von Shakespeare erinnern. Die anrührendste Szene, in der Wayne mit den Tränen kämpft, als ihm seine Männer zum Abschied eine goldene Uhr überreichen, ist ein unvergessliches Stück bittersüssen Gefühlskinos. Sollte man die Trilogie hintereinander anschauen wollen, ist dieser Film ein würdiger Abschluss.» (Amazon, Bill Desowitz)
Anmerkungen : Hintergrundinformationen:
"Der Teufelshauptmann" - der Originaltitel des Films "She Wore a Yellow Ribbon" stammt aus einem alten US-Kavallerielied - ist der zweite Teil von John Fords "Cavalry Trilogy", zu der ausserdem die Filme "Fort Apache" und "Rio Grande" gehören. In allen drei Filmen spielt John Wayne einen Hauptmann der US-Armee zur Zeit der Indianerkriege. "Der Teufelshauptmann" lebt im Gegensatz zu anderen Action betonteren Filmen John Fords - wie "Fort Apache" oder "The Horse Soldiers" - von den Charakteren und der Atmosphäre. Der Alltag im Fort mit seinen Routine-Diensten, den Zänkereien und Versöhnungen steht im Zentrum der ersten Hälfte des Films. Man sieht, wie zwei Offiziere um die Gunst der einzigen jungen Frau im Fort buhlen, wie Brittles am Grab seiner Frau sitzt und wie seine Kompanie ihm zum Abschied eine kostbare Uhr schenkt. Viele Szenen des Films drehen sich um die Themen Alter und Abschied. Selbst bei den nur skizzenhaft gezeichneten feindlichen Indianern werden diese Themen aufgenommen: Auch hier muss sich der alte betrunkene Stammeshäuptling mit seinen jungen, radikalen Kriegern herumplagen.

John Ford (1894-1973), Sohn irischer Einwanderer, dreht seinen ersten US-Western im Jahre 1917. Seitdem verschrieb er sich mit Erfolg diesem Genre: Er realisierte knapp 150 Filme, für die er vier Mal - öfter als jeder andere Filmemacher - mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet wurde: für "Der Verräter" (1936), "Früchte des Zorns" (1941), "So grün war mein Tal" (1942), und "Der Sieger" (1953). Durch Rollen in seinen Filmen wird der Schauspieler John Wayne zum Leinwandstar. (arte Presse)

"Der Teufelshauptmann" ist der mittlere Film der "Kavallerie-Trilogie", umrahmt von "Bis zum letzten Mann" (1948) und "Rio Grande" (1950). Alle drei zeigen John Wayne als Offizier, wobei "Der Teufelshauptmann" sicher die menschlich anrührendste Figur darstellt. Fernab von einem stupiden, säbelrasselnden Armee-Heroismus gibt Wayne einen vereinsamten, seine Ehre verteidigenden Offizier, der den Frieden ohne Waffe sucht. Obwohl John Wayne in den Augen der Kritiker eine rühmenswerte Darstellerleistung zeigte, wurde er nicht für den Oscar nominiert (den erhielt für diesen Film Kameramann Winton Hoch). Erst 1968 erhielt John Wayne für "Der Marshal" am Ende seiner langen Filmkarriere die ersehnte Trophäe als "Bester Darsteller". (3Sat Presse)

General Information

She wore a yellow ribbon is a motion picture produced in the year 1949 as a USA production. The Film was directed by John Ford, with John Wayne, Joanne Dru, Victor McLaglen, Ben Johnson, Harry Carey Jr., in the leading parts.

Preise und Auszeichnungen
Oscar für die beste Kamera (Farbe)

Literatur Hinweise La Cinémathèque Suisse # 117-118, pgh 5

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